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0181 Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1
スヴェン=ヘディン氏が楼蘭で発見した漢文文書およびその他の遺物 : vol.1
Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 / 181 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000227
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ANTI ANG

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die rätselhafte Si-wang-mu ' und vor allem jenes seltsame Gewässer, von dem noch zu reden sein wird, das loh-skui, bis über Ta-ls'in hinaus gen Westen gerückt, und diese Anàlogie leiht meiner Folgerung eine willkommene Stütze; denn wie die Gobi vor alters ein ziemlich vager Begriff, so ist auch das ,loh-shui nach Chavannes' wohlbegründetem Urteile bloß von Hörensagen bekannt gewesen, und vollends die Siwang rnu tritt ja ganz im Gewande der Sage auf. In der Tat ist denn auch Hirth im Anschluß an Kingsmill durch die Wanderung dieser ebengenannten Dinge zu der Überzeugung gelangt, daß sie „die terra incognita jenseits der westlichen Grenze der Welt einnahmen, welche die Chinesen in den verschiedenen Perioden des Altertums kannten".3

Bei dieser Lage der Dinge wird man es nun aber nicht bloß für möglich oder wahrscheinlich, sondern geradezu für selbstverständlich halten dürfen, daß alles, was Altchina über hochasiatische Gebirge zu Ohren kam, kurzweg auf den einen K'un-lun übertragen wurde. Und nun wissen wir seit den auf chinesische und arabische Berichte gegründeten Forschungen von Rittter, Klaproth und Abel-Rémusat, die zuerst Alexander v. Humboldt zusammengestellt und erweitert,4 dann Richthofens und letztlich auch Chavannes durch ferneres Beweismaterial ergänzt und neu bestätigt haben, daß gerade das wichtigste von ihnen, die Randmauer des ursprünglichen „Nordweges", nämlich der T'ien-span, noch mindestens im 7. Jahrhundert unserer Zeitrechnung eine' ganze Anzahl aktiver Herde des Vulkanismus besessen hat (wovon ja zum wenigsten einer, die Solfatara von Urumtsi, noch heute brennt), und

wenn es mit naivem Staunen bemerkt: „Als Chang K'ien das Westmeer passiert hatte und nach Ta-ts'in gekommen war, gab es im Reiche Wu-ch'i nochmals ein Westmeer und an seinem Ufer einen kleinen

K'un-lun, der 80000 Fuß hoch war" (3J pi   gw, A   NI a -tk   1~13k g )J.

(â1 r i 191

I Auch ich kann mich so wenig wie Forke (Se Wang Mu, Mittlgn. d. Semin. f. orient. Spr. zu

Berlin IX, 4, 5, Mu Wang etc. S. r 7 r) entschließen, Si-wang-mu b1oGi als die phonetische Wiedergabe eines Fremdwortes (Volksnamens) aufzufassen; ich halte sie nach wie vor für ein Weib. Denn ich wüßte vor allem nicht, warum man unter mindestens einem Dutzend Homophonen, die zu Gebote standen, gerade das bedeutungsvolle Schriftzeichen für „Mutter" gewählt haben sollte, wenn man nicht auch seinen Begriff hätte ausdrücken wollen. Pflegt der Chinese doch auch bei rein phonetischer Transskription (mit einer Art Volksetymologie der Schrift) die Zeichen möglichst so zu wählen, daß sie eine bestimmte Vorstellung erwecken, ein charakterisierendes Urteil abgeben — wie denn m. E. sogar die

phonetischen Elemente der Schriftzeichen in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle zugleich ideographisch sind. Die chinesische Schrift ist eben immer noch im Grunde eine Bilder- und Vorstellungsschrift. — Nebenbei bemerkt gilt dasselbe auch für die mythische Nii-kua (* OD, die man ja ebenfalls zu einem Manne hat machen wollen.

2 Mém. hist. I, 126, Anm. 2.

3 Hirth, China and the Roman Orient S. 293.

4 Fragmente einer Geologie und Klimatologie Asiens (Berlin 1832), S. 52-64.

5 China I, 219, 220.

6 Documents sur les Tou-kiue occidentaux S. 115, 235, 236.