National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0257 China : vol.5
China : vol.5 / Page 257 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

GEOGRAPHISCHE BEZIEHUNGEN DER CHINESISCHEN UNTERPLIOCAEN-FAUNA.

235

Stegodon insignis absieht, zwei verschiedenen Perioden an. Die Mancharbeds von Sind entsprechen dem Unter- oder Mittelmiocän, alle übrigen Faunen hingegen dem Unterpliocän. Dagegen kommt für die Tertiärfauna Chinas eine solche Theilung nicht in Betracht.

Die Siwalikfauna und die chinesische Hipparionenfauna ist daher thatsächlich nach SCHLOSSER als ein Ganzes, d. h. als »indochinesische H i p p a r i o n e n-f a u n a« zu betrachten.

Freilich ist die Zahl der Arten, welche die chinesische Hipparionenfauna mit der indischen gemein hat, an sich sehr gering, aber dieses Verhältniss wird doch zum grossen Theil durch eine Menge vicariirender Arten ausgeglichen.

Die europäischen Bestandtheile der indochinesischen Hipparionenfauna sind:

Anthropoiden, Viverra, Lutra, Meles, Hyaenarctos, Ursus, Alnphieyon, Felis, Machairodus, Hystrix, Castorinen — Dipoides — Mastodon, Dinotheriuln, Chalicotherium, Rhinocerotiden (Ceratorhinus, Aceratherium, Teleoceras — richtiger Brachypotherium), Anchitherium und sämmtliche Suiden ; mit Ausnahme der Dicotylinen ist dieser Stamm altweltlich, und auch diese gehen auf die europäische Gattung Palaeochoerus zurück. Ferner sind europäisch Dorcatherium und die Cerviden incl. Palaeomeryx. Auch viele Antilopengattungen, nämlich Palaeoreas, Tragoceras, Strepsiceros, Plesiaddax, Alcelaphus, Oreas, Hippotragus, Cobus, Boselaphus und Paraboselaphus wurzeln wohl in europäischen Formen, nämlich in der Antilopen-fauna von Sansan.

Diesen europäischen Bestandtheilen der indochinesischen Hipparionenfauna stehen nun zahlreiche Formen gegenüber, welche augenscheinlich aus Nordamerika stammen. Es sind dies die Gattungen Lepus, Caprolagus, Vulpes, Canis, Hipparion, sowie die Tylopoden — Camelus und Paracamelus —; ausserdem ist der nordamerikanische Ursprung auch wahrscheinlich für die Sivatheriinen als Nachkommen der Protoceratinen, möglicher Weise auch für die Antilopinae — Gazellen — und für die Cephalophinae und Neotraginae als Nachkommen von Hypertraguliden (Hypisodus).

Unsicher bleibt hingegen die Herkunft der Giraffen und der Gattung Hippopotamus, welche in der Hipparionenfauna zum ersten Male auftreten.

In Asien folgt auf die Hipparionenfauna die weit verbreitete durch Stegodon insignis gekennzeichnete Thierwelt, der auch vielleicht die verschiedenen Boviden der Siwalikfauna angehören.

Asiatischer Abkunft ist ferner zweifellos die Gattung Equus, vielleicht auch Hipparion crassum, und das Nämliche gilt wahrscheinlich auch für die Gruppen der Edelhirsche und Rehe (Elaphus und Capreolus). Endlich könnten auch manche grossen Katzen (Felis und Machairodus) sowie Mastodon arvernensis eher auf asiatische als auf europäische Vorläufer zurückgehen. Dass die Umwandlung der Gattung Stegodon in die Gattung Elephas in Asien stattgefunden hat, dürfte nach SCHLOSSER wohl kaum in Zweifel gezogen werden.