National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0054 Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1
Report on Archaeological Work in Idikutshari and Surrounds in the Winter 1902-1903 : vol.1
Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 / Page 54 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000190
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

44

waren geradezu dieselben Kompositionen , wie im Gange von a. Ich kann nicht umhin, darauf hinzuweisen, welche Bedeutung derartige Entdeckungen für die Rekonstruktion haben. Was der eine Bau nicht bietet, enthält vielleicht ein anderer und es ist somit mit grosser Geduld und sorgfältiger Beobachtung möglich, selbst geringe Reste noch sehr nutzbar zu machen, wenn Stilidentität und Gleichheit des dargestellten Motives einmal erkannt ist. Der W.-Gang war nach aussen durch eine 1,65 m dicke Mauer abgeschlossen, welche sicher ebenfalls einst bis vor die Fassade gereicht und wahrscheinlich sich sogar bis zur Ecke der südlichen Stadtmauer erstreckt, somit den Bau abgeschlossen hat. Diese Westmauer des Ganzen war nach aussen ebenfalls mit alten Fresken geschmückt gewesen: jetzt sind darauf zwei paar 1,20 m dicke von O. nach W. laufende Mauern angebaut, welche in der Mitte einen breiten Raum einschlossen, während die zwei flankierenden Gelasse daneben kaum mehr wie 1,35--^40 m breit waren, — sie waren lang, denn das nördliche Gelaf ist noch in einer Länge von 5,50 m erhalten!

Den N. von der Cella liegenden Gang, dessen Ostecke völlig zerstört ist, lien ich zum Teil freilegen. Dabei fand sich unmittelbar hinter der N.-Wand der Cella ein 1,50 m breiter, nicht ganz mannshoher Sockel, welcher die ganze Länge der Hinterwand ausfüllte. Auf diesem Sockel war die überlebensgroße, schön aus Ton geformte, etwas zerstossene liegende Figur eines ins Nirvâna eingehenden Buddha wohl erhalten. Die N.-Mauer des Ganges war nicht sehr hoch (etwa Mannshöhe) und es ist mir sehr fraglich, ob sie je höher gewesen ist. Ich glaube nämlich, daß der hintere Gang freigelegen hat, während die Cella wohl eine stúpaförmige Kuppel als Dach gehabt haben mag, an die sich dann die Gewölbe rechts und links angeschlossen haben werden.

In der Richtung der N.-Wand der Cella verband eine außerordentlich dicke Wand, in welche jetzt eine breite Bresche gelegt ist, die von Schuttbergen umgeben ist, die Cella mit dem abschliessenden Teile der östlichen Stadtmauer. Der unmittelbar S. davon gelegene, jetzt mit Schutt erfüllte Raum war einstöckig: unten ist er völlig zerstört, allein von der oberen Etage sieht man noch Zimmerreste an den vorliegenden Teil der Stadtmauer angelehnt. Daran stößt nach S. zu als Mittelstück der an die 0.-Stadtmauer angebauten Gebäude ein viereckiger Hof, dessen nördliche trennende Mauer im Schutt verschwunden ist: in der Mitte dieses Hofes steht ein massiver Pfeiler, 3.35 m ins Geviert groß, und nur etwas mehr als 1 m von der 0.-Stadtmauer entfernt, während der Umgang um denselben an den anderen drei Seiten je 2,75 m betrug. Ich ließ den mit Schutt ausgefüllten Zwischenraum zwischen dem Pfeiler und der Stadtmauer freilegen , wie ich überhaupt im Anfang bedacht war, derartige verschüttete Winkel zu untersuchen: es wurde aber nichts gefunden. Auch der Pfeiler selbst wurde angegriffen , was bei der großen Kälte ein sehr schweres Stück Arbeit war. Etwa das obere Drittel des Pfeilers wurde abgehoben und ein großes aus zwei übergelegten Hölzern zusammengebundenes Kreuz herausgeholt, das offenbar dem Bau Festigkeit und bei der Aufmauerung eine gewisse Direktive geben sollte: gefunden wurde sonst nichts. Die Rückseite des Pfeilers war glattes Mauerwerk; die übrigen drei Seiten zeigten langgestreckte Mandorlas in Lehm aufgeformt mit Sockelansatz und den unteren Resten eines Aureols, die Ecke des Pfeilers hatte ein spitzblättriges nach oben um die Ecke liegendes Ornament, das einst bemalt, vielleicht vergoldet war; etwa auf der Mitte des Pfeilers, unter diesem Ornament war eine Kerbe in der Ecke. Ob die S.-Mauer dieses Hofes nach dem nächsten ganz in der Ecke liegenden Hofe, welcher nach W. durch