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0258 China : vol.5
China : vol.5 / Page 258 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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.JUNGTERTIÄR - QUARTÄR.

Neben der Wanderung asiatischer Formen nach Europa scheint aber im jüngeren Pliocän oder zu Anfang des Pleistocän nach SCHLOSSER eine, freilich recht spärliche Wanderung europäischer Formen nach China, wenn auch nicht nach Indien erfolgt zu sein, wenigstens lassen sich die chinesischen Arten Tapirus sinensis und Rhinoceros plicidens von europäischen Vorläufern, von Tapirus priscus und von Rhinoceros megarhinus ableiten.

Die Hipparionenfauna steht in innigster Beziehung zu der lebenden T h i e r w e 1 t A fr i k a s. Von südeuropäisch-westasiatischen Tertiärtypen stammen die beiden zweihörnigen Nashornarten (Atelodus oder Diceros) ab, ferner die Erdferkel (Orycteropus), Giraffen (Camelopar dalis), vielleicht auch Samotherium wahrscheinlich der Stammvater des kürzlich im Kongostaate entdeckten Okapi und endlich auch einige Antilopenarten. Ferner ist es gewiss, dass die lebenden afrikanischen Antilopen hauptsächlich von indochinesischen Pliocän-Typen abstammen, nicht aber von den auf Samos, bei Pikermi und Maragha gefundenen altpliocänen Antilopen ; denn es stehen die chinesischen Gazellen den afrikanischen viel näher als der Gazella brevicornis; endlich finden wir in Indien und China bereits Verwandte der Kudus, Elenantilopen, Pferdeantilopen, der Wasserböcke (Strepsiceros, Oreas, Hippotragus, Alcelaphus, Cobus) und sogar der Ducker oder Cephalophinen.

Zu Nordamerika hat die indochinesische Hipparionenfauna mehr Beziehungen, als man bisher vermuthen konnte. Dass einmal eine Einwanderung/nordamerikanischer Typen in Asien stattgefunden haben musste, kann schon deshalb keinem Zweifel unterliegen, weil nur im Tertiär von Nordamerika Tylopoden, also die Ahnen der asiatischen Kamele gelebt haben.

Die Invasion ist aber gerade in Ostasien erfolgt, weil Europa von diesen Typen entweder ganz frei geblieben ist oder sie erst etwas später erhalten hat als Indochina. Im Miocän und Unterpliocän war die immer noch bestehende nordatlantische Landbrücke durch die Masseneruptionen in Grönland, Island, den Far-Oer und dem Norden Islands gesperrt. Sonst hatte fast während der ganzen Tertiär-zeit, namentlich im Oligocän ein ziemlich lebhafter Verkehr zwischen Europa und Nordamerika stattgefunden. Nordamerikanischer Abstammung sind, abgesehen von Calirelus, die Caniden und die Leporiden, ferner die Gazellen und Cephalophinen als Nachkommen von Hypertraguliden, die Sivatheriinen und vielleicht auch die Giraffen als Nachkommen der Protoceratinen. Auch Hipparion und Equus dürften wohl eher zuerst nach Asien als nach Europa gelangt sein. Ihr nordamerikanischer Ursprung kann nicht ernsthaft bezweifelt werden. Als Gegengabe erhielt Nordamerika die Bären, Ur-Elephanten, Tapire und Hirsche (Ursus, Mastodon, Tapirus, sowie Cerviden).

Die Ergebnisse seiner Studien über die chinesische Pliocänfauna fasst SCILOSSER folgendermaassen zusammen :

A. Die altpliocäne Fauna.

Viele Arten kommen in den Ablagerungen der Steppen und der Wälder