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0023 Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1
Report on Archaeological Work in Idikutshari and Surrounds in the Winter 1902-1903 : vol.1
Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 / Page 23 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000190
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Das übrige Gebiet zwischen den erwähnten hohen Mauern ist nun mit einer überwältigenden Fülle von Ruinen in den verschiedensten Stadien der Erhaltung bedeckt. Die modernen Wege, denen ich, um in dem Gewirr von Ruinen einen Überblick zu erlangen, natürlich folgen mufite, sind abhängig von dem Bedürfnis der heutigen Bevölkerung und von gar keiner Bedeutung für die alten Strafienzüge. Sie führen auf die zahlreichen kultivierten Flächen innerhalb der Ruinen, auf denen die Eingebornen Sorgum cernuum und Baumwolle kultivieren. Die Wassergräben, welche sie in die Stadt geführt haben, verunstalten noch mehr das alte Bild und tragen mächtig zur Zerstörung bei, da das Wasser die kleinen Terrassen unterhöhlt und einstürzen macht. Der Schutt der Bauten, besonders der Fresken, dient als Dungmittel und so verändern die stets höher steigenden Kulturen mit ihren Randdämmen, welche das Wasser zur Überschwemmungsperiode absperren , auch das Niveau, so da! benachbarte Tempel, die einst auf hohen Terrassen lagen, jetzt tiefer liegen, als die Kulturen! Besonders furchtbar hausten die Türken im Februar 1903, während ich in Sengyma'uz arbeitete, da die Überschwemmungen der Felder innerhalb Idikutschari das Arbeiten dort sehr erschwerten. Da fiel die Ostwand von Tempel Z ganz zum Opfer, Tempel v' litt fürchterlich, vom Nordturm der Front ß wurden ganze Lagen heruntergeholt, ebenso vom Terrassentempel in Astana. Bauten, die ich im November untersucht hatte, — kannte ich im Februar kaum mehr.

Reste alter Strafienzüge innerhalb der Ruine sind also schwer festzustellen, dennoch glaube ich, dafi sicher eine grofie breite Straße zwischen den Ruinen a und /3 im Westflügel der Stadt von Süden nach Norden geführt hat, an den Ruinen y und L, dann an P vorbei zu dem alten Tore, nahe der Westecke der Nordmauer. Ferner scheint ein ähnlicher Strafienrest etwa in der Mitte durchzuführen: von den Gebäudekomplexen bei o, an den Pfeilertempelchen vz, e, s, r vorbei, bis zum Kloster K und von da bis nach den einst so bedeutenden Bauten von y.

Indem ich nunmehr beginne, die einzelnen Bauten, an denen ich gearbeitet habe, im einzelnen zu beschreiben, mufi ich noch erinnern, dafi die eingetragenen Ruinen nicht die Zahl der vorhandenen erschöpfen: es sind noch viele ganz ruinöse Bauten, besonders im Norden der „Stadt vorhanden, welche einzutragen nicht möglich war. Mir diente meine Planskizze nur zur Fixierung der Hauptgruppen und zur Orientierung über gelegentliche Funde: mit Zahlen bezeichnet sind nur diejenigen Bauten, welche ich im Laufe der Arbeit als des Untersuchens wert notierte, wenn ich auch leider nicht einmal diese alle untersuchen konnte. Der Eindruck, den der erste Besuch hinterliefi, war verwirrend genug. Geführt von den Türken betraten wir die Ruine und sie zeigten uns die Stellen, wo sie etwas gefunden haben wollten. Dafi diese Angaben zu nichts Besonderem führten, war wohl nicht einmal die Schuld der Leute. Bald beobachtete ich, welch geringen Orientierungssinn die Leute — einzelne Individuen allerdings ausgenommen — hatten und ging lieber meinen eigenen Weg. Ich will nicht leugnen, dali sie uns die Fundstellen richtig zeigen wollten, — in manchen Fällen fanden sie die Stellen selbst nicht mehr oder es handelte sich um Funde im Schutt, welche frühere Plünderer verloren hatten. Ich mufite also alte Schuttstellen suchen, mit dem herabgestürzten Dach bedeckte Bauten, mit altem Schutt gefüllte Gänge und dergleichen. Da aber den Schatzgräbereien der Leute nicht zu steuern war, wurde die geplante Arbeit oft unterbrochen, wenn die Türken einen neuen Fund