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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0017 Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1
スヴェン=ヘディン氏が楼蘭で発見した漢文文書およびその他の遺物 : vol.1
Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 / 17 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000227
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VORWORT

„Vorreden werden geschrieben, um Nachreden vorzubeugen", sagt, wenn ich nicht irre, Jean Paul irgendwo. Das trifft in der Tat nirgend besser zu als hier. Denn nicht nur, daß mancherlei anscheinende Absonderlichkeiten der Stoffbehandlung einer Rechtfertigung bedürfen, wenn sie nicht Befremden erregen sollen: es liegt vor allem eine so ungewöhnlich lange Zeit zwischen meiner Übernahme der Arbeit und dem Erscheinen dieses Werkes, daß ohne eine aufklärende, Darstellung des Sachverhaltes vielleicht Mißdeutungen zu befürchten sein könnten. So bin ich denn genötigt, ihm seine Entstehungsgeschichte voranzuschicken, aus der sich beides, wie ich hoffe, befriedigend erklären wird. —

Als ich vor meiner Chinareise zu Anfang 1903 von Himly Abschied nahm, da ahnte ich nicht, daß ich ihn nach wenig mehr als Jahresfrist nur als Sterbenden wiedersehen und daß ich sein Nachfolger in der Bearbeitung der unscheinbaren und doch so bedeutsamen Kulturdokumente werden sollte, die ich damals zum ersten Male sah und gleich ihm selbst mit ehrfurchtsvoller Scheu betrachtete: fand ich ihn doch in voller Schaffenskraft und Schaffensfreude daran tätig und zuversichtlich von der baldigen Vollendung seiner Arbeit überzeugt. So mußte ich, als mir Sven Hedin im Sommer 1904 das Erbe des Dahingeschiedenen antrug, denn auch annehmen, daß es sich in der Hauptsache nur um die Druckfertigmachung und Herausgabe seines Manuskriptes handeln werde, und ich muß zu meiner Beschämung gestehen, daß ich bei dem Gedanken, es werde mir „zu tun fast nichts mehr übrig bleiben", beinahe ein leises Bedauern empfand; denen die selbständige Behandlung eines solchen Materials wäre gerade für mich sehr lockend gewesen, dem von Generationen her ein starkes archäologisches Interesse angeerbt ist. Indessen konnte ich um so weniger zögern die Aufgabe zu übernehmen, als ich damit eine Freundes- und Dankespflicht gegen den Verewigten zu erfüllen glaubte, dessen stilles, feines Menschen- und Gelehrtentum mich von je in warmer Verehrung angezogen hatte, und der mir jahrelang und zuletzt noch bei den Vorbereitungen zu meiner Reise ein immer hülfswilliger