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0018 Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1
Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 / Page 18 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000227
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X   VORWORT

Berater und Förderer gewesen war. Und so erklärte ich mich denn bereit in dem guten Glauben, die Arbeit längstens im Laufe eines Jahres bewältigen und, chinesisch gesprochen, „den Auftrag zurückgeben" zu können.

Allein die genaue Durchsicht des ganzen Materials, das mir nun zuging, belehrte mich bald genug, daß jene Voraussetzung ein Irrtum gewesen. Denn es fand sich zwar ein ziemlich umfangreiches Manuskript, dessen erste Blätter sogar schon abgesetzt waren, aber es erwies sich leider nur als den Torso einer breit angelegten historisch-geographischen Einleitung; das eigentliche Haupt- und Kernstück der Arbeit hingegen: die Ordnung, Entzifferung und Übersetzung des stattlichen Handschriftenmaterials nebst der entsprechenden Behandlung der übrigen Kleinfunde war noch kaum in Angriff genommen. Allerdings hatte H i ml y bereits ein ziemliches Teil davon (hauptsächlich Unversehrtes und größere Fragmente) ausgesondert und zumeist sogar schon auf Tafeln zusammengestellt reproduzieren lassen — dies letztere übrigens wohl nicht so sehr zur Veröffentlichung, als um eine handliche Unterlage für die Be. arbeitung zu haben; denn in ihrer allem Anschein nach mehr vom Photographen als von ihm selbst herrührenden Anordnung waren die Tafeln für die zu fordernde Darstellung des gesamten Fundmaterials vielfach leider nicht verwendbar —; aber nichts in den hinterlassenen Papieren deutete darauf hin, daß er es schon eingehender oder daß er überhaupt mehr davon bearbeitet gehabt hätte, als die in seiner Einleitung und dem vorläufigen Bericht in Petermanns Mitteilungen verwerteten Stücke, und die überwiegende Masse befand sich augenscheinlich noch in dem Zustand, wie sie dem Wüstensande entstiegen war. Offenbar hatte ihn die letzte Krankheit überrascht, bevor er an diesen Teil der Aufgabe, auf den er doch besonders brannte, ernstlich heranzutreten imstande war.

Das war ja nun freilich ungefähr der Stoffbefund, den ich mir im stillen gewünscht hatte; aber er warf auch meine ganze Kalkulation endgültig über den Haufen. Denn so sehr mir jetzt die Arbeit nach dem Herzen war, so mühsam und namentlich zeitraubend erwies sie sich je länger je mehr. Zunächst erforderte schon das Pionierwerk, mit dem ich beginnen mußte: die rein mechanische Vorbereitung jener übriggebliebenen indigesta moles für die sp:itere Bearbeitung, recht langwierige (wenn auch durchaus nicht langweilige, sondern oft jagd- oder ausgrabungsähnlich spannende) Manipulationen. Denn es war ein geradezu chaotisches Durch- und Ineinander, was sie darbot: die Stäbchenreste ein sperriges Gewirr von Spähnen und Splittern und die Papiere noch in dieselben verfilzten Knäuel geballt, zu denen sie einst die Faust der Chinesen zusammengeknüllt hatte, um sie ins Kehricht zu werfen, und dies alles mußte nun vorsichtig auseinandergeklaubt, die Unzahl von Spähnchen und oft nur markstückgroßen Fetzen geglättet und geordnet und endlich (z T. mit allerhand