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0027 Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1
スヴェン=ヘディン氏が楼蘭で発見した漢文文書およびその他の遺物 : vol.1
Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 / 27 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000227
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EINLEITUNG

3

des Königs, Wei-fu-k'i   ,' wurde nunmehr als König anerkannt, der Name Lou-

lan aber durch den Namen Shan-shan2 N(iß (i ) (Shen-shen) ersetzt. Dieses war kein neu ersonnener Name, es war der eines alten Volkes, das 176 v. Chr. von den Hiung-nu besiegt worden war.3 Über die alten Sitze der Shan-shan ist man sich nicht einig. Die Hiung-nu überfielen zuerst die Yüeh-chi A A ({ J), welche in der Gegend der nachmaligen Sha-chou wohnten, dann die Shan-span, indem sie erst gegen Südwesten rückten. Schon damals sollen letztere in der Gegend des Lop-nor gehaust haben; nach neuerer Forschung jedoch hätten die Shan-shan der Han-Zeit nordwestlich von Hami ihre Sitze gehabt. Beide Ansichten werden sich vielleicht vereinigen lassen, wenn wir annehmen, daß die Shan-span, zu deren Gebiete das kleine Reich Lou-lan gehörte, wie auch die Einwohner des letzteren teilweise auf eigenen Wunsch in verschiedene Gegenden verteilt wurden, oder zur Zeit ihrer wachsenden Macht sich weiter ausbreiteten.4 Schon im Jahre to 1 v. Chr. hatte der König von Lou-lan um Anweisung eines andern Gebietes gebeten. Die Umgegend des Lop-nor scheint aber von jeher der Art gewesen zu sein, daß sich einzelne Häuptlinge mit ihren Sippen zwischen den vielfach verschlungenen Wasserläufen bald hier, bald dort ansiedeln konnten, ohne von den Feldzügen und Wanderungen der mächtigen Nachbarn in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Als 77 v. Chr. der alte König getötet worden war (s. o.), erhielt der neue, Wei-t'u-k'i,

eine kaiserliche Beifrau zur Gemahlin und bat, in die Stadt 1-sün   ili, deren frucht-
bare Umgebung er lobte, eine chinesische Besatzung zu legen, die wegen ihres Unterhaltes auf die dazu bestimmten Felder angewiesen sein sollte. Dieser Bitte wurde Folge gegeben, und es scheint darauf bald ein langer Frieden gefolgt zu sein,

I Die zwei letzten Silben dieses Namens werden mit denselben chinesischen Zeichen geschrieben, hatten also denselben Laut (altchines. dugi) wie der Hiung-nu-Titel t'uk'i, der nach Shi-ki Iro, 3a und Ts'ien.Han-shu g6a, 2'') „gut, weise" bedeutet und von Chavannes (Mém. histor. I, LXVI wohl zutreffend mit türkisch doghri (doghru) „recht, treu" identifiziert wird. Es mag also dasselbe Wort sein. Cy.

2 Die Anlaute sh, ch, t wechseln sonst mehrfach. T e r r i e n de L a c o u p e r i e scheint dieses auch hier angenommen zu haben, indem er in seinen „Beginnings of writing in Central and Eastern Asia" (London 1894) S. 17o Cherchen und Shen-shen für gleichbedeutend nahm.

3 [Vgl. aber S. 2, Anm. 5. Cy.] Nach Chavannes, Dix inscriptions chinoises de l'Asie Centrale d'aprés les estampages de M. Ch. E. Bonin (Paris 1902) S. z hätte sich Shan-span zur Han-Zeit im N. W. von Hami befunden und dürfte nicht mit dem gleichnamigen Lande verwechselt werden, das sich 300 li südlich vom Lop-nor zur Zeit der T'ang befunden habe.

4 Die Frage würde m. E. durch den oben zitierten Brief Moduks ohne weiteres gelöst — und zwar so, daß Shan-shan am Lop-nor gelegen haben muß —, wenn die Angabe Tiber die Niederlage dieses Landes von 177 v. Chr. (die natürlich mit der Lou-lans identisch ist) nicht aus einer Zeit stammt, die einfach die Han-Bezeichnung für die ältere einsetzte. Da ich ihre Herkunft nicht ermitteln kann, so vermag ich das nicht zu entscheiden. Aber auch ohne dies muß doch ein so inniger Zusammenhang zwischen Lou-lan und Shan-shan bestanden haben, daß diese Lösung als die nächstliegende erscheint. Cy.

I*