国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
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Alt-Kutscha : vol.1 | |
古代クチャ : vol.1 |
階段石窟の装飾、118ページ。これも様々なヴァリエーションがある。サリオの辞書、PATAGIUM(チュニックの縁飾り)の項を参照。Ornament aus der Treppenhöhle S. 118. Auch sonst häufig mit zahlreichen Varianten. Vgl. Saglio Dict. s.v. PATAGIUM. |
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kleidern mittelalterlicher Vorhänge und Teppiche ein auffallendes Gegenstück dazu?
Die Tierwelt, welche in den Berglandschaften die Siedeleien der Brâhmanas umgibt, trägt ihr Scherflein bei zu dem parallelen Bilde.
In erster Linie spielen da die Affen Rolle. Wie Kopisten des Lebens der Einsiedler sind sie als Füllsel daneben gemalt, Feuer anzündend, Feuer löschend, ihre Jungen hätschelnd, in ernsthaft meditativer Pose wie die Asketen selbst. Daneben lebt wieder ihr Mutwillen sich aus. Vor allem fehlt nie die Karrikierung von Versuchungsszenen, die Verhöhnung von Liebespaaren durch ganz parallel komponierte Affenszenen. Gerade auch diese Rolle spielen die Affen in mittelalterlichen Miniaturen.
Die Opposition des animalischen Lebens zur Askese wird noch weiter ausgeführt. Besonders tritt in den älteren Bildern der Eisvogel und Anas casarca auf. Die eheliche Liebe des Eisvogels ist ein berühmtes Thema des Mittelalters auf Grund antiker Tradition. Vielleicht hat dies die häufige Abbildung dieses Vogels und der Anas casarca neben den Einsiedlerszenen begründet. Beide Tiere sind im Lande vorhanden und auf den Höhlengemälden sehr gut wiedergegeben. Die rote Ente (Anas casarca, cakravâka) spielt in Indien eine ähnliche Rolle wie der Eisvogel auf Grund uralter Volksanschauung. Gewiß kann auch in diesem Falle die Verwendung des Eisvogels in Europa allein weiterentwickelt sein — aber der Parallelismus der Erscheinung ist doch der Erwähnung wert. Die meisten dieser Szenen gehören dem oben erwähnten Schema 2 an und werden
uns zum Teil unten beschäftigen. Das Gesamtbild dieser Einsiedler-
szenen mittelalterlichen Darstellungen
ähnlicher Art gegenüber zu stellen, verlohnt sich auch dann, wenn sich eine direkte Entlehnung der Formen nicht als wahrscheinlich ergibt. Erinnern wir uns der verwandten Bilder im Campo Santo zu Pisa, in welche sogar
Gruppe eingeschoben ist, die uns unmittelbar an Buddhistisches erinnert. Ich meine die so-
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genannte „große Kavalkade". Die unter den Einsiedlergruppen heranreitende Gruppe von Jägern mit Falken und Jagdhunden trifft auf offne Gräber und stutzt mit dem Ausdruck des Schreckens und Abscheus. Daß diese Gruppe dem Inhalte nach wenigstens mit den
vier Erscheinungen, die ein Devaputra dem ausreitenden Bodhisattva in den Weg stellte: den Alten, den Kranken, die Leiche, den Mönch gleich ist, ist schon erkannt worden, war ja doch damals die Legende des heiligen Barlaam in Pisa eine beliebte Lektüre. An diese Reitergruppe schließt sich nun die Gruppe der vom Tode bedrohten Liebespaare an: ein Thema, das auch überall durch unsere Gewölbebilder geht. In den pisanischen Gemälden ist der drohende Tod ein dämonisches Weib mit der Sense: eine Darstellung, welche unsern buddhistischen Bildern fremd ist. Wie wir oben gesehen haben, spielt der Bogenschütze diese Rolle in dem schönsten und allein fast ganz erhaltenen Deckengemälde der 1. Schlucht von Qyzyl, ein Bild, das noch fast ganz der ersten Stilperiode angehört, Kultst. S. 102 ff. Eine interessante, freilich viel jüngere Parallele bietet die sogenannte „Todesstunde" von Mair von Landshut (1499, Kupferstich). Eine ritterliche Gesellschaft, Herren und Damen, im Garten, denen Musiker aufspielen, werden aus der Ecke vom den Bogen schießenden Tod bedroht. Eine Burg und Berglandschaft bildet den Fond der Zeichnung; in der Vorhalle eines Hauses im Vordergrunde sind Tiere — ein Affe und ein Hund abgebildet. Sind zwischen allen diesen Darstellungen der „Liebesgärten", in denen gelegentlich ja auch die „wilden
Männer" auftreten , und mittelasiatischen Bildern
keine weiteren Zusammenhänge, als das gleiche Kulturniveau, auf dem sie beide fußen? Ich muß die Beantwortung dieser Frage Fachleuten überlassen.
29. An diese Beobachtungen schließen sich am besten einige Erscheinungen an, welche der Kostümgeschichte und der Mode angehören,
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Fig. 29. Ornament aus der Treppenhöhle S.118. Auch sonst häufig mit zahlreichen Varianten. Vgl. Saglio Diet. s. v. PATAGIUM.
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