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0043 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂 : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / 43 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000191
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Ming-Öi bei Qyzyl, Allgemeines.   37

in gelben, zwei in braunen Roben, L. drei Mönche und ein Laie in demselben Kostüm, wie die Männer in H. 15 der ersten Schlucht. Auf der äuß. W. R. v. d. Nische sind ein Mann und fünf Frauen, auf der L. vier Männer in dem obenerwähnten Kostüm, Klappenröcken usw. abgebildet, doch reichen diese Figuren hur bis zu der Ecke der gegenüberlieg. W. Das letzte Drittel der äuß. W. hat auf beiden Seiten ein besonderes Bild, nämlich einen großen stehenden Buddha, welchem Verehrer, die vor ihm knièen und bedeutend kleiner abgebildet sind, Gaben überreichen. Auf d. W. R. v. d. Nische kniet vor Buddha ein dunkelfarbiger Mann mit weißem Kopftuch, hinter ihm ein grau gemalter Mann mit weißem Bündel auf dem Rücken, welches er mit Hilfe einer Stange trägt, Fig. 75. Der Buddha selbst hat einen sonderbaren tannenzapfenartigen Gegenstand in der Hand, der weiß bemalt ist und dessen Bedeutung mir unverständlich ist, Fig. 74. Sonst ist das Bild sehr zerstört. Die Inschriften in Brâhmtcharakter, welche über den Stifterfiguren standen, sind leider so verkratzt, daß man nur von ihrem einstigen Vorhandensein reden kann.

Den Schluß der buddhistischen Anlagen des Haupttales bildet ein Felsentempel, dessen Plan Herr von LeCoq aufgenommen und mir zur Einreihung in diesen Bericht freundlichst übergeben hat, vgl. Fig. 76. Die beigegebene Skizze, Fig. 77, gibt den Blick auf das Eis des Flusses aus der Vorhalle des Tempels 2 und die Türwand zwischen 2 und 3 usw.

Ich selbst habe hier nicht gearbeitet. Bemerkenswert sind die Pläne durch die Annäherung an die Formen, welche uns in Sor6uq begegnen werden. Aus den erhaltenen Vorhallen des Tempels können wir uns auch die zerstörten Vorbauten der anderen Höhlen etwas ergänzen.

Qyzyl.

26. Februar bis 14. Mai 1906.

Die Ruinen bei Qyzyl, am Oberlauf desselben Flusses, an welchem auch die Anlagen von Ming-Öi bei Qumtura liegen, bilden die großartigste Anlage in der Umgebung von Ku6a. Sie wird erreicht von der auf der Straße nach Ku6a liegenden Station Qyzyl r) auf einem in SO-Richtung gehenden Wege über Felder, Brachen und wüste Strecken, welche mit Gräben durchschnitten sind. Zuletzt mündet der Weg in ein Gebirgstal ein, von dessen Höhe ein ziemlich steiler Paß in das tiefliegende Tal am Fluß hinabführt, an welchem die Ruinen liegen, der ganze Weg beträgt 25 Li.

Dieses Tal liegt im W, N und 0 ganz von Bergen umrahmt, Fig. 78, 79-86, es endet im O, wo es immer schmäler wird, an einer steilen Felswand, welche stark vortritt und der Krümmung des Flusses folgt. Zwei kleine Wasseradern, welche vom Gebirge her dem Flusse zuströmen, werden von den Bewohnern der zwei Bauernhäuser, welche jetzt in der Ebene des Tales liegen, zur Bewässerung des Bodens in eine Reihe Kanälchen zerschnitten. Die eine dieser Wasseradern, welche spärlicher fließt und weniger benutzt wird, kommt kurz vor der oben erwähnten Felswand, vor welcher das Tal selbst endet, aus Schluchten und Abstürzen der Berge heraus, Fig. 78 x, die andere bildet geradezu das Zentrum der Anlage. Denn die große Schlucht (»I. Schlucht«) ist auf beiden Ufern mit alten Höhlen bedeckt. Der kleine Bach selbst hat sich erst kurz vorher aus zwei Quellen gebildet, von denen die eine in der Richtung des Baches ganz nahe in einer engen Schlucht liegt, während die andere, die ihr Wasser durch ein versumpftes und mit Disteln, Mentha, Rohr und Tamarisken überwuchertes Rinnsal von W her zusendet, in einer hochliegenden, immer enger werdenden, grotesk gestalteten Schlucht liegt. Etwa am ersten Drittel dieser Schlucht liegt eine Ruinengruppe, hoch an der Felswand, welche ich wohl mehrmals besuchte, aber nicht eingehend bearbeiten konnte.

In dem Kranz steil abfallender Berge, welche R. und L. von dem Hauptflüßchen liegen, sind noch mehrere kürzere Schluchten, durch abströmendes Regenwasser gebildet, durch Schlammrunsen verunstaltet und durch die hier stark auftretenden Erdbeben zerrissen. Ziemlich unmittelbar vor der Stelle, wo der Hauptbach aus der ersten Schlucht heraustritt, liegt das kleine Bauernhaus, in welcher die Expedition sich einmietete, umgeben von Aprikosenbäumen. Unmittelbar davor geht ein kleiner Kanal von der Hauptwasserader (i. Schlucht) ab, welcher das Wasser aus dem Flüßchen von W nach 0 an den Kulturen entlang führt, welche am Fuße der 0 von der Schlucht liegenden Berge angelegt worden sind. Dieses Kanälchen begleiten bis an die Stelle, wo die Brachen beginnen (sie sind mit Schutt überladen und im Frühling mit den seltsamen schwarzen Kolben einer harten.Orobanche bewachsen) wohlgedeihende Weiden und Pappeln, zwischen denen sich rot- und weißblühende Tamarisken, welche sich bis an den Fuß der Bergwände erstrecken, bemerkbar machen, Fig. 78. .

_) 8o Li W. von der Stadt Ku6a, kurz vor dem Gebirgspaß, der nach Kuaa hinabführt; der Kürze halber benenne ich die Ruinen einfach nach diesem Ausgangspunkt.