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0118 Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1
Report on Archaeological Work in Idikutshari and Surrounds in the Winter 1902-1903 : vol.1
Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 / Page 118 (Color Image)

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[Figure] Fig. 96. Plan of the ruin Б.Grundriß von Ruine Б.
[Figure] Fig. 97. Rest of the wall decoration from Б.Rest der Wanddekoration aus Б.

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doi: 10.20676/00000190
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vor der West- und Ostwand im Innern der Zella liegen bankartige Sockel, kaum 1 m breit, welche später auch an die Türwand weiter geführt wurden; aber dieser Umbau, welcher offenbar dazu gedient hat, noch mehr Figuren aufzustellen, ging auf Kosten der alten Fresken, denn der Sockel ist hier überall auf die Fresken aufgesetzt!

Diese Fresken waren dekorativer Art und sehr hübsch ausgeführt ; auf hochrotem Grunde, welcher mit Sternen, die aus weiten Punkten gebildet sind, gemustert ist, erscheinen Lotusknospen und andere zum Teil seltsame Blumen. Diese Blumen bestehen aus einem viereckigen Pfeiler mit hellgrau (Licht-) und dunkelgrau (Schattenseite) bemalten Seiten, auf der weinen oberen Fläche des Pfeilers ist ein Kreuzornament in schwarzem Rand und schwarzen Strichen, nur die punktierten Linien sind hochrot. Dieser Pfeiler bildet den Stempel einer dreiblättrigen Blume mit weihen Blättern, die hochrot geadert sind. Sie steht in einem dunkelgrünen Kelch (Fig. 97). Interessant ist es, dab dies Pfeilerornament

N

Fig. 96. Grundriß von Ruine E.

Fig. 97. Rest der Wanddekoration aus E.

noch heute ein Lieblingsmotiv in zentralasiatischen Teppichen ist. Ich kann mir nicht versagen, darauf hinzuweisen, welche Fülle von Material sich ergeben würde, wenn man die Zeit hätte, alle Ornamente der Frei- und Höhlentempel, die noch in der modernen Teppichweberei fortleben, systematisch zusammenzustellen.

Tempel L].

Von dem Typus dieses groben Tempels (Fig. 98) gibt es auch einige innerhalb der Mauer von Idikutschari, besonders in der Nähe der von mir mit den Buchstaben I, I' und T bezeichneten Ruinen; aber keiner derselben ist noch so deutlich in seiner Anlage, wie der vorliegende. Immerhin hat auch er gelitten ; ein grober Anbau an der Nordseite ist bis auf eine kurze, von Süden nach Norden laufende Mauer und eine zweite sehr dicke mit der Nordwand parallel laufende und an sie angebaute Mauer zerstört, und auf der Südseite ist der entsprechende Flügel mit der nach Süden orientierten Mittel-Zella in eine Art Unterstandshaus verunstaltet. moderne Lehmmauern der elendesten Art sind durchgezogen und ein Kang und Kochstellen eingerichtet. Betrachten wir den Plan , so sehen wir, dab die