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0245 China : vol.5
China : vol.5 / Page 245 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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MOLLUSKEN DES WEALDEN IN SZ'TSHWAN.   223

Muschelbänke gefunden, welche nach seiner Ansicht mit denen von Li-tshong-yüan ident sind. Das Einfallen der Schichten ist hier 2o° SW.

Unio Cremeri nov. sp.

Taf. 31, Fig. I a, b.

Eine der schönsten Arten des chinesischen Wealden ist eine grosse stark verlängerte, vorn mit geraden Schlossrand versehene Muschel, deren mit kräftigen perlartigen Körnern versehene Oberflächensculptur besonders bei nordamerikanischen Unionen aber auch bei der jetzt im Kaisercanal lebenden Unio Leai GRAY') (var. truncula) vorkommt.

Das Vordertheil der Muschel ist nur von Anwachsstreifen bedeckt, die kräftigeren Knoten des Mitteltheils der Schale sind unregelmässig angeordnet, d. h. sie zeigen nicht die bezeichnende Trigoniensculptur. Schloss und Hintertheil der Schale sind nicht erhalten.

Die amerikanische Unio besitzt in der perlähnlichen Sculpturirung, die besonders die Mitte der Schale auszeichnet, eine ganz auffällige Aehnlichkeit mit einer chinesischen Art aus der unteren Kreide der Provinz Sz'-tshwan. Diese Uebereinstimmung der Perl-Sculptur, die sich ja bei vielen lebenden Formen findet (Unio verrucosus RAF. = tuberculatus BARNES aus Ohio), ist um so merkwürdiger und interessanter, als sie bisher bei keiner einzigen fossilen Art beschrieben worden ist. Wenigstens enthält das grosse Werk von SANDBERGER über »Die Land- und Süsswasser-Conchylien der Vorzeit« keine einzige Abbildung, die derartige charakteristische Sculpturen aufweist. Es ergibt sich also der merkwürdige Schluss, der ja allerdings nicht ganz ohne Analogie dasteht, dass ein zur unteren Kreidezeit in China heimischer Unio-Typus noch jetzt im Missisippi-Gebiet lebt. Das bekannteste Parallel-Beispiel ist die Gastropodengattung Pyrgulifera, die zur oberen Kreidezeit in Europa heimisch war und jetzt im Tanganjika-See vorkommt. Allerdings fragt es sich immer wie weit bei diesen Wunderlichkeiten der Natur Convergenzerscheinungen oder gemeinsamer Ursprung in Frage kommt.

Vorkommen : Li-tshong-yüan am rechten Yangtszé-Ufer, 5 li oberhalb Futshóu, Reg.-Bez. Tshung-king-fu, Provinz Sz'-tshwan. Am Yangtszé-Ufer unterhalb der Salzhäuser anstehend.

Leg. G. CREMER, Geol. Landesmuseum.

Unio   Bóhmi n. sp.

Taf. 31, Fig. 3a--c, 4.

Die neue, zur Gruppe des U. Menkei DUNK. gehörende Art ist stark verlängert und an dem (nicht erhaltenen) Hinterende wahrscheinlich — nach dem

1) Vergl. NEUMAYR bei L. V. LóCZY, Reise des Grafen SZECHENYI'S T. 8, f. 8.