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0059 China : vol.3
中国 : vol.3
China : vol.3 / 59 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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GESCHICHTLICHES.

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gangspunkt von Entdeckungsreisen gedient; denn von dort aus waren von 124 bis ung. i o8 v. Chr. Versuche gemacht worden, nach Indien zu gelangen, von dessen Existenz man in der Reichshauptstadt auf dem Umwege über den oberen Oxus Kunde erhalten hatte. Sie scheiterten an der Schwierigkeit der Gebirge und der Wildheit ihrer Bewohner, führten aber vielleicht zu der ersten Entdeckung von Birma.') Ich übergehe die weitere Geschichte. Sie ist bis zum Jahr 345 von VON ROSTHORN dargestellt worden. Langsam vollzog sich die Einverleibung in das Chinesische Reich. Die wilden Stämme von Yünnan, welche als Kwaniiiing bezeichnet werden, leisteten noch lange Widerstand. Eine völlige Besitznahme des Südwestens ist, wie gesagt, bis zum heutigen Tage den Chinesen nicht gelungen. MARTINI erwähnt in der Mitte des i7 ten Jahrhunderts selbst im nordöstlichen Sz'tshwan noch eines unabhängigen Bezirkes King2), und in allen drei in Betracht kommenden Provinzen erhalten sich noch jetzt viele Stämme, insbesondere der L o l o und der Miau, unabhängig. Selbst kartographisch sind ihre Gebiete den Chinesen nur unvollkommen bekannt. Aber das Gesamtbild der Stromvertheilung und der Ortschaften haben diese längst in allgemeinen Zügen entworfen. Das Innere von Sz'tshwan, fast ganz Kwéitshóu und die Haupttheile von Yünnan sind den Chinesen bis auf die genannten Enklaven genau bekannt. Die Gebirgsländer des Westens aber sind selbst ihnen abseits von den Hauptverkehrswegen grossentheils fremd. Dort sind die Grenzen von Sz'tshwan wiederholt hinausgeschoben worden; ihre genaue Lage anzugeben, wurde aber den chinesischen Kartographen schwer fallen.

Ein einziger europäischer Reisender des Mittelalters, so weit unsere Kunde reicht, hat [auch] das Südwestliche China durchzogen ; es war MARCO POLO. Seine Beschreibung desselben hat die geographische Kenntniss in Europa nicht vermehrt; denn die Lage der Länder, über die er berichtete, war gänzlich unbekannt. Erst in unserer Zeit vermögen wir, indem wir seinen Spuren nachgehen, die Wahrhaftigkeit seiner Erzählung und die Schärfe seiner Auffassung gebührend anzuerkennen, und nachdem YULE das Werk dem allgemeinen Interesse nahegerückt und seinem Schöpfer aufs Neue Freunde erworben hat, gewährt es jetzt jedem Durchwanderer dieser Länder Genuss, den Fusstapfen des Fürsten unter den Reisenden des Mittelalters nachzuspüren und die wenigen noch dunkeln Theile seines Berichts aufzuhellen.3) Dieser ist grossentheils zugleich eine wesentliche historische Ergänzung der mangelhaften einheimischen Darstellungen.

I) S. Bd. I, S. 452-454.

  1. MARTIN MARTINI, Novus Atlas Sinensis, 1655, S. 66; S. auch die zugehörige Karte [auf dein Blatt Svchven Imperii Sinarum Provincia Sexta mit der Bezeichnung. in his montibus est regnunz King, Sinis non jarens].

  2. Nach Herausgabe der zweiten Auflage [1871] von YULE'S epochemachendem Commentar von MARCO POLO'S Reisen [The book of Ser Marco Polo, 2 Bd.] hat besonders der britische Consul COLBORNE BABER sich um weitere Aufhellung im Südwesten verdient gemacht

[s. unten S. 34.