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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0282 Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1
シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂 : vol.1
Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 / 282 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000191
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276   Tempel Bäziiklik (Murtuq). Höhle 21. Höhle 22.

stattung war das alte, etwas mehr als 18 m tiefe Gewölbe um 4,76 m verkürzt, d. h. die letzte Rückwand stand in diesem Abstand vor dem verschlossenen leeren Rest der alten Höhle, welche einst anderen Zwecken gedient hat (auf Fig. 568 punktiert). Überhaupt beginnt auf dem mittleren Teil der S-Terrasse mit dieser Höhle eine Gruppe von Anlagen, welche, sämtlich umgebaut, nur in den trümmerhaften Resten ihrer letzten Ausschmückung erhalten waren.

Die letzte Rückwand, über 4 m vor der alten, ist jetzt völlig weggebrochen. Damit ist das Kultbild und aller Zubehör desselben verloren gegangen.

Bemalung und Ausstattung der Seitenwände a, A. Unmittelbar vor der zerstörten, eingebauten Rückwand ist auf beiden Seiten ein 3 m breites, 2,05 m hohes Bild gewesen; L. auf W. a ein Manju§rî, auf einem Löwen reitend, umgeben von seinem vollen Parivâra, auf der gegenüberst. Seitenwand A ein Samantabhadra, auf einem Elefanten reitend. Beide standen in einer reichen Berglandschaft mit vielen, kleinen Tempelehen, Brücken, Flüssen, Bäumen usw., welche jetzt furchtbar verschmiert und verkratzt sind, so daß man nur einzelne Teile erkennen kann. Beide Bilder waren kreisrund und umgeben von einem Kranz bunter Glückswolken — sie waren also als große Halos gedacht, welche von beiden Seiten auf die Kultfigur auf d. Rückw. — die doch wohl Avalokite§vara war — hinschwebten. In dem Kreise, dessen Mittelfigur der große Manju§rî bildete, war in der Berglandschaft, oben vor dem Bodhisattva, ein Tempel abgebildet, über welchem eine Glocke in der Luft schwebt. Ob die neben der Glocke in H. 26 noch abgebildeten, übrigen Embleme auch auf diesem Bilde vorkamen, läßt sich, da das Bild zu sehr zerstört ist, nicht ausmachen. Samantabhadra ist noch mehr zerstört, aber die Füße des Elefanten sind erhalten.

Auf Seitenw. a ist das nächste Bild in der Richtung zum Ausgang ein wandhoher, I m breiter Vajrapâni mit Wedel und Donnerkeil, ihm entsprach auf der gegenüberst. Seitenw. ein ebenso großer Buddha, von dem nur noch die Füße erhalten sind. Neben Vajrapâni standen in der Richtung nach der Tür zwei (ursprünglich drei ?) große, leere Throne. Der vordere (also wohl, wenn es drei waren, der mittlere) ist größer; jeder der übrigens sehr übel erhaltenen Throne steht in einer auf die W. gemalten Gebirgslandschaft, und über dem Thron war eine leere Aureole. Die uighurisch geschriebene Inschrift ist vernichtet. Dienten diese Throne zum Aufstellen von Kultfiguren, die in Prozession herumgetragen wurden, oder galten sie als Ruhepunkte für Gottheiten während eines Opfers? Die gegenüberstehende Wanddekoration ist vernichtet.

In den Ecken der Türw. (b, B) ist je eine sitzende Buddhafigur (ursprünglich 1,30 m hoch) auf einem 83 cm hohen Sockel erkennbar. Sie und die Sockel lagen vollkommen im Schutt vergraben, darum ist ihre schöne, dekorative Bemalung noch leidlich erhalten. Über dem Sockel bei b sind an der Türw. Reste eines prachtvoll. gemalten Stifterbildes, 1,30 m hoch, zu sehen, und ebenso können wir auch für die andere Türw. B Stifterbilder annehmen.

Die Sockel der Buddhas sind über 70 cm breit, 76 cm tief. Sie sind lediglich mit Ornamenten bemalt. Nur der Sockel R. v. Eing., B, hat ganz unten an der Tür eine interessante Bemalung. Hier ist nämlich in das Arabesken- und Blattornament (vgl. Fig. 569, 571, 572, 573) in fast mittelalterlicher Art das Bild eines mönchischen Stifters hineingezeichnet, Fig. 570, offenbar ein Porträt, mit Rest einer uighurischen Inschrift. War für die Figur neben den hypothetischen Stifterbildern der Wand kein Platz mehr, oder ließ sich der Mönch absichtlich unten zu Füßen des Buddha darstellen, diese Frage ist, da das Türwandbild zerstört ist, nicht zu entscheiden. Merkwürdig bleibt die übrigens schwer zu entdeckende Darstellung doch.

Auf der Türlaibung ist L. noch der untere Teil eines gepanzerten Keulenträgers (»Tempelwächters«) erhalten.

Das Gewölbe .der Höhle war 4,70 cm hoch. Auf beiden Seiten des Gewölbes waren je acht Reihen meditierender Buddhas gemalt, welche im Zenit sich mit den Scheiteln begegneten.

Höhle 22.

Diese Höhle, Fig. 574, S. 277, bildet den vordersten, größten Raum eines Systems von drei, nach innen zú kleiner werdenden Höhlen, die jetzt durch schmale Zugänge verbunden sind. Die vorderste ist in ihrer letzten Ausstattung abgeschlossen gewesen. Die Besucher, welche einen Weg durch die spätere Rückwand suchten, haben dabei die alte Tür wieder geöffnet, indem sie den darübergeführten Verputz und die Vermauerung dahinter durchbrachen. Die zwei einst abgeschlossenen Höhlen sind völlig leer, nie bemalt gewesen und zeigen nur viele unregelmäßige Nischen: sie waren wohl Wohnhöhlen der älteren Zeit.

Die Gemälde der vordersten Höhle sind zerstört, waren aber einst sehr schön. Die Reste genügen, um zu zeigen, daß die Bilder eine verkleinerte Wiedergabe der Gemälde von Anl. 4 und der verwandten Anlagen