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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0049 Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1
スヴェン=ヘディン氏が楼蘭で発見した漢文文書およびその他の遺物 : vol.1
Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 / 49 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000227
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EINLEITL'NG   25

denn was liegt nicht alles auf ihren Sc?iultern ! Zunächst und zu oberst die Sorge für die Landwirtschaft. Denn sie hat den Deichschutz und die Berieselung des Feldes zu überwachen; sie verordnet, wann mit dem Beackern, mit Pflügen und Säen, begonnen werden soll (2, 44), und sie kümmert sich nicht minder um Art und Anpflanzungsort der Früchte (t, io); auch sieht sie darauf, daß der Bauer nicht mehr als nötig mit Fron und Spanndienst belastet werde, und wendet sich im Notfalle lieber an die Beamten selbst damit; denn auch diese sind anscheinend mit Ländereien ausgestattet (I, 7o). Dann heimst sie die Ernte ein, speichert sie als Korn oder auch gemahlen (z, 20, 3) in ihren Scheunen auf und ergänzt sie durch Ankäufe in der Umgegend — wie sie das ebenso mit dem notwendigen Viehbestande tut — oder entleiht auch wohl einmal in besonderer Zwangslage Getreide von Wohlhabenden, um den Armen damit auszuhelfen (I, 10). Denn es liegt ihr als weitere Hauptpflicht auch die Beköstigung und nicht etwa bloß der Garnison , sondern anscheinend der gesamten Einwohnerschaft, des Volkes überhaupt (i, 19, I), sowie die Besoldung der Beamten ob, die ganz oder teilweise in Getreide ausbezahlt wird, und da dies „Beamtenkorn" wenigstens von den Beteiligten als eine „höchst wichtige" Angelegenheit betrachtet wird, so erwächst die besondere Notwendigkeit daraus, die Ernte ununterbrochen bis zum Ende zu beaufsichtigen (2, I). Dazu kommen ferner die Bekleidung, Bewaffnung, Ausrüstung und die Krankenpflege ihrer Pflegebefohlenen. Was dazu erforderlich ist — Uniform- und anderes Tuch (2, 22 ; 2 3) , Filztuch (2, 103) , Pelze (2, 2 2) , Waffen und Rüstungen (2, 22 ; 104), Beutel (2, 2 I ; 22), Stricke (2, 26 ; 2 I ), wie ferner das nötige Transportvieh, die Zug-und Reittiere — das müssen sie entweder aus den Regierungsmagazinen im Innern, oder je nachdem auch aus der Nachbarschaft (Mongolei und Tibet, vielleicht auch Khotan) beziehen, und dann in ihren Depots, Montierungskammern und Stallungen unterbringen, wo es natürlich genau überwacht werden muß. Das gilt nicht weniger auch von der Seide, die zur Bezahlung des Getreides dient und von Tun-huang herüberkommt. Wenigstens bei diesem Artikel werden auch wieder die „Einwohner" mitberücksichtigt: wir finden einen Posten von fünfthalbtausend Rollen für sie gekaufter Bastseide aufgezeichnet (2, 46), der übrigens eine günstige Bevölkerungsziffer vermuten läßt. Schon dieser eignen kaufmännischen Tätigkeit halber interessiert sich die Verwaltung dann auch für den Handel überhaupt, den sie ja ohnedies aus politischen und anderen Gründen kontrollieren muß, und läßt sich nicht nur über den Marktpreis z. B. der Seide (i, 6, I), sondern auch über die einzelnen Händler und ihre Absichten unterrichten (z, 6, 1; t, 12).

Damit hängt es sodann in gewisser Beziehung zusammen, daß sie sich auch um die Finanzen des Volkes bekümmert, indem sie sich über sein Einkommen (i, 17, I) und namentlich auch über seine Schulden auf dem Laufenden erhält und ihre Tilgung überwacht, die bei den Beamten durch Gehaltsabzüge, bei andern merkwürdig genug durch Überweisung an Privatschuldner erfolgen soll (1, 6, I ; I, I o); und sie

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