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0116 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂 : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / 116 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000191
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IIO

Ming-Öi bei Qyzyl. Hippokampenhöhle.

der eine mehrköpfige Schlange tötet, neben welcher ein fliehender Jüngling in reichem Schmuck und mit Aureole der Gruppe 5 sich zuwendet, vgl. 6 d. Rückw.

Der Rest dieses Figurenstreifens ist zerstört.

Unter dem Gesims, welches unter diesen Figurenstreifen hinläuft, ist ein Rankenornament mit Blumen aufgemalt, es ist 61/2 cm hoch zwischen zwei je I cm messenden Streifen (Fig. 235).

Wie erwähnt, sind die beiden Figurenstreifen auf hellgrünem Fond gemalt, welcher ob. und unt. mit einem dunkelgrünen, schwarz schraffierten Streifen begrenit sind; diese Umrahmung ist jedesmal 5 cm hoch Ähnliche IIferdarstellungen finden sich auch in anderen Höhlen desselben Stils I). Wichtig ist nun, daß diese Streifen auslaufen in das Bild in Lünette d. W. 2, woraus sich ergibt, daß sie als zugehörig betrachtet werden. Für die interessante Art, wie die Maler ihre Bilder auf die Wände verteilten, ist dieser Wink wichtig.

Bild in der Lünette der Wand 2 (L.), Fig. 243. Es besteht aus zwei Teilen. Im ob. Teil thront in einer Palasthalle ein dunkelfarbiger Gott. Er hat den gewöhnlichen Schmuck der Götter, um das Haupt eine Aureole, aber zum Abzeichen, daß er eine niedrige Gottheit darstellt, Spitzohren. In zwei Reihen umgeben ihn mit Aureolen versehene Götter, vier im Vordergrund sitzend, vier im Hintergrund. Einer der im Vordergrund R. von ihm befindlichen Götter kniet vor der Hauptfigur mit gefalteten Händen, ein neunter schwebt hinter ihm heran.

Es wird also einem Dämonenfürsten, der in seiner Umgebung thront, eine Meldung gebracht, die der Kniende ausrichtet.

Die unt. Hälfte des Bildes stellt den Berg Meru dar. Er ist mit Schlangen umwunden, zu seinen Seiten sieht man Sonne und Mond. Er steht im Meere, auf dem man Wassertiere (Anas casarca usw.) sieht. R. und L. vom Berge Meru tauchen Nâgas in menschlicher Bildung mit Schlangen im Nacken auf, welche Kästchen mit Schmucksachen (Edelsteinen, Cintâmanis) darreichen. Die Randlinie des Meeres läuft auf Rückw. und Türw. weiter, wie oben erwähnt. Daraus ergibt sich, daß der Berg Meru als Zentrum des Ganzen zu denken ist, und zwar so, daß der in die Höhle tretende Besucher schon auf den Gewölbekappen das Meer sieht, welches so den Vordergrund des Ganzen bildet. Diese Anordnung, deren volle Wirkung natürlich nur in der Höhle selbst empfunden werden kann, ist so geschickt und wirkungsvoll, daß ich mich nur mit Freude des Eindrucks erinnere.

Die gegenüberl. Lünette (Fig. 244) ist ebenfalls durch zwei übereinander gemalte Szenen gegliedert. Und zwar sind hier richtige Folgeszenen dargestellt. Die Symmetrie ist gut gewahrt dadurch, daß die ob. Szene wieder eine thronende Figur in der Mitte zeigt, umgeben von vier Gottheiten. R. von der mit meditativer, fast trauernder Miene sitzenden Hauptfigur kniet wiederum eine Gottheit mit gefalteten Händen. Sie ist gepanzert. R. hinter ihr ist ein Gott mit einer Mandoline spielend, L. ein schwebender Gott, die Bügelharfe spielend, begleitet von einem dritten, dunkelfarbigen, welcher Blumen aus einem kleinen Gefäße streut.

Die untere figurenreiche Szene bringt uns die Lösung. Inmitten eines Palasthofes, dessen schlanke Säulen ein buntes Gebälk tragen, sehen wir ein prunkvolles Ruhebett und auf dem Bett ausgestreckt denselben Jüngling, der im ob. Feld thronend dargestellt war; zu seinen Häupten sitzen zwei Frauen mit trauernder Miene. Die dem Sterbenden zunächst sitzende weint und streckt die L. wie zum Abschied. Dahinter sieht man zwei Dienerinnen, die vordere, dunkelfarbige, scheint das Haupt des Sterbenden stützen zu wollen. Zu Füßen des Sterbenden schweben drei Götterjünglinge heran, ernst miteinander sprechend, während ein vierter, an das Bett hinschwebend, über den Sterbenden eine Medizinflasche ausgießt. Auch die Mittelfigur der drei Heranschwebenden trägt ein Medizinfläschchen.

Es handelt sich um die Darstellung eines Buddhahalâhala.

Stoff der Darstellung. Der Bodhisattva OEvetaketu erkennt, daß seine Zeit im Himmel Tusita zu Ende geht. Sein Körper verliert den Glanz (er hat keine Aureole), er transpiriert und findet keine Ruhe. Er entschließt sich, noch einmal auf Erden geboren zu werden, um das Dharma den lebenden Kreaturen zu bringen. In seinem Palaste Dharmoccaya sitzend, berät er mit Devaputras darüber, wo und in welcher Form er die Wiedergeburt bewerkstelligen soll. Ugratejas weist darauf hin, daß der Bodhisattva nur in Form eines weißen Elefanten herabsteige : ob. Bild in Lünette Wand 3, Fig. 244.

Er stirbt und nimmt von seinen Frauen Abschied: unt. Bild in Lünette Wand v. 3.

Das Herabkommen des Bodhisattva wird den Göttern bekannt. Dämonen und Nâgas der unteren Regionen versammeln sich und preisen den Entschluß, der der Welt einen Erlöser bringen soll: ob. Bild v. Wand 2, Fig. 243.

1) z. B. »Höhle der Maler6 (2. Anl.).