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0188 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂 : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / 188 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000191
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Ruinen bei Kirr. Ritterhöhle.

Haupttal liegen. Beide haben kleine Wasseradern, welche unter einem Dickicht weißer Rosen, gelbblühender und nach Gewürznelken duftender Jigde-bäumchen, wohlriechender, rosenroter Glockenblumen, Disteln, Tamarisken und hohem Schilf fast unsichtbar sind.

Ich habe in den vier Tagen, welche ich in Kirr zubringen konnte, nicht viel arbeiten können. Erstickende Glut erschwerte die Arbeit, welche, wie erwähnt, einmal ein Gewitter der schwersten Art noch dazu allzu früh beendigte. So ist besonders mein Plan, einen genaueren Aufriß der Lokalität zu machen, unmöglich geworden.. Immerhin konnte ich aber sechs Anlagen ausführlicher beschreiben und einige Aquarelle und Skizzen der wichtigsten Bilder herstellen. Die Höhlen, welche ich bearbeiten konnte — es sind die am besten

erhaltenen —, liegen etwa so:

Hauptstock des Gebirges Abhang und Sumpf

3

co

~   I

o

iT

CD

ClQ   2

Vorspringende   5

Vorberge 6 Berggruppe   Zweites Seitentälchen

4

Erstes Seitentälchen

Die Skizie enthält nur die hier bearbeiteten Anlagen: i Ritterhöhle, 2 Höhle »mit den zwei Vajrapânis«, 3 Halle »mit dem Tierfries«, 4 Höhle »mit den kranztragenden Tauben«, 5 Pretahöhle, 6 Kinnarî höhle.

Vorberge

Stilistisch nehmen die Höhlen eine Art Mittelstellung ein zwischen Stilart 2 b und 3. Völlig der' Stilart 2 b und dem ihr angehörigen Kompositionsschema der Panca§ikhahöhlen gehören an 2 und 6. Ebenso noch gehört Höhle 3 völlig Stilart 2 b an, nur ist sie inhaltlich schon anders geartet durch ungewöhnliche Plafonddarstellungen usw. und eigenartige Wahl der Farben (viel Dunkelblau und Blaugrau kommt in den Bildern vor). Stilistisch ganz zu 3 gehörig ist Ritterhöhle 1, obwohl einzelne Elemente noch Gruppe 2 b angehören, so die Gewölbehälften und die Dekoration der Nische usw. Über dem Gewölbe aber hat es noch die Kuppel ! Höhle 4 ist naheverwandt der Höhle »mit den ringtragenden Tauben« in Qyzyl, hat aber noch die Gewölbebilder, die Nâgas, die Balkone, das Parinirvâna und die (freilich abgekürzte) Dronaszene von 2 b (Indrasailaguhâtyp). Diese Höhle ist, wie sich aus dem unten Gesagten ergeben wird, insofern besonders bemerkenswert, als sie, wie der Freitempel von Ming Öi beim Qumtura (an der Schleuse) die Buddhastatue des Königs Udayana in ganz unverbundener Form vor die Rückwand der Cella stellt, vgl. ob. S. 8 und unt. Ganz eigenartig und nur Stil 3 zugehörig ist die Pretahöhle.

1. Ritterhöhle.

Diese Höhle hat manches Eigenartige in der Anlage sowohl, wie in der Ausmalung. Was die Räumlichkeiten betrifft, so sind sie — soweit sie erhalten sind — im wesentlichen identisch mit den meisten Höhlen bei Qyzyl: eine fast quadratische Cella, die Hinterwand wieder mit der Nische für das Kultbild und den kleinen Gängen R., L. davon, welche hinten in einen Quergang münden. Über dem Gewölbe der Cella erhebt sich noch eine Kuppel, von der Form der in der Höhle der ringtragenden Tauben zu Qyzyl aufgesetzten und im hi. G. ist in der Ecke, welche unmittelbar dem Seiteng. L. v. Eing. gegenüberliegt, eine eckige Nische eingerichtet (Fig. 42r a).

Die Ausmalung war außerordentlich fein und reich an Darstellungen. Es ist daher sehr zu bedauern, daß die Höhle so verräuchert ist, daß viele der schönen Bilder unter dem Ruß verschwinden. Außerdem ist viel abgerissen. Immerhin verlohnt es sich, das Erhaltene genauer zu behandeln.

Gemälde der Kuppel der Cella. Die Kuppel hatte ursprünglich einen runden Schlußstein, welcher in Stuck aufgesetzt war, aber dessen Rosette (ein Lotes) abgefallen ist. Der innere Raum der Kuppel ist in acht Abteile geteilt. Die Darstellungen, welche diese Abteile schmückten, sind verräuchert und verkratzt. Trotzdem .läßt sich feststellen, daß Buddhas und Bodhisattvas (je vier abwechselnd) dargestellt waren. Viel kleinere Adoranten (Oberkörper von Dämonenfürsten) halten die Lotusblumen, wie in der ob. erw. Höhlen in MingÖi bei Qumtura und bei Qyzyl (S. 15, Fig. 22 usw.), auf welchen die Buddhas und Bodhisattvas stehen. Diese Figuren waren hier viel feiner ausgeführt.

Das Gewölbe. Auch das unter der Kuppel liegende Gewölbe ist verräuchert und zerkratzt. Deutlich ist, daß Reihen kleiner Berge mit davor sitzenden Buddhafiguren, R. u. L. die Gewölbehälften füllten.