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0142 Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1
Report on Archaeological Work in Idikutshari and Surrounds in the Winter 1902-1903 : vol.1
Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 / Page 142 (Color Image)

Captions

[Figure] Fig. 128. Plan sketch of the main building of the upper terrace: Klementz, Sengyma'uz No. 1.Planskizze des Hauptgebäudes der oberen Terrasse: Klementz, Sengyma'uz Nr. 1.

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doi: 10.20676/00000190
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wie sicher ist; auch diese Plattform, die etwa 9 m (8,50 m) in der Breite mab, dürfte in der Mitte noch ein paar Stufen gehabt haben. Die hinteren zwei Drittel nimmt das Gebäude ein, welches Klementz') so gut beschrieben hat. Wir haben, kurz gesagt, dieselbe Anlage vor uns, welche wir schon als Mittelzimmer der Ruine a und im Nordostturm des groben Tempelklosters ß in Idikutschari fanden und von der der erwähnte Reisende sagt: „Stellen wir in eine grobe Kiste eine kleinere, so dab überall die Wände in gleichem Abstande von einander stehen, so können wir uns ungefähr eine Vorstellung von den Anlagen dieser Art machen" (Fig. 128). Hier ist noch das Dach erhalten, auch die Vorder

wand (Südwand) mit den Eingängen ist noch intakt, und schon von weitem her sieht man die drei durch ein Bogengewölbe oben geschlossenen Türöffnungen, welche durch ihre ungleiche Gröbe auffallen, denn die Mitteltüre ist niedriger und etwas schmäler als die zwei Seitentüren. Die Seitentüren haben sogar nach Ost und West keine Türwand, sondern die 70 cm dicke Mauer endet hier einfach als Türe und ebenso die Innenmauern der Cella. Die Seiteneingänge sind je 1,44 m breit, die Mitteltüre 1,40 m, die ganze Front beträgt, auben gemessen, 8,50 m, so dab auf die Wandflächen, welche zwischen der Mitteltür und den Seiteneingängen stehen, je 1,40 in kommen. Die Ost-und West-Augenmauern haben eine Tiefe von 8 in, die 8,50 m (auben) messende Hinterwand ist ungewöhnlich dick (1,40 m). Innen messen die Ost- und Westmauer 6,60 m, die Hinterwand 7,18 m. Die Seitengänge haben, wie erwähnt, die volle Breite der Eingänge (1,44 in), der hintere Gang hat 1,40 m Breite. Der Gang ist ein Tonnen

gewölbe (2,50 m hoch), wie wir sie schon wiederholt fanden, in den Ecken ohne Vorsatzscheibe (Stalaktiten), sondern die Kuppel im Lehm gewissermaben hohl modelliert. Von der Stelle an, wo die Gewölbe in die gerade Wand übergehen (etwa 1,80 m vom Boden), ist die ganze Decke der Gänge mit sitzenden Buddhafiguren von etwa 30 cm Höhe bemalt, welche in der Mitte des Gewölbes mit den Scheiteln sich treffen, während die Fubstücke ihrer Reihen nach den glatten Wänden gerichtet sind.

Jede Seite hatte drei Reihen von Buddhas in blauer Grundierung, über den schmaleren (inneren) Wänden waren z. B. einundzwanzig sitzende Buddhas. Gemeint waren mit diesem Deckenschmuck wahrscheinlich die tausend Buddhas, die ja heute noch in keinem Lamatempel fehlen dürfen. Gezählt habe ich die Figuren freilich nicht. Die geraden Wände (Langwände) des Ganges enthalten nun Darstellungen, welche uns schon in Idikutschari in diesen Gängen begegnet sind, wenn auch da nur in sehr fragmentarischer Form: nämlich die oben wiederholt erwähnten Pranidhidarstellungen. Hier in Sengyma'uz zwar flüchtig und schlecht gemalt, aber alle noch so leidlich erhalten, mit ziemlich gleichmäbigen Szenen: immer eine sehr grobe Buddhafigur umgeben von Verehrern und der Bodhisattva unmittelbar vor dem Buddha knieend, um die Prophezeiung, dab er ebenfalls ein Buddha

i) Nachrichten etc. S. 37 und seine Planskizze Nr. 12, S. 38.

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Fig. 128. Planskizze des Haupt-
gebäudes der oberen Terrasse:
Klementz, Sengyma'uz Nr. 1.