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0015 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂 : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / 15 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000191
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Ming-Öi bei Qumtura, Höhlen i. Schlucht.

9

Spuren alter Terrassen, Treppen und vielleicht einst bedeckte Wege zeigt, welche die hochliegenden Höhlen verbanden oder zugänglich machten und längst abgestürzt sind.

Die dritte große Schlucht bildet eine lange breite Straße, welche in Windungen in die Hauptgruppe hinab führt. R. und L. von ihr liegen überall kleinere Schluchten, in welchen da und dort Höhlen verborgen liegen. Merkwürdig ist der Umstand, daß an der von dem Wege, den die Hauptschlucht bildet, liegenden Felswand eine jetzt sehr zerstörte, lang hinlaufende chinesische Inschrift sich befand.

Indem ich zur Besprechung der Höhlen im einzelnen übergehe, muß ich noch betonen, daß es mir bei der vorliegenden Arbeit nur um eine Vorstudie zu den Hauptarbeiten in Qyzyl zu tun war, Ich habe daher nur die besser erhaltenen Höhlen eingehender behandelt, ohne mich mit den dürftigen Fragmenten der übrigen aufhalten zu können.

Die Höhlen, mit denen ich mich während meines Aufenthalts eingehender beschäftigt habe, sind die folgenden:

I. Schlucht, Höhle 15,

  1. Schlucht, Höhlen und Bauten an der Nordseite der Schlucht, Hauptgruppe, Höhle 14, Höhle 19 mit ihren Annexen, Höhle 33, Höhle 42,

  2. Schlucht, Höhle in der nördlichen Seitenschlucht.

Erste Schlucht, 13., 14. und 15. Höhle.

In der ersten Sc hlucht des L. Ufers des Flusses liegen eine Anzahl von Höhlen, über welche nichts Besonderes zu erwähnen ist. Zählt man diese Höhlen, indem man vom Flusse aus hinaufgeht, so trifft man, weiter entfernt von der Hauptgruppe in einer Biegung der Schlucht eine steile, mit Kies bedeckte Erhöhung, auf-welcher man drei Höhlen erblickt, die vom Fluß an gerechnet die 13., 14., 15. Höhle zu nennen wären. Diesem Berge gegenüber sieht man auf einem anderen Hügel noch eine Gruppe von Höhlen, deren Hauptanlage durch den Berg hindurchgeht. Diese Gruppe enthält außer drei Sockeln von Buddhastatuen und einigen BrâhmîSchriftresten nichts Bemerkenswertes.

Von Gruppe 13, 14, 15 ist die vord. und mittl. Höhle, mit Ausnahme von geringen Gemälderesten so zerstört, daß ein Eingehen auf sie nicht lohnt. Mehr bietet die dritte Höhle (i5), welche, obwohl sehr beschädigt, noch so viel des Interessanten bietet, daß eine genauere Beschreibung angemessen ist.

Diese Höhle bildet einen ziemlich quadratischen Vorraum, der von einer jetzt eingestürzten Kuppel überragt war. Die Türwand ist bis auf eine ganz kleine Ecke völlig zerstört, die Rückwand zeigt eine große Nische, in welcher einst das Kultbild stand, R. und L. davon zwei kleinere höherliegende Nischen für Nebenfiguren, vgl. Fig. 3 a. Unter diesen Nischen gehen niedrige, gewölbte Gänge R. und L. von der Kultfigur in den Berg, um hintenwiederdurch einen leicht gebogenen Gang zu einem Umgang um das Allerheiligste verbunden zu werden. Diese Gänge, welche hergestellt sind, um die Pradaksiria-Zeremonie den Besuchern zu ermöglichen, enthielten, da sie häufig besser erhalten sind als die Vorräume, wichtiges archäologisches Material. In der Cella unserer Höhle haben außer den Figuren, die in der Rückw. standen, noch zwei Figuren gestanden, und zwar in den großen Nischen der Seitenw. Der Boden der Cella ist jetzt mit Trümmern der Kuppel usw. angefüllt, ebenso der Eingang der Gänge, in denen ich Wolfslosung fand.

Maße der Höhle. Die Verhältnisse der Höhle sind unregelmäßig, die Ecken, wenn sie überhaupt erhalten sind, nicht gerade, und die Wände bauchen aus. Doch kann man sagen, daß die Cella etwa 4,50 m auf dem Boden im Quadrat gemessen hat. Eine Linie, quer mitten durch die Rückw. gezogen, mißt 4,20 m; der Plafond ist ziemlich 4 m Quadrat, die Cella verjüngt sich gegen oben. Die Nischen für die Kultfiguren an den Seitenw. sind etwas über 1,90 m breit, 95 cm tief und 1,70 m hoch. Die Hauptnische der Rückw. mag etwa dieselben Maße gehabt haben, hoch ist sie aber 2,4 m. Die Seitennischen daneben sind etwa 75 cm hoch, aber nur 59 cm breit. Die höhe der ganzen Höhle bis zum Plafond mag etwas über 2,80 m betragen haben. Vgl. Planskizze Fig. 3 b. In der Mitte des Plafonds ist eine runde Öffnung, welche vielleicht im Durchm. 2,80 m gemessen hat, über welcher sich eine noch über 1m hohe Kuppel erhoben hat. Sie ist eingestürzt, und nur geringe Reste sind erhalten, doch läßt sich ihre Höhe annähernd feststellen. Das größte Eck des Plafonds ist vor der L. Seitenw. und vor der Hinterw. erhalten, so daß das Maß des Durchmessers des unt. Randes der Kuppel annähernd mit 2,80 m angegeben werden kann.

Die Türen der Seitengänge sind 1,19 m hoch, diese selbst nur 68 cm breit. Die Innenwände des durch die Seiteng. entstehenden Pfeilers sind 1,36 m tief. Der Rundgang hinter dem Pfeiler geht in etwas gebogener Linie und ist über einen Meter breit.