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0071 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 71 ページ(白黒高解像度画像)

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[Figure] Fig. 49. no captionno caption

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doi: 10.20676/00000192
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vielseitige Art, die der zweiten Stilart angehört, welche vielarmige, vielköpfige Götter vorzieht und ein, wie es scheint, bewußtes und vielgegliedertes Attributsystem durchführt. Bevor ich auf die Gründe dieser Erscheinung eingehe, die zweifellos eine besondere Schicht fremder Elemente einführt, die sicher nicht indisch sind, sondern die uns geläufigen indischen Bildungen modifizieren, will ich eine Reihe von Gottheiten der zweiten Stilart besprechen, die uns als Parivâra einer Buddha-predigt so recht den sonderbaren Mischmasch darstellt, aus dem dieses Pantheon zusammengestellt ist. Die Gruppe bildet leider nur die rechte Seite des Götterparivâras der Vorhalle der Mâyâhöhle der 3. Anlage (Fig. 48) und ist sicher noch öfter dagewesen, da dieser Typus der Höhlendekoration häufig, wenn auch bisweilen variiert ist. Da nun die Bilder der Vorhallen Predigtszenen in vergrößertem Maßstabe enthalten, die auch sonst als kleine Bilder in den Zellen selbst vorkommen, so ist in diesem Falle die Bestimmung, welche Gottheiten auf der linken Seite waren, leicht und sicher. Aus den Resten der Vorhallen der Höhlen nämlich, welche Repliken dieses Dekorationsschemes genannt werden müssen, ergibt sich, daß die L. Seite des nach R. gewendeten sitzenden Buddha, der die Mittelfigur bildete, die folgenden Figuren enthielt, welche genau der R. Seite entsprachen: unterste Reihe zwei betende, gepanzerte Lokapâlas, die darüberstehende Reihe zwei Nâgarâjas, die dritte Reihe von unten eine Göttin von freundlichem Gesichtsausdruck, vielleicht Urvasî, als Vertreterin des Regenbogens, und hinter ihr ein Lokapâla; die oberste vierte Reihe enthielt zwei tierköpfige Götter, der eine von weißer, der andere von schwarzer Farbe, die Köpfe erinnerten, soweit sie erkennbar waren, an

Fig. 49.

Mäuse oder Ratten (Fig. 49), und als dritte Figur einen Vajrapâni, bloß mit Donnerkeil, im Panzer mit weißem Hut, dunkler Hautfarbe und bärtig.

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Betrachten wir nun die so rekonstruierte Hälfte im Zusammenhang mit der nur in der Mâyâhöhle der 3. Anlage wohlerhaltenen R. Hälfte, so sehen wir sofort bestimmte Hindûtypen auf der R. Seite.

Zweifellose Hindû-Typen sind die erste Figur der obersten Reihe, der Garuda, über dessen hier vorliegende Bildung oben bereits ein paar Worte gesagt sind, ferner die hinter ihm folgende Göttin mit Dämonenkopf und antikem Schwert, die ich nach tibetischen Analogien Nirrti nennen möchte, obwohl ihr Anzug, soweit er erkennbar ist, sich der Landesart fügt. Ferner ist ein rein indischer Typus die erste Figur der dritten Reihe von hellgrüner Farbe mit straubigem roten Haar, den Tri§ûla in der Hand haltend: Siva. Hinter ihm und unter diesem erscheinen zwei gepanzerte Gottheiten, der obere braun, der untere weiß, die schwer zu bestimmen sind, da sie ohne sonstige Attribute auftreten. Unter Siva erscheint ein vielarmiger, hellblauer Gott, der mit dem obersten Händepaar Sonne und Mond (mit Häschen) hochhält; seine Benennung ist schwierig, die Bildung fremdartig, unten Fig. II,52, direkt dem Siva entgegengestellt. Die erste Figur der zweiten Reihe ist ein Lokapâla mit der Löwenhaut, ein schon erwähnter Typus antiker, den Münzen zu verdankender Herkunft. Hinter ihm erscheint ein Dämon mit Hauern, vielleicht der Asurarâja Vemacitra, eine Keule haltend, und als dritte Figur der obersten Reihe eine lanzentragende Gottheit, die als Ksitipati zu betrachten ist. Alle Götter haben Spitzohren. Unmittelbar aber über der jetzt zerstörten Buddhafigur ist eine seltsame, mir außer hier noch nie vorgekommene Darstellung. Man sieht nämlich Sonne und Mond als Scheiben dargestellt und die jeweilige Gottheit des Tag- oder Nachtgestirns anjali sitzend vor einem predigenden Mönch. Dies ganze Parivâra umfaßt also neben Vertretern der Erde selbst: Lokapâlas, Ksitipati, niedrigere Gottheiten mit ihren Gegnern, Vertreter von Blitz (Nâgarâja) und Donner (Vajrapâni), den Regenbogen (Urvasî), den Dämon der Verwesung (Nirrti) und die seltsame Darstellung der weißen und schwarzen Maus, die man füglich nur als Tag und Nacht deuten kann, also eine kosmogonisch-astrologische Gesellschaft, die viel Ungewöhnliches

Grünwedel, Alt-Kutscåa

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