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0049 Alt-Kutscha : vol.1
古代クチャ : vol.1
Alt-Kutscha : vol.1 / 49 ページ(白黒高解像度画像)

キャプション

[Figure] Fig. 30. no captionno caption
[Figure] Fig. 31. よく見られる装飾パターン。 悪魔窟、『シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂』、138ページ。画面のように垂直に立っているものは、明青色の地色に白の星、花は白で中に黄色の小さい環がある。Häufiges Ornament dieser Stilart. In Teufelshöhle, Kultstätten S. 138, aufrecht stehend als Bildrahmen, dort hellblauer Fond mit weißen Sternen, Blumen weiß mit gelbem inneren Kränzchen.

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doi: 10.20676/00000192
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I 37

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Fig. 30.

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insbesondere auch den von der jeweiligen Mode aufgebrachten Schönheitsbegriffen.

Merkwürdig ist der bald schmale, bald auch turbanartige Kopfbund des Mittelalters, der als Kopfbedeckung junger Leute im 14.-15. Jahrhundert eine große Rolle spielt, wenn wir uns an die oben erwähnten Kopf kränze der niedrigen Gottheiten erinnern mit den zwei Federn über der Stirn.

Eine zweite seltsame Erscheinung ist die Schellentracht. Schellen als Be-schwerer langgeschnittener Gewandzipfel finden sich schon in den Höhlen von Qyzyl in der zweiten Stilperiode, sie kehren aber auch in den späteren Schulen der Oase Turfan wieder. Ich erinnere mich sogar, daß in den späten Pranidhibildern von Idyqutsähri Bud dhafiguren vorkamen mit einem langen weißen Tuche um den Usnîsa, das unten Schellen als Anhänger zeigte; vermutlich war es das Geschenk eines Bodhisattva, der es dem Buddha bereits umgelegt hatte. Vielleicht ist die Schelle an Stelle einer eingenähten Lehmkugel als Beschwerer eines sonst wehenden Gewandzipfels schon antik und auf diesem Wege in die mittelasiatische Malerei gelangt. An die rasselnden Schellen der reitenden Boten, wie sie heute im Lande mit unterlegten Pferden den offiziellen Verkehr vermitteln, darf man in den erwähnten Fällen kaum denken, vielleicht haben sie aber die Mode nach Europa vermittelt.

Eine Modetorheit ist die Darstellung

der Frauen mit vorgestrecktem Unterleib. Alle Frauenfiguren der zweiten Stilperiode zeigen diese seltsame Haltung; nur in einzelnen Fällen ist sie durch die auffallend bauschigen Röcke einigermaßen entschuldigt. Auffallend ist dabei das straffe Anliegen der Ärmeljacke, welche die Frauen tragen,

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und der dadurch hochgepreßte Busen. Im Mittelalter reicht, wenn ich nicht irre, die

Mode, Frauen mit vorgestrecktem Unterleibe darzustellen, bis zum Ende des 15. Jahrhunderts.

Neben dieser Sonderbarkeit ist die Stellung der Männer zu beachten: Überall stehen sie (zweite Stilart) mit auseinandergestellten Beinen und die planta pedis nach unten gestreckt, so daß es scheint, als ob sie auf den Fußspitzen stünden. Dadurch erhalten die mit langenSchwertern ausgerüsteten Männer, besonders wenn sie die Hände gefaltet (anjali) halten, eine auffallende Ähnlichkeit mit mittelalterlichen Grabfiguren von ritterbürtigen Leuten. Allerdings gehören diese Figuren einer früheren Periode an, als die bisher behandelten Parallelen. Auch dürfen wir nicht vergessen, daß die Fußstellung der erwähnten mittelalterlichen Bilder dadurch motiviert ist, daß sie auf irgendeinem Wappentiere usw. (vâhana!) stehen. Was die Stifterbilder in Kutscha betrifft, so ist zu erwägen, daß die meisten dieser Figuren durch punktierte Patronen auf die Wand übertragen sind. Der Fußboden war auf den Schablonen offenbar nicht mit aufgetragen, da die von den Punktierlöchern gebildete Querlinie des Bodens die Schablone leicht zum Reißen gebracht hätte. Es war der Ausmalung überlassen, die Figuren nach Bedürfnis neben- und übereinander aufzutragen und zu variieren. So hat es den Anschein, als ob der

blumenbedeckte Hintergrund als Boden für alle betrachtet worden wäre. Die abendländische Art, neben-und voreinanderstehende Figuren durch entsprechende Bodenwellung voneinander zu lösen, war offenbar unbekannt und fehlt auch noch in persischen und indischen Miniaturen.

Fig. 31.
Häufiges Ornament
dieser Stilart. In
Teufelshöhle,
Kultstätten S. 138,
aufrecht stehend als
Bildrahmen , dort
hellblauer Fond mit
weißen Sternen,
Blumen weiß mit
gelbem
inneren Kränzchen.

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