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0248 China : vol.5
China : vol.5 / Page 248 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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JUNGTERTIÄR - QUARTÄR.

PLIOCAENE UND QUARTAERE.

SÄUGETHIFRE AUS CHINA.

a. Das Vorkommen.

Die fossilen Säugethiere Chinas sind zuerst nach F. v. RICHTIIOFEN's Sammlungen von E. KOKEN, später von MAX SCHLOSSER') bearbeitet worden. Das von Letzterem beschriebene, in dem Münchener palaeontologischen Museum aufbewahrte Material wurde von Dr. K. HABERER in Shanghai, Tiëntsin, Itshang und Peking mit grosser Sachkenntniss zusammengebracht.

Alle Zähne und Knochen stammen aus chinesischen Droguen-Handlungen und Apotheken, wo sie mit fossilen Krabben, palaeozoischen Brachiopoden und anderen Curiositäten einen wesentlichen Bestandtheil der Pharmakopöe ausmachen. Drachenzähne (Lung-tshi) und Drachenknochen (Lung-ku) sind nichts Anderes als Zähne und Knochen fossiler Säugethiere, deren Fundorte früher nur ausnahmsweise, neuerdings durch Dr. TAFEL aber in grösserer Ausdehnung bekannt geworden sind.

Als Curiosum sei über die »Heilwirkung« der Drachenzähne das folgende Citat aus der neu bearbeiteten Ausgabe der chinesischen Medizinkunde (t 730) nach der Uebersetzung von WILZER citirt :

»Drachenzähne haben einen säuerlichen, jedoch wenig ausgeprägten Geschmack. Ihre Wirkung erstreckt sich hauptsächlich auf Herz und Nieren. Auch heilen sie epileptische Anfälle von Erwachsenen und den Veitstanz der Kinder. Die Zubereitung und Anwendung ist dieselbe wie bei den Drachenknochen.«

') Ich entnehme das Folgende im Wesentlichen dem Autor-Referat SCHLOSSER's (A. Jahrb. für Mineralogie, Geologie und Palaeontologie 1902, S. 529) und der palaeontologischen Bearbeitung in den Abh. der math. phys. Classe der bayrisch. Ak. d. Wissenschaft. XXII. 1. 1903, 1-221. 14 Tafeln. Der Schluss des Abschnittes über das Vorkommen der Säugethierreste ist von meinem verehrten Freunde Herrn L. V. LóCZY durchgesehen und mit überaus werthvollen Bemerkungen versehen worden.