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0252 China : vol.5
China : vol.5 / Page 252 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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JUNGTERTIÄR - QUARTÄR.

b e c k e n eines grösseren oder kleineren Waldgebietes vor sich gegangen ist. Diese aus der Zusammensetzung der Thierwelt gezogenen Folgerungen stimmen auch mit dem petrographischen Charakter der beiden Ablagerungen überein.

Terra rossa und Humus bilden sich nur an der trockenen Bodenoberfläche, durch blosse Zersetzung des anstehenden Gesteins, Transport durch Wassers findet daher höchstens auf kurze Strecken statt. Feinkörnige Sandsteine und Mergel können sich dagegen nur unter Mitwirkung von fliessendem Wasser bilden.

Die Herkunft der weissen Thierreste ist jetzt im Allgemeinen ziemlich sicher gestellt. Sie stammen aus den Provinzen Kansu, Shensi und S z ' - t s h w a n , also aus einem sehr umfangreichen Gebiete im westlichen China.

Aber auch in der ganz im Südosten gelegenen Provinz Kwangtung und der an der Ostküste befindlichen Provinz Tshekiang scheinen solche weissen (Hipparion)-Zähne vorzukommen.

In jüngster Zeit ist man geneigt, die Süsswasserbildungen der Wüste Gobi, des westlichen Theiles der Provinz Kansu und des nordöstlichen Tibet als Homologa der Ablagerungen mit Hipparion zu betrachten, weil sie bei Quetä (Kuite) am oberen Hwangho ebenfalls Säugethierreste — einen Nager, Siphneus — geliefert haben. Allein es handelt sich nach SCHLOSSER um eine Form, welche über das geologische Alter keinerlei Auskunft gibt. Die Quetä-Schichten selbst — Sandsteine, Mergel und Thone von grauer, rother oder chocoladenbrauner Farbe mit Planorbis, Limnaeus und Landschnecken — weichen nach SCHLOSSER in ihrem Aussehen vollständig ab von den röthlichgrauen Sandsteinen mit Hipparion, welche von ihnen anscheinend auch räumlich sehr weit entfernt und durch die rothen Thone mit Hipparion von Shansi etc. getrennt werden.

SCHLOSSER hat die von L. V. LóCZY gesammelten Gesteinsproben von Quetä studirt, wobei sich nach ihm ihre vollkommene Verschiedenheit von den Sandsteinen mit Hipparion ergab. Ebenso hält v. LóCzY selbst die Schichten von Quetä für durchaus verschieden von den Ablagerungen mit Hipparion. SCHLOSSER möchte daher die Quetä-Schichten dem Horizont mit Stegodon insignis gleichsetzen. Hierfür würde auch der Umstand sprechen, dass V. LÓCZY in Kansu aus typischen Quetä-Schichten einen Zahn von Stegodon erhielt und dass unter den von ihm mitgebrachten unbestimmbaren Knochen aus Quetä sich Fragmente von Proboscidierknochen befinden.

Die Schichten, in welchen OBRUTSCHEW Zähne von Aceratherium südlich vom Iren-Dabassun-nor auf dem Wege zwischen Urga und Kalgan gefunden hat, würden petrographisch und faunistisch zwar den Sandsteinen und Mergeln von Hon an und Hupéi entsprechen, da sie aus weissen und grünlichen Mergeln und feinkörnigen Conglomeraten bestehen, allein es ist doch nicht ganz ausgeschlossen, dass eine Fortsetzung der Quetäschichten vorliegt. Nach LóCzY's Auseinandersetzungen haben die typischen Quetäschichten sowohl im Hochland von Tibet wie auch im eigentlichen China in Hupéi, Shensi und Yünnan eine grosse Verbreitung innerhalb der breiten Thalungen.