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0139 Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1
Report on Archaeological Work in Idikutshari and Surrounds in the Winter 1902-1903 : vol.1
Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 / Page 139 (Color Image)

Captions

[Figure] Fig. 124. Fresco remainder of the group of monks at C' at the east wall of No. 2.Freskenrest der Mönchgruppe bei C' an der Ostwand von Nr. 2.
[Figure] Fig. 125. Fresco remainder of the east wall of No. 2. Head of the monk (siṃhanâda!) from niche III.Freskenrest von der Ostwand von Nr. 2. Kopf des Mönches (siṃhanâda!) aus Nische III.

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doi: 10.20676/00000190
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kommen. Gelbe Roben habe ich nirgends in Turfan gesehen, auch da nicht, wo sicher Lamas abgebildet waren.

Die Ostwand mit ihren drei Nischen I, II, III war sicher ganz ähnlich bemalt, wie die Westwand, aber ihre Fresken sind fast ganz zerstört.

Erhalten ist hier nichts als Spuren lesender Mönche (Fig. 124) und ein grober Weinstock mit dunklen Trauben, der prachtvoll gemalt war, etwa bei B'; ein Streifen lesender Mönche, welcher an die Wand C' gehörte, war abgerissen und kam im Schutt zum Vorschein; in der Nische III war noch der Rest des Kopfes eines Lehrers erhalten, eines alten Mannes, den ebenfalls ein Löwe als simhanâda bezeichnete (Fig. 125). Er wandte sich wie alle Lehrer der Rückwand (a 4 a') zu.

Fig. 124. Freskenrest der Mönchgruppe bei C' an der Ostwand von Nr. 2.

Fig. 125. Freskenrest von der Ostwand
von Nr. 2. Kopf des Mönches (simhanâda!)
aus Nische III.

Von den Fresken der Rückwand Nische 4 mit Seitenwänden 4a und 4b und Wandstreifen a und a' ist wenig erhalten. Die Nische enthielt, nach den Resten, welche noch da und dort erkennbar sind, zu schließen, einen predigenden Gautama auf einem Throne sitzend. Auf der Seitenwand 4a ist noch der Kopf eines nach dem Buddha blickenden Mönches (Fig. 126) erhalten, auf 4b eine IIand mit einem Tschaurî. Die Fresken von a' sind völlig verschwunden, die auf a aber noch leidlich erhalten. Erhalten sind vier Figuren von Mönchen (Fig. 127): ein ungemein flott gemalter, stehender, bärtiger Mönch, der Hahnenkammblumen vor sich hinhält, und zwei lesende, ein knieender und ein stehender, im Hintergrund noch ein vierter Mönch. Hinter dem stehenden Mönch ist noch ein Teil der Robe eines Mönches der Westwand um die Ecke herumgemalt, ein Umstand, der sehr dazu beiträgt, den panoramaartigen Charakter der Höhlendekoration zu verstärken. Der blumenhaltende Mönch ist hellfleischfarb, Haare und Bart sind graublau, die Robe ist hellhochrot und geschickt drapiert, die Blumen dunkelhochrot. Der kahlköpfige stehende und lesende Mönch ist hellbraun, seine Robe rosa, seine Buchränder rotbraun mit weißen Punkten, die Buchschnüre hellblau. Der knieende und lesende Mönch ist genau wie der stehende mit den Blumen, nur ist Bart und Haar hellblau. Der Mönch im Hintergrund ist hellfleischfarb, Haar und Bart waren blau, die Robe dunkelnußbraun, seine Buchdeckel sind rotbraun mit weißen Schnüren, die einen hochroten Strich in der Mitte haben. Die Glückswolken über den Gruppen sind mit hochroten Linien gezogen, nur die unterste Halblinie ist hellblau, die darüber flatternden Bänder sind nußbraun. Über der Nische war eine Inschrift, die zerstört ist, nur eine Randecke ist noch zu sehen.

Sachlich ist noch nachzutragen, daß Buchdeckel aus Holz mit Knochenleistchen benagelt, genau wie sie hier abgebildet sind, in Idikutschari gefunden wurden.

Abh. d. I. Kl. d. K. Ak. d.Wiss. XXIV. Bd. I. Abt.   17

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