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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0045 Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1
スヴェン=ヘディン氏が楼蘭で発見した漢文文書およびその他の遺物 : vol.1
Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 / 45 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000227
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EINLEITUNG   2 I

oder einzeln auf der östlichen Straße die Bauern der Umgegend daher: der treibt sein Rindergespann, das die Behörde zum Frohndienst requiriert hat (I, 1 o), der führt auf krächzendem Karren Getreide herein, um es dem Proviantamt zu verkaufen, und die Zehn dort aus Cheng-ch'a — Militäranwärter vermutlich — marschieren ebendaher, ihre monatliche Löhnungshirse zu fassen (2, 9o). Dahinter wird ein Zug neuausgehobener Rekruten geführt (I, 17, 1 ; I, 2 I, I I, 12), dann kommt lachend und schwatzend noch eine ganze Gesellschaft, die zu Markte will, denn das Tongeschirr muß ergänzt, auch etwas Filztuch (2, 103) für den nahenden Winter besorgt werden, und der eine braucht überdies ein neues Wagenrad (Hedin II, 628 u. Pl. 66), der andere ein frisches Eisen an sein Zimmermannsbeil, sein j5en-tze (Taf. 3, II, Fig. 3o), das er beim Gevatter Schmied billig zu erhandeln gedenkt. Auch haben in voriger Nacht die Signalfeuer von Norden her so verdächtig geleuchtet, und es soll ein Bote mit schlimmen Nachrichten angelangt sein (I, 12): da muß man doch hören, was es wieder gibt. Ganz zuletzt kommt endlich noch ein Nachzügler daher — wie langsam er schleicht! Aber freilich, er ist schuldenhalber aufs Amt zitiert, und die Strafen sind nicht gelinde (I, 17, i). Ob es nicht besser wäre, man machte sich einfach bei Nacht und Nebel davon, wie letzthin der Nachbar (I, I o) ?

Ihnen allen vorüber jagt ein Postreiter dem Osten zu — es ist wieder der vielgeplagte Pell ai-wen, Tag und Nacht im Sattel ! — mit eingeschriebenen Briefen nach Tun-huang und Tsiu-ts'üan (2, 107) im Lederbeutel, und gleich darauf rollt der Wagen eines höheren Beamten mit Vorreitern und Gefolge vorbei: Herr Ma, der Oberinspektor, der auf eine Dienstreise geht (I, 5, 2). Kaum sind sie im wirbelnden Staub der Ferne verschwunden, so erhebt sich eine neue und dichtere Staubwolke dort. Verworrenes Geschrei und Hufgetrappel — was mag das bedeuten? Ein Überfall räuberischer Nomaden etwa, wie neulich, wo sie die ersten Häuser des Ortes ganz ausgestohlen haben (I, 2 I, 6)? Doch nein, da bimmeln friedliche Kamelglocken, und jetzt löst sich auch schon die Spitze des Zugs aus den grauen Schwaden, ein Regierungsfähnlein weht voran: Glückauf! Die Seidenkarawane aus Tun-huang ist es, die langerwartete, denn wir brauchen Seide, daß unser Getreide bezahlt werden kann. Und sieh da, sie hat gleich die tibetischen Esel mitgebracht, die zur Ergänzung des arg dezimierten Bestandes (I, 17, 2) angeschafft werden sollten — kräftige Tiere, auch ein paar vorwitzige Füllen darunter (I, 17, 2), die ihre lustigen Bocksprünge machen. Aber die Kamele schreiten bedächtig; sie sind auch schwer beladen! Das müssen ja Tausende von Rollen sein (2, 46). Und welch langer Zug! Aber allerdings, der Schutz der Eskorte hat auch etliche der Kaufleute und Agenten (I, 6, i) sich anzuschließen vermocht, die Bunt- und Rohseide und den wertvollen Damast (I, 13, 2; 14, 2) im ganzen Bezirke sowohl, wie bei den Grenzbarbaren (I, 27, 2) und bis tief in den Westen hinein vertreiben. Auch ihre Warenballen sind gut gefüllt, da wird dann die Seide bald wieder zu vernünftigen Preisen zu haben sein (I, 6, 1).