National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
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Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 | |
Report on Archaeological Work in Idikutshari and Surrounds in the Winter 1902-1903 : vol.1 |
Figure of a woman of the base of a Bodhisattva in No. 12 (Murtuk). Crown, which reminds strongly of sassanidischen decoration, gold-yellow leaves on black base.Figur einer Frau vom Sockel eines Bodhisattva in Nr. 12 (Murtuk). Krone, die stark an sassanidischen Schmuck erinnert, goldgelbe Blätter auf schwarzem Grund. |
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und einem Nirvâiiabuddha im hinteren Gange. Die Nr. 18 und 19 gleichen den Nummern 13-16, nur hat Nr. 19 zahlreiche chinesische Inschriften. Es folgt nun ein seltsamer Bau drei gemauerter Gewölbe mit zwei Fenstern nach Süden, wie als Gegenstück zu den zwei Nischen auf der Südterrasse (Nr. 9, 10), und drei Gewölbe mit Ausgängen nach der Tempelfront; ein noch seltsamerer Bau ist dahinter Nr. 20, eine Art Labyrinth — ich habe nicht daraus klug werden können. Fresken sind hier keine. Von hier ab tritt der Berg wieder vor und wir finden noch zwei große Höhlen Nr. 21 und Nr. 22. Die letztere ist mit einem Mittelpfeiler versehen, etwa wie Nr. 10 zu Sengyma'uz. Sie hat eine herrlich ornamentierte Decke und ist ringsherum mit wundervoll gemalten Bodhisattva-köpfen, hunderte in Reihen übereinander (Taf. XXXI, Fig. 1), bemalt; wahrscheinlich stand die vorderste Reihe in betender Stellung und hinter ihr stiegen die folgenden Reihen hoch bis zu der Stelle, wo das Gewölbe in die gerade Wand übergeht. Über Nr. 22 hinaus nach Norden sind noch mehrere Höhlen, die bloß weih getüncht sind.
Noch sind einige Höhlen zu erwähnen, welche am Uferrand der Südterrasse liegen und von denen ich die zugänglichen mit x und y bezeichnet habe. Hinter diesen Höhlen kommt ein halb-
. verschütteter Gang zum Vorschein mit langen Reihen von Figuren in
prachtvollem Fresko: Bodhisattvas, Fürsten und ihre Frauen in interessanten Kostümen. Es bedürfte aber langer Arbeit, um hier aufzuräumen. In den Januarwochen, wo wir in der Gegend verweilten, war wegen der groben Kälte und des Schnees, der die morschen Gewölbe bedeckte und ihre Baufälligkeit verhüllte, nicht an eine eingehende Untersuchung zu denken! Leider, denn noch merkwürdiger scheinen die Höhlen zu sein, welche hinter dem erwähnten Gang an der völlig abschüssigen Seite nach dem Flub zu liegen. Der Techniker, welcher mich begleitete, wagte als alter Seemann einen Sprung um die Ecke und erzählte mir, die nächste Höhle enthalte in Fresko die Darstellung eines Kindes, das auf einem Kamele sitze, welches ein altes Ehepaar führe; betende Mönche stünden um die Gruppe. Den Sprung konnte ich nicht nachmachen, ich hoffe aber die Höhle noch zu sehen, besser vorbereitet und
zu günstiger Zeit. Vermutungen über das Bild wage ich nicht vorzubringen, bis ich es selbst gesehen habe: vielleicht handelt es sich nur um einen jugendlichen Landesfürsten oder besser Nomadenchef, der in Prozession zu dem Tempel pilgert.
Dies ist das wenige, was ich über Murtuk berichten kann. Der verhältnismässig gute Zustand der Höhlen würde, wenn aufmerksam studiert, vieles andere erklären lassen; wenn diese Höhlen von Nichtfachleuten exploriert würden, könnte ein unendlicher Schaden angerichtet werden. Sorgfältiges Vermessen, Bestimmung der Bilder sind hier mehr als irgendwo das Haupterfordernis, bevor Hand an die Fresken gelegt wird. Durch sorgfältiges Vergleichen — lange Arbeit an Ort und Stelle — wäre diese Anlage nach meiner Überzeugung als Idealtypus altuigurischer Höhlenklöster völlig wieder herstellbar.
Die folgenden Notizen sind das Resultat einer eintägigen Fubtour nach den Ruinen, welche in den Vorbergen nördlich der Stadt Turfan etwa in der Entfernung einer Wegstunde liegen und von der Strabe aus hinter der Baumwollenfaktorei des Achror Khan sichtbar sind.
Fig. 157. Figur einer Frau vom Sockel eines Bodhisattva in Nr. 12 (Murtuk). Krone, die stark an sassanidischen Schmuck erinnert, goldgelbe Blätter auf schwar-
zem Grund.
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