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0283 China : vol.5
China : vol.5 / Page 283 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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OBERTRIADISCHE UND TERTIÄRE GEBIRGSBEWEGUNGEN.   253

so bleibt jedenfalls die Verschiedenheit des Altai vom KwenlunSystem 1) und vor allem von den südlichen chinesischen Ketten einschneidend genug.

2. Obertriadische und tertiäre Gebirgsbewegungen.

Berücksichtigt man die weite Ausdehnung der Regression des Meeres zur

oberen Triaszeit in China, so läge es zunächst nahe, einen grossen Theil der Gebirgsfaltungen dieser Periode zuzuschreiben. Die Regression des obertriadischen Meeres von China würde dann den weit ausgedehnten gleichzeitigen Transgressionen in Indonesien und Mexiko entsprechen.

F. YON RICIITIIOFEN 2) hat nur den Beginn des Aufreissens der grossen Brüche an der Zerrungslinie etwa in den Beginn der Triaszeit versetzt.

Die zusammenfassenden Beobachtungen der französischen Forscher, welche eine grössere Verbreitung der rhaetischen Kohlen in Südchina und Tongking im Gegensatze zu den vorangehenden marinen Triasbildungen — nachwiesen, haben diese Altersbestimmungen nur wenig, d. h. auf die Mitte und den Schluss der Trias verschoben. Jedoch sind nach F. V. RICHTHOFEN (Bd. III Cap. III) nur verhältnissmässig geringe Faltungen triadisch oder posttriadisch : Am Nordrande des Rothen Beckens erfolgt überhaupt keine Gebirgsbewegung. Im Rothen Becken, namentlich aber an seinem Südrande bilden sich die von NO nach SW streichenden Antiklinen, im osttibetischen Gebirgsland und den hinterindischen Ketten erfolgen nur geringe Nachfaltungen und Stauungen.

Desto mehr tritt die grosse Bedeutung der tibetischen Bruchlinie hervor, die sich jetzt erst voll entwickelt. Das Gleiche gilt für die Senkungen am Nordrande des Horstes der Provinz Kwéitshóu, d. h. für die Ausbildung der NO—SW streichenden Kikiang- und Mitan-Linie. Diese drei grossen, das Antlitz der Landschaft beherrschenden Brüche gehören demnach der posttriadischen Zeit an.

Aus der späteren lückenhaften Ueberlieferung der ostchinesischen Gebiete lässt sich wiederum nur constatiren, dass im Beginn des Pliocäns bereits das heutige geographische Bild vorhanden war. Die jüngeren Brüche fallen also in das ältere und vor Allem wohl in das mittlere Tertiär.

Noch jüngere posthume Dislocationen gehören der Quartärzeit und Gegenwart an. So ist Formosa sowie der von Bruchlinien begrenzte Horst von Shantung ein selbstständiger Ausgangspunkt von Erderschütterungen und zwischen Peking und dem Hwanghó bildet der scharf ausgepragte Landstaffelbruch auch die östliche Grenze der schweren Beben.

  1. Auch in der Namengebung ist daher ein Hinweis auf den Altai unthunlich. In wie weit der Tiën-shan grössere Selbstständigkeit beansprucht oder mehr zu dem Altai oder dem Kwenlun Beziehung zeigt, mag künftiger Forschung anheimgestellt bleiben.

Nur die tiefe und einschneidende Verschiedenheit des Altai einerseits, des Kwenlun und Tsinling andererseits sollte hier hervorgehoben werden.

  1. Gestalt und Gliederung- einer Grundlinie in der Morjhologie Ostasiens. Sitz. Ber. Berl. Akademie 1900 S. 37.