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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0054 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂 : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / 54 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000191
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Ming-Öi bei Qyzyl, Höhlengruppe m. d. Kamin, H. m. d. Freskoboden.

Figuren gemalt ist (Fig. 91). Die Verbrennungsszene, welche ziemlich roh dargestellt ist, ist durch ein paar Einzelheiten merkwürdig. Ein alter Brâhmana im Flickenkleid erhebt den Deckel des bereits brennenden Sarges, in welchem Gautama mit Aureole, wie eine Mumie mit Binden umwickelt, liegt. Über der Szene sind acht roh skizzierte kleine Stűpas. Mahâkâsyapa läßt den Sarg Buddhas noch einmal öffnen, um seine Füße zu küssen.

Interessant in dieser Höhle sind die im Verputz sich markierenden eingerizten Konturen der Vorzeichnung, besonders geschickt vorgezeichnet sind die Figuren der Vajrapânis und auch der Buddhas in den Gängen.

B.

Die Mauer, welche diesen Raum von der Eingangshalle von Anl. A trennt, ist 1,30 m dick. Raum B liegt nicht in der Front der Eingangshalle von A, noch in der Front der Cella selbst. B hatte ein querliegendes Tonnengewölbe, das jetzt eingestürzt ist, auch sonst ist der Bau sehr beschädigt; Türwand und Laibung hat alle Bemalung eingebüßt, auch die erhaltenen sehr bunten und interessanten Bilder haben sehr gelitten, was zu bedauern ist, da sie zum Vergleich mit den Bildern der »Rotkuppelhöhle « und der »I-Iippokampenhöhle « wichtig wären.

Auf Rückwand i scheinen zwei große Bilder gewesen zu sein ; erhalten sind von dem einen eine Gruppe kniender Bodhisattvas oder Götter, welche merkwürdig sind dadurch, daß die ganzen Konturen in den Verputz vor-gekratzt sind. Daneben (vielleicht als zweites Bild, vielleicht nur durch eine architektonische An'.age im Bild scheinbar von der erwähnten Gruppe getrennt, so daß es sich doch nur um ein Bild handeln würde) eine thronende Königsgestalt, umgeben von Frauen.

Seitenw. R. 2 Das Hauptgemälde war ähnlich dem auf der Rückw. In der Mitte war ein stehender, indischer König, dessen Füße von Dämonen gehalten wurden, daneben viele betende Damen mit gefalteten Händen. Unter dem Bilde ein schönes, leider zerstörtes Blattornament, welches auf die Rückw. überläuft. Auf der Türlaibung daneben sind noch nach innen schreitende Stifterbilder erhalten, und zwar unmittelbar an der Tür drei Mönche, weiterhin noch zwei sehr zerstörte Schwertträger, von denen einer einen hellgrünen Rock trägt. Diese Stifterfiguren sind 66 cm hoch.

Seitenw. L. 3 Das Mittelbild, welches mit einer schönen, bunten Borte umgeben war, enthielt als Zentrum einen thronenden Dämonenfürsten, umgeben von seinem Harem, darunter in den unteren Ecken viele musizierende Frauen. Auffallend sind ihre kurzen Figuren mit zu großen Oberkörpern. Beachtenswert ist das Vorkommen der Pansflöte, Fig. 94.

Die Farbengebung ist dieselbe wie bei den Gemälden in Anl. A, hervorstechend der reichliche Gebrauch eines kräftigen Hellblau in verschiedenen Abstufungen. Diese blaue Farbe scheint in größeren Flächen sehr flüchtig zu sein; übermalt (besonders mit Deckweiß) stößt es die Übermalung ab und bleibt selbst dauerhaft, widerstandsfähiger geworden durch die Auflegung einer neuen Deckfarbe. So enthält Seitenw. 3 nach i hin eine breite Borte mit einem Blattörnament aus Deckweiß, auf ursprünglich hellblauem Grund. Das Wegräumen des unteren Schuttes bewies dies. Was aber ursprünglich ohne Wegräumung sichtbar war, war ein blaues Ornament auf weißem Grunde. Das Blau des Fonds war verloren, das Ornament, einst weiß, war blau stehen geblieben, erhalten durch den Bindestoff der abgefallenen weißen Farbe: Fig. 93.

C—E.

Diese Räume sind ohne jede Bemalung. Bemerkenswert ist der schöne Kamin in C, dessen Formen wieder begegnen werden, Fig. 95.

Höhle »mit dem Freskoboden«.

Diese Höhle ist in ihrer Anlage Raum A der Höhlengruppe »mit dem Kamin « sehr ähnlich. Der Vorraum ist zerstört und damit auch ein Teil der Türwand der Cella, die Cella ist fast quadratisch, bis zum Beginn des Gewölbes über den Seitenw. 2,15 m hoch, darüber erhebt sich noch ein Tonnengewölbe, welches 42 cm. überragt und über der Höhle bis zum Zenit noch 1,40 m mißt. Die Rückwand hatte eine Nische und eine davorstehende Bank, wie die oben beschriebene Iiöhle, auch das quadratische Feld vor der Nische fehlte nicht. Hier sind die Reste des Geländers, in einen schönen Freskoboden eingelassen, noch erhalten. Dieser Boden läuft in den Gängen weiter, er hat am Rande ringsum ein hübsches Ornamentmuster) Fig. 97. In der Mitte ist noch ein dunkler roter Fleck erkennbar, als ob hier eine gemalte Lotusblume gewesen wäre. Seitengänge und verbindender hinterer Gang (beide Gewölbe von 1,86 m Höhe) sind wie bei der erwähnten Höhle : Fig. 96.