Im Jahre 1 894 übergab FERDINAND VON RICHTHOFEN anlässlich der Vorbereitungen zur Bearbeitung von Süd-China die von ihm bei Nanking, in Shantung und am Yangtsze gesammelten Versteinerungen dem Verfasser. Später kamen die weiteren bei der Abfassung des IV. Bandes noch nicht berücksichtigten palaeozoischen und mesozoischen Faunen hinzu, deren Vorkommen der verewigte Meister mir ebenfalls wiederholt erläutert hat. Wenn zunächst nur eine kurze Arbeit im Neuen Jahrbuch für Mineralogie sowie gelegentliche Angaben in meinem Handbuch der Erdgeschichte erschienen sind, so beruht der langsame Fortschritt vor allem auf den Verschiedenheiten zwischen dem Jungpalaeozoicum in Mitteleuropa und Asien. Erst nachdem die Untersuchungen deutscher Forscher — C. DIENER, NOETLING und WAAGEN — im Pandschab und im indischen Hochgebirge über diese schwierigen Fragen Licht verbreitet hatten, konnte mit Aussicht auf Erfolg die Deutung der zerstreuten Vorkommen Chinas versucht werden.
Neben den rein wissenschaftlichen Untersuchungen ist mit der Bestimmung der carbonischen und dyadischen Versteinerungen die praktisch wichtige Frage nach dem Alter der chinesischen Kohlenschätze eng verknüpf t. Wenn schon die Reisen F E R D. VON R I C H T H O F E N' s in hervorragendem Maasse der Erforschung ihres geologischen Vorkommens galten, so musste sich auch die palaeontologische Bearbeitung vor Allem diesem Gegenstande zuwenden:
Die Frage, ob dieselben leitenden thierischen und pflanzlichen Versteinerungen in China wie in Europa den Weg zu verborgenen Schätzen weisen, ist von so grosser national-ökonomischer und politischer Bedeutung, dass der Inhalt des IV. und V. Bandes') des vorliegenden Werkes vorwiegend dieser Frage gewidmet wurde. Es mag vorgreifend bemerkt werden, dass trotz der Mannigfaltigkeit der schon von den Palaeontologen des IV. Bandes nachgewiesenen Kohlenformationen die Bearbeitung der letzten Sammlungen noch eine wichtige Fortsetzung der mesozoischen Brennstoffe, d. h. den Nachweis von Unterkreide-Kohle in Sz'-tshwan erbrachte.
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