国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

> > > >
カラー New!IIIFカラー高解像度 白黒高解像度 PDF   日本語 English
0096 Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1
スヴェン=ヘディン氏が楼蘭で発見した漢文文書およびその他の遺物 : vol.1
Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 / 96 ページ(カラー画像)

New!引用情報

doi: 10.20676/00000227
引用形式選択: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR読み取り結果

 

72

EINI.rITUNG

entstanden sind. Damit wäre dann eine weitere Beziehung zwischen Szepter und Schreibtafel gegeben. Allein die Bezeichnung der Spitze des ta-kui als eines Hammers (noch dazu mit einem Dialektworte)' scheint eher darauf hinzuweisen, daß es sich aus einem alten Streithammer entwickelt hat, und dann wäre die Entwicklung zum Schreibgerät wohl nur aus der Analogie des indianischen Tomahawks verständlich, das zugleich als Kerbholz gebraucht worden ist, und wir hätten so die Möglichkeit, die Schreibtafel unmittelbar mit diesem in Verbindung zu bringen. Doch das mag als nebensächlich dahingestellt bleiben; denn wie man es auch erklären möge, es ändert nichts an dem Ergebnis, zu welchem, scheint mir, das Vorgetragene führen muß: daß der geschriebene Kontrakt in jener weitesten Bedeutung der zur Kontrolle duplizierten Urkunde, wie ich ihn hier durchweg verstanden habe, schriftgeschichtlich (also im eigentlichen Sinne buchstäblich) geraden Weges aus den Szeptern hervorgegangen ist. Damit ist denn seiner technischen Entwicklung aus ,dem Kerbholz, die ja übrigens auch wieder durch die Szepter gestützt wird, ergänzend und festigend die völlig parallelgehende auch der Ausdrucksmittel zugesellt und so, möcht ich glauben, ein allerseits lückenloser Stammbaum des Kontraktes aufgestellt.'

Aber zugleich tut sich nun die Aussicht wohl noch viel weiter, zu einem überraschenden Rundblick über das ganze chinesische Schrifttum auf; denn es scheint, daß der Stammbaum des Kontraktes auch der Stammbaum des chinesischen Schriftstückes überhaupt ist. In der Tat gehören alle offiziellen Dokumente der alten Zeit unter den Begriff des Kontraktes in diesem Sinne; denn sie wùrden alle dupliziert. Man braucht nur das Chou-li durchzusehen, um rasch dessen inne zu werden. Nicht bloß die eigentlichen Verträge, die Eide, die privaten Übereinkünfte und jedes geschäftliche Abkommen samt Pässen, Kreditiven, Zoll- und Warenscheinen u. dergl. wurden danach so behandelt, was ja ohne weiteres verständlich ist, sondern auch alles übrige, von den einfachsten Rechnungsablagen, Registern und Berichten der Beamten3 — deren späte Enkel wir wohl in den Stäben von Lou-lan begrüßen dürfen — bis zu den Gesetzen, Statuten und Karten des Reiches,' ja zu

den Worten des Königs, die der „Annalist des Innern" (r ]   nei-shi) aufzuzeichnen
und zu duplizieren hatten und, wie sich z. B. bei dem Gebete des Chou-kung (Shu-

I 4   Chung-k'ui: Chou-li, Kap. Yiih jen, 29, 3a. Der Name ist hier vielleicht auch deshalb

besonders beachtenswert, weil sich sonst noch allerlei Mystik mit ihm verknüpft.

2 Er läßt sich — vgl. auch die oben mitgeteilte Beziehung zwischen Schreibtafel und Gürtelschleife — sogar vielleicht noch bis zum Eintreten des P a p i e r e s weiterführen. Wie die beiden Neujahrsgratulationen von Lou-lan (Taf. r, XXXVII, 34) den Parallelismus zwischen Holzstab und Papier so hübsch vor Augen stellen, so haben wir eine vermittelnde Doppelform z. B. auch in dem Passe k'i (;K), der aus Holz oder aus Seide, aber stets genau wie ein Kerbholz kontrollierbar hergestellt wurde. Im letzteren Falle hieß er auch (a), und scheint auch durch Form und Ornament gewirkt zu haben; aber es konnte auch hier wiederum die Schrift dafür eintreten. S. Tze-tien s. v. 4.

3 Vgl. z. B. die Kapp. Tsai fu, Chih-sui, Hiarrg ta fu, T'ai-shi.

4 Kapp. Sze-hui (kuai), Siao-tsai.   S Kap. Nei-shi.