国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
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Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 | |
シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂 : vol.1 |
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Murtuq, 2. Anlage. | 303 |
Höhle 2. Der Plafond dieser Höhle ist wie in Höhle I eine Kuppel, an der höchsten Stelle 2;50 m hoch.
Gemälde. Wenig erhalten: Auf Türw. L. sieht man zwei Reihen von Adoranten (»Stiftern«). Der ob. Streifen zeigt die Fußpartien von zwei knienden Mönchen und darunter vier Frauen; ebenso Türw. R.: in der ob. Reihe vier kniende Mönche und eine Frau, während die unt. Reihe jetzt zerstört ist, aber sicher ebenfalls Adoranten enthielt. Die Gemälde d. Seitenw. sind zerstört, Seitenw. L. trat im Mittelfeld stark zurück. Auf d. Rückw. ist da, wo die gerade Wand in die gedrückte Kuppel übergeht, eine Reihe sitzender, meditierender Buddhas erhalten: jeder ist 45 cm hoch und hat Flammen hinter den Schultern und Armen. Wahrscheinlich war die ganze Höhle so bemalt.
Besonders schön war die Bemalung der Decke (gedrückte Kuppel). In der Mitte ist eine Lotusblume gemalt. Auf dem Fruchtboden dieser Lotusblume (ohne die Blumenblätter Durchm. 60 cm) ist der ausreitende Bodhisattva gemalt (Fig. 615). Sein Pferd ist nicht im Laufe dargestellt und wird auch nicht von Yaksas getragen, sondern steht ruhig, während der Bodhisattva die R. vor vier Jünglingen erhebt, welche, nur mit Lendentüchern bekleidet, vor ihm knien. Alle vier sind unbärtig, haben schlichtes, schwarzes Haar und über dem Scheitel eine rote Scheibe oder Blume. Diese Darstellung ist ungewöhnlich.
Die Lotusblume in der Mitte ist umgeben von vier prachtvollen herzförmigen Blättern, deren Spitzen nach den Ecken orientiert sind, davon ist die nach der Tür zu gewendete Seite (zwei Blätter) alt restauriert und durch weiße Tünche ergänzt, während auf der nach der Rückw. gewendeten Seite noch die alte Dekoration erhalten ist. Inmitten der Rankenornamente, welche die Konturen der herzförmigen Blätter bilden, sitzt, auf den umgebogenen Teilen des Randes mit dem Kopfe gegen die Mitte orientiert, je ein meditierender Bodhisattva. Den Rand des Plafonds schließen nach unt. die bekannten Zacken- und Festonmuster ab.
Höhle 3. Diese Höhle hat die so oft erwähnte Form: Cella mit querliegendem Gewölbe, als Rückw. ein quadratischer Pfeiler mit gewölbtem Umgang I).
Gemälde der Höhle. Cella. Über der bogenförmigen Tür ist in der Mitte ein gocm hohes, merkwürdiges Bild, es enthält in folgendem Schema die beistehenden Figuren und Gruppen:
Io I0 IO IO
94 95 96 6 5 4 4 1 4 4 5 6 6 9= 92 93
888888772 377 888888
.--) -) 4--
I Ksitigarbha oder Amoghapâ§a, in groß. Fig., sitzend dargestellt als Buddha mit Kakkhara und Pâtra. 2 Ein Lampenbaum (Fig. 616; S. 304), mit brennenden Lampenbestellt, bis auf das untere Querbrett. DerLampenbaumbesteht aus einem Holzgerüst, welches in einem großem Kübel wie in einem Blumentopf aufgestellt ist, die Spitze des Baumes scheint nicht erhalten zu sein. Auf einer Seite steigt ein Mädchen, eine brennende Lampe tragend, eine Leiter hinan, welche an den Lampenbaum angelehnt ist. Das Kostüm des Mädchens ist im wesentlichen dasselbe, welches heute noch die Turktmädchen tragen. Interessant ist, daß die Leiter—wie die modernen türkischen Leitern—oben einen bügelförmigen Griff in der Richtung der Sprossen hat. Auf der anderen Seite steht unter dem. Lampenbaume eine Frau, deren Kopfputz zerstört ist. Sie hält mit der R. eine brennende Lampe hoch, welche das Kind noch in Empfang nehmen soll, und in d. L. einen Bündel Dochte. Im Hintergrund steht eine Schale mit drei Füßen, welche offenbar Fett (Hammeltalg) für die Lampen enthält. Im Fett steckt ein Löffel 2). Der Fond des Bildes ist dunkelfarb mit aufgemalten Blumen und Blättchen als Raumfüllern. 3 Auf der anderen Seite sieht man ein aufgestelltes Banner (Fig. 617, S. 304), das aus dem Rachen eines Tieres an der gekrümmten Spitze der Stange herabhängt. Neben dem Banner, welches in einem halb zerstörten und undeutlichen Rahmen steht, hocken zwei Männer, ein halb zerstörter bärtiger, welcher Vögel (Tauben) freiläßt, drei losgelassene Tauben fliegen schon um die Bannerstange; ein jüngerer.Mann sitzt daneben; er scheint den Deckel eines Käfigkorbes zu öffnen und hält mit der R. eine herausgeholte Taube dem älteren Manne hin. Bekleidet ist dieser jüngere Mann mit einem weißen Rock, dessen Muster schwarze Doppeladler sind. Die Kopfhaare scheinen in die Höhe gekämmt zu sein, um diesen hohen Haarbusch trägt er ein gerolltes, weißesTuch. Die übrigen Figuren bilden den Parivâra des Klitigarbha. Bei 4 4, 4 4 auf beiden Seiten je zwei sitzende betende Bhik§us. Bei 5, 5 je eine betende Devatâ mit großen Aureolen. Bei 6 6, 6 6 auf beiden Seiten je zwei sitzende betende Bhik§us. Bei 7 7, 7 7 je zwei sitzende, betende Bodhisattvas; nur der zweite zur L. des Ksitigarbha hält in der L. einen Lotus, während er d. R. hoch hält. Bei 8 8 8 usw. auf jeder Seite je sechs sitzende, gepanzerte Gottheiten, alle tragen den Kopfputz der Bodhisattvas. Bei 9 9 9, 9 9 9 auf jeder Seite je drei sitzende, betende Götter (Fig. 6i8); 9; mit großem, nach den Seiten zu weit ausreichenden, mit Spitzen versehenen Hut, der oben und an den Seitenspitzen mit schwarzen Quasten besetzt ist; 92 hat einen schuppigen persischen Helm mit kleinen Seitenflügeln, 93 einen ähnlichen Helm in Form einer hohen Mütze mit Knopf an der Spitze
I) Das Gewölbe hat an der höchsten Stelle 3 m Höhe. Der Pfeiler mit dem Kultbild ist auf d. Vorders. 2,3o m breit, an den Seiten 2,10 m, die Langwände der Gänge messen 2,90 m, sie sind 85 cm breit, das Gewölbe der Gänge ist nur 2 m hoch.
_) Reste einer ähnlichen Schale aus Holz mit daneben liegenden, abgebrochenen, hölzernen Füßen von derselben Form wie die abgebildeten wurden in der Ruine Bäzäklik gefunden.
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