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0264 China : vol.5
China : vol.5 / Page 264 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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JUNGTERTIÄR - QUARTÄR.

der Wildesel (Asinus kiang) und das Moschusthier.

Die geologisch-geographische Bedeutung der Thierwelt Chinas.

Die Entwickelung der Thierwelt Chinas zeigt — nach der gewaltigen Lücke des älteren und mittleren Tertiär ein durchaus einheitliches Bild : Im ganzen Pliocaen und im älteren Quartär hängt die Entwickelung der chinesischen Thierwelt so u n t r en n bar mit der i n d i s c h e n zusammen, dass man von einer indochinesisch en Fauna sprechen muss. In der Kälteperiode des Quartär erfolgt von Norden her eine Einwanderung der in Ost-Sibirien in der Gegend des Kältepols entstandenen arktischen Fauna, von der bezeichnende Vertreter — das Urwisent und das wollhaarige Nashorn — sogar bis I-tshang am Yangtszékiang vordringen. In der Gegenwart scheint das Land zwischen dem Yangtszé und dem Tsinlingshan faunistisch mehr dem Süden zuzuneigen.

All diese Bewegungen der Thierwelt vor, während und nach der Eiszeit setzen eine Vertheilung von Ebene, Gebirge und Meer voraus, die in China selbst in allen wesentlichen Grundzügen der heutigen entspricht.

Der wichtigste Unterschied dürfte in der Abtrennung der japanischen Inseln zu suchen sein, die — entsprechend dem Vorkommen zahlreicher gemeinsamer Arten auf dem Archipel und dem Festlande — im älteren, vielleicht z. Th. erst im mittleren Quartär erfolgt sein dürfte.

Aber auf dem Festlande selbst sind die lediglich durch die klimatischen Verschiebungen bedingten Wanderungen der Thierwelt nur in einem Lande möglich, dessen Gebirge und Ebenen die gleiche Vertheilung wie in der Gegenwart besassen.

Mit dieser auf exacten paleontologischen und zoologischen Beobachtungen beruhenden Feststellung verschwinden alle Hypothesen, welche mit gewaltigen tektonischen Bewegungen in der allerjüngsten geologischen Vergangenheit rechnen.