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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0149 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 149 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000192
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Nun belud sein Vater Mitra mit Kaufmannsgütern ein Fahrzeug und ging vergnügt auf den Ozean. Als er im Meer zu seinen Vätern gegangen war, da seine Wogen, durch die Kraft eines TimingalaFisches aufgeregt, das Fahrzeug zu Grunde gerichtet hatten, fragte der Knabe seine Mutter: „Was hat denn mein Vater getan, daß ihm dies geschah?" Und die Mutter, deren Herz vom Trennungsschmerz geknickt war, versank in Nachsinnen. Von hundert Fäden, an denen Hoffnungen .ihn mit sich reißen, sieht der Mensch, der Armselige, der den Sinnesgenüssen nachhängt, nicht den Tod, er gleicht dem gefesselten wilden Elefanten. Und wenn ich wirklich von deinem Vater jetzt sagen werde: „er kannte nichts als auf Seereisen erpicht zu sein", so bin ich doch damit zu spät daran: auch der Sohn wird sich noch den Tod in den Wogen holen. Denn während er jenen frug über dieses Volk und sein noch nicht eingetretenes Gedeihen, sagt jener ihm: „Das ist nicht die ganze Welt!" Darum gehört es sich, daß ich meinen Sohn, der in des Todes Rachen war, in allerlei Unglück unselig untergehen könnte und zu Krankheiten neigt, zurückhalte, denn wer den von Biedermännern gewiesenen Pfad verläßt, geriet auch sonst auf den Irrweg. Von einer solchen Einbildung muß er mit Gewalt zurückgehalten werden, warum ist er denn mein Sohn? Also redete die Mutter: „Mein Sohn, mit Binnenhandel hat dein Vater mich ernährt; willst du mich glücklich machen, Emsigkeit gelangt zur Krone des Binnenhandels." Da nahm Bodhisattva Maitrakanyaka das Wort seiner Mutter mit geneigtem Haupt wie einen Blumenkranz auf sich und begann an diesem Tage einen Binnenlandhandel. Da er mit einem großen Besitz von Tugendverdienst und gegen alle wohlwollenden Sinnes war, so gewann er am ersten Tage einen [Überschuß von vier Kârsâpanas. Voll Freuden gab er sie seiner Mutter, um der Schmerzen willen, die sie erduldet, als sie ihn unter dem Herzen getragen hatte, als Grundlage großen Segens; denn als Almosen sollten sie das Elend von Bettlern stillen. Aber andere Händler, die schon seit früher in dieser reichen Stadt waren, sahen auf sein aufkeimendes Bâzârgeschäft, in dem Leute kauften und verkauften und der Betrieb sich verschob, wurden ihm, ob der vielseitigen Anhänglichkeit seiner Kunden, abgeneigt und, da also der Geschäftsgewinn ihm, dem Mahâsattva, zufiel, redeten sie zu ihm, um ihn von diesem Betriebe abzubringen, also: „Ein Händler mit Wohlgerüchen war dein Vater, das Gildenhaupt, früher in dieser guten Stadt; du aber hast diese Tätigkeit aufgegeben, was hast du ihm Sinne, daß du dich auf ein anderes verlegst?" Da gab der Bodhisattva diesen Beruf auf und begann einen andern Betrieb mit Wohlgerüchen. Und an dem Tage, wo dieser Tugendhafte sein Parfümgeschäft begann, gewann er acht Kârsâpanas. Auch diese händigte er wieder seiner Mutter ein. Da traten alle Parfümhändler zusammen, gingen zu dem Mahâsattva hin, taten ihm alle Ehren an und sprachen: „Eine Handelschaft mit Wohl-

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gerűchen, die für Eunuchen paßt, hat dein Vater in dieser guten Stadt nicht getrieben; mit Goldwaren hat er gehandelt und noch höhere Gewinne erzielt, mein Freund!" Daraufhin gab der Bodhisattva auch diesen Lebensberuf auf und begann ein Geschäft mit Goldwaren. Auch mit diesem Betrieb übertraf er die Goldwarenhändler alle; denn schon am ersten Tage gewann dieser würdige Mann sechszehn Kârsâpanas und gab sie hin, am zweiten Tage aber gewann er zweiunddreißig. Als besondere Ehrenbezeugung gab er auch die seiner Mutter. Da taten sich denn die Goldwarenhändler zusammen, gingen zu ihm hin und sprachen, um ihn von diesem Berufe abzubringen: „Leuchtend wie der herbstliche Mond bist du deiner Familie geboren worden und nun verlegst du dich, um Geschäfte zu machen, auf einen kläglichen Beruf. Was über dem Feuer des häuslichen Herdes, dessen Flammenzungen ein Luftzug bewegen möge, schwebt, ist das Rechte für den Mann; unpassend dagegen ist es, vom Berufe abzugehen. Dein Vater hat das Meer befahren, in dessen Tiefen grundlose Höllen liegen, unstet ist es durch Wellenbrechungen, furchtbar durch Ebbe und Flut infolge der Atemzüge großer Drachen. So hat er sein Vermögen erworben. Du als Erbe dieses Mannes durch das dir zufallende Geschick, du Kluger, der jetzt nach Geld giert, warum sollst du nicht erreichen können den unendlichen Segen, der dir seitens des Vaters, wenn er auch hinübergegangen ist, zusteht? Einem Manne gegenüber, ruhmvoll wie die makellose Glorie des Götterkönigs, für welchen der Reichtumsgott mit ausgedehnten Besitzständen Güter hingelegt hat, die ohne die Hoffnung darauf nicht zu erreichen sind, erträgst du denn die Schande? Die den Tod mit in Rechnung stellen und nicht mitten im Unheil ihren Bissen fassen, o Tadelloser, das sind die Leute, die zu Hause bei Verwandten und Nachkommen ihr Dasein hinschleppen, wobei alle Liebe doch weg ist, aber die Klugen, welche die Meere mit ihren grundlosen Wassern, furchtbar durch ihre Wirbel, befahren, die bringen, da sie Reichtümer bekommen, die Welt in die Höhe, ruhmvoll wie der Elefant durch seine weißen Stoßzähne." Ihnen gab Bodhisattva Maitrakanyaka entsprechenden Bescheid und entschlossen, auf die See zu gehen, begab er sich zu seiner Mutter und redete also zu ihr: „Ein Großkaufmann, o Mutter, war, wie man mir sagt, mein Vater; darum willige ein, daß auch ich den großen Ozean befahren darf." Die Mutter aber, schon durch den eben eingetretenen Schmerz über den Tod ihres Gatten aller Lebenslust bar, wurde noch schwerer ins Herz getroffen durch den schwertgleichen Kummer um den Sohn und der drohenden Trennung von ihm, deren Schrecken ihr bis dahin noch nicht angedeutet war; also sprach sie so zu ihm: „Wer, mein Lieber, außer deinem erklärten Feinde, konnte dir so etwas vorreden? wem ist dein Dasein verhaßt? wer spielt so mit dir? Vom Schicksal ist es so gefügt, daß du, mein Augapfel, mein Einziger, jetzt mir entrissen wirst durch den Tod, der in deinen

Grauwedel, Alt-Kutad,a

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