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0171 Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1
Report on Archaeological Work in Idikutshari and Surrounds in the Winter 1902-1903 : vol.1
Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 / Page 171 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000190
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machen die auf unserem Plateau liegenden Bauten vom rechten Ufer aus den Eindruck, als ob sie auf demselben Ufer lägen. Es sind leider nur Ruinen, ein langes, jetzt völlig leeres Gewölbe, vor dem zwei Stûpas stehen, und unten am Fua des Berges nach Osten gewandt eine verschüttete Höhle. Weiter hinten und etwas höher liegend war noch eine kleine Kapelle mit einst prächtigen Fresken, welche aber erst kurz vor unserer Ankunft zerstört worden sein müfsen. Alles lag voll von frisch abgerissenen Stücken schöner ornamentaler und figürlicher Motive !

Damit sind die Ruinen im Tale von Sengyma'uz erschöpft. Nur wenig weiter nördlich (5 Minuten) von dem an der Straae liegenden großen Steine trifft man die Stelle, wo der von Nordwesten kommende Murtuk-su sich mit dem von Nordosten kommenden Upreng zum Karakhodscha-su vereinigt. In der Ecke südlich des Murtuk-su und östlich des neuen Karakhodscha-su springen die Uferfelsen hart an den Flua und hinter diesem Felsvorsprung liegt ein Bauernhaus, umgeben von Bäumen. Die Straae nach Murtuk führt hier südlich des Murtuk-su den Berg hinauf und geht über die welligen Vorberge und tiefe Einrisse auf der Höhe weiter, bis man etwa nach einstündigem Marsch in der Ferne das Tal erblickt, in welchem das Örtchen selbst liegt. Folgt man dieser Hochstraffe, so erblickt man nichts von Ruinen , auaer etwa zehn Minuten vor der Hauptgruppe einen großen Obó hei einer tiefen Schlucht, über welche die Straae hinweggeht, und daneben Reste alter Türme und am Ende der südlich von der Straae liegenden Schlucht verschüttete Ruinen von anderen Bauten und eine hochliegende Höhle, die verschüttet ist. Folgt man aber dem Flusse aufwärts bis zur Hauptruinengruppe, so sieht man da und dort am Ufer kleine viereckige und gewölbte Höhlen, bis man am rechten Ufer eine kleine Blöae erreicht, wo ein modernes Heiligengrab neben bestellten Baumwollenfeldern liegt. Von bier aus sieht der Reisende, der, um hieher zu gelangen, elfmal den Flua durchreiten mua, die große Terrasse des Haupttempels. Ich sah den Bau von diesem Wege aus zuerst und werde den Eindruck des Anblickes nie vergessen. Die Terrasse war wie die Dächer mit Schnee bedeckt und die in das öde Tal einfallende Abendsonne streifte noch die groaartigen Ruinen. Wer die obere eigentliche Straae reitet, wird nur durch die auf der Höhe stehende Ruine eines kleinen Stûpa an Altertümer erinnert und, obwohl die Straae nahe an den tief in der Schlucht liegenden Bauten vorbeiführt, kann er sie leicht übersehen, wenn er sich nicht die Mühe gibt, abzusteigen und an den Rand des Berges zu gehen. Gleich hinter der Stelle, wo der Haupttempel steht, hört das Gebirge auf und man sieht ein Tal vor sich, an der Nordwestseite von einer neuen Reihe von Vorbergen des Bogdo ôla begrenzt, in welchem Murtuk liegt. Der Tempel liegt in einer Ecke der westlichen Uferberge des Murtuk-su, auf der Ostseite steigt ein gewaltiger Berg auf, der von den obersten Zinnen bis zum Flua herab eine ungeheure Schutthalde gebildet hat (Fig. 152, 153, 154).

Ich bin nur zweimal in Murtuk gewesen und kann daher wenig über den groaartigen Bau, den zu untersuchen Monate kosten würde, sagen, doch gebe ich mich der Hoffnung hin, dass, so ungenau meine Planskizze sein mag — sie dient nur dazu, die übrigen Notizen zu lokalisieren —, meine Beobachtungen nicht ganz wertlos sind. Da ich einfach über meine Tätigkeit berichten will, so mag auch flüchtig Notiertes nicht übergangen werden.

Der Bau gliedert sich so, daa in die Ecke des Berges eine Terrasse im Winkel eingesetzt ist: im Süden läuft eine noch 96 m lange und 20 m breite Terrasse von Ost

Abh. d. I. KI. d. K. Ak. d.Wiss. XXIV. Bd. I. Abt.   21

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