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0061 China : vol.3
中国 : vol.3
China : vol.3 / 61 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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REISEN VOR 1872.

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auf der Commentirung von MARCO POLO'S hier ausgiebigerem Reisebericht, andererseits auf den Erkundungen, welche bereits damals von britisch-indischer Seite, insbesondere von birmanischen Gesandtschaften nach China, über die genannte Provinz eingezogen worden waren.1)

RITTER's Darstellung erschien 1834. Das nächste Jahrzehnt brachte einen ganz vereinzelten Reisebericht von hohem Interesse : die glanzvolle Beschreibung, welche der Lazaristenpater Huc von seiner mit GABET ausgeführten Reise von Lhassa über Tshöng-tu fu nach dem unteren Yangtszé gab. Die Geographie konnte jedoch einen Nutzen daraus nicht ziehen. Erst nachdem im Jahre 186o das Innere von China vertragsmässig geöffnet worden war, vermochten die ersten Reisenden, welche sich Entdeckung und Forschung zum Ziel setzten, nach dem fernen Südwesten vorzudringen. Einige von ihnen konnten bereits im ersten Bande dieses Werkes genannt werden. Als die bemerkenswerthesten Reisen haben wir dort hervorgehoben : 2) BLAKISTON's Fahrt auf dem Yangtszekiang bis Ping-shan-hsiën oberhalb Hsii-tshóu fu (1862)3); die Expedition von MICHIE, SWINHOE und FRANCIS auf demselben Strom bis Tshung-king fu (1869); die in demselben Jahre erfolgte Aufnahme desselben durch die britischen Admiralitätsofficiere DAWSON und PALMER; die wichtige Expedition, welche (von 1866 bis i 868) unter Leitung von DOUDART DE LAGRÉE und FRANCIS GARNIER den Mekong hinauf und dann durch Yünnan nach dem Yangtszé ging, um auf diesem nach der Küste zurückzukehren ; die folgereichen Entdeckungszüge von DUPUiS durch Yünnan nach dem SongkaFluss (um 1869-73) 4) ; die Reise von T. T. COOPER nach Batang (i 868) ; die zoologischen Forschungen des Lazaristenpater's ARMAND DAVID im westlichen Sz'tshwan [1869] und der Vorstoss von SLADEN und ANDERSON von Birma nach

  1. So meisterhaft RITTER es verstand, aus zerstreutem und oft mangelhaftem Material Bilder zu gestalten, die häufig auffallend richtig sind, ist er doch in der Regel weniger glücklich, wenn er die Bodengestaltung in grossen allgemeinen Zügen darzustellen suchte. Nicht selten hat ihn seine noch heute oft widertönende Theorie des Abfalls der Continentalmassen in „Stufenländern" zu irriger Auffassung verleitet. Das rechtwinklige Kammersystem, in welches er China theilte, bietet eines der auffälligsten Beispiele. Indem er aus den Berglisten von KLAPROTH und AMIOT die „Schneeberge" aufsuchte, construirte er ein grosses Süd-Nord—Gebirge, das in 23 0 20 ' N., 970 44 ' O. v. Par. an den bis dahin verlängerten Himalaya rechtwinklig ansetzen soll. Als südlicher Si u e - l i ng zieht es durch Yünnan ; als mittlerer in drei mächtigen Ketten durch das westliche Sz'tshwan, an den Quellen des Min-kiang vorbei bis Lan-tshóufu ; als nördlicher im Westen von Ning hsia fu (am Hwang hő) vorbei bis zum In-shan. Von „diesem mächtigsten Meridiangebirge" gehen fünf Ketten von Westen nach Osten : 1. der Yii l i n g (als Fortsetzung des Himalaya bis nach Formosa sich verlängernd gedacht) unter 230 N., — 2. der Na n li ng unter 260 N., — 3. der T a ji a l i n g unter 32 e N., — 4. der Pe l i ng unter 34 0 N., — 5. der zum Nordsaum von Tshili sich verlängernde I n s h a n unter 41 0 bis 420 N. — Die Züge I. und 2. schliessen das Becken des Hsi-kiang ein, 2. und 3. das Becken des Yangtszé, 3. und 4. dasjenige des oberen Han, 4. und 5. das Becken des Gelben Flusses (s. „Asien", Bd. [III, 1834], S. 4o2-407).

  2. S. Bd. I, S. [707-712] ; dort finden sich auch die Literaturangaben.

  3. [In diesem Jahre wurde der Bericht veröfentlicht,. die Reise selbst fand 1861 statt, was in Bd. I, S. 707 zu berichtigen ist.]

  4. [S. Bd. I, S. 709, und unten S. 33, 3d.]