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0286 China : vol.5
China : vol.5 / Page 286 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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ZUSAMMENFASSUNG.

weglichen Ausgangspunkt von Fernbeben zurückzuführen sein. Ferner stimmt das von MONTESSUS angenommene Erdbebengebiet am oberen Yangtszé (in Sz'-tshwan) mit der Umbiegung der jüngeren Falten aus dem Himalaya-Streichen in die hinterindische Richtung überein.

Zwischen Peking und dem Hwanghö bildet der Verlauf des grossen Landstaffelbruches fast genau die östliche Grenze der schweren Erdbeben. Die Uebereinstimmung der seismischen Karte von MONTESSUS mit den Darlegungen RICHTIIOFEN's »über die Gestalt und Gliederung einer Grundlinie in der Morphologie Ostasiens« ') ist um so bemerkenswerther, als der französische Forscher die RICHTIIOFEN'sche Darstellung des Gebirgsbaues nicht gekannt hat. Der rings von Bruchlinien umgrenzte Horst von Shantung ist ebenfalls ein Centrum selbstständiger Erschütterungen.

Nur in Südchina, wo allerdings auch die historischen Dokumente spärlicher und unzuverlässiger sind, ist das Bild der Erdbebenvertheilung nicht mit dem Landstaffelbruch in Uebereinstimmung zu bringen. Doch lässt sich auch hier jedenfalls das uralte Gebiet der sinischen Streichrichtung als ein Gebiet des Erdfriedens bezeichnen.

Die Herrschaft der jüngeren Brüche reicht von Südchina noch weiter nach Süden : Auch im Bereich des indonesischen Archipels lehren neuere Forschungen das Vorwalten von Brüchen im Gegensatz zu den hypothetischen »jungen Faltungsgebirgen «, die man früher dort annehmen zu müssen geglaubt.

Auf Celebes ist von den schlangenartigen Kettengebirgen, wie sie die Umrisse der Insel anzudeuten scheinen, nirgends eine Spur zu entdecken. Auch fehlen Anzeichen einer jungen, also tertiären Faltung auf der Insel gänzlich ; die heutige Gestalt verdankt die Küste nach LAPPARENT und AIILBURG lediglich gewaltigen Abbrüchen, die in W—O-Richtung einerseits, in N—S-Richtung andererseits

verlaufen und in ihrer Gesammtwirkung die eigenartigen Umrisse der Insel bedingen2). In vortertiärer Zeit hat Celebes allem Anscheine nach zusammen mit den benachbarten gleichgebauten Molukken eine geschlossene palaeozoische bezw. archaische Festlandsmasse gebildet, über die 3) die Transgressionen des Mesozoicums und des Alttertiärs nur in vereinzelten Theilen und keineswegs dauernd übergegriffen haben. Erst mit dem Mittel- bezw. Jungtertiär, also gleichzeitig mit den ostasiatischen Brüchen, begann sich diese alte Landmasse durch gewaltige Einbrüche aufzulösen und ihre heutige Form anzunehmen.

Andere Forscher vertreten auf Grund allgemeiner Erwägungen die Ansicht, dass der Archipel ein aus der »Thetys« emporgetauchtes vielgewundenes junges Faltungsgebirge darstelle. Von jungen Faltengebirgen ist indessen in Indonesien recht wenig bekannt ; was schon für Celebes ausgesprochen wurde, gilt auch in

  1. Sitz. Ber. d. Berl. Akademie Bd. 4o (1900).

  2. LAPPARENT, Leçons de géograyhie j5hysique und später AHLBURG, Monatsber. deutsch. geolog. Ges. 1910 S. 200.

  3. Aehnlich wie in Annam und Tongking (s. o.).