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0193 Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1
Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 / Page 193 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000227
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ERLÄUTERUNGEN ZU DEN TAFELN   169

gekippt sind. In der Tat werden die genauen Gegenstücke aus dem mit Lou-lan gleichaltrigen Niya (Stein, Anc. Khot. II, Taf. LXXXIX, Nr. 8-10) nach 1. c. I, 369, Anm. 29 der Periode Hien-ii (190-220 n. Chr.) zugeschrieben, und auch Hörnle äußert sich (1. c., Extra-Number 1, 18; vgl. Tafel II, Nr. I, b und c) in ähnlichem Sinne. 47-56. Bronze. Meistens mit innerer, doch stets ohne äußere Randleiste und ohne

Legende.

Vielleicht ebenfalls Stücke — und zwar z. T. wohlerhaltene — aus der Periode Hien-ti (vgl. Te r r i e n de L a c o u p e r i e 1. c. Nr. 407, S. 399) ; wenigstens gleichen sie dem dort abgebildeten mehr als dem aus der ersten Han-Zeit, 1. c. Nr. 180, S. 340, das, wenigstens soweit ich aus diesem Werke entnehmen kann, der einzige Typus wäre, der noch in Frage kommen könnte.

Abt. 3, "I'af. II (Waffen, Geräte u. a. aus Bronze und Eisen).

1-7. Pfeilspitzen aus Bronze.

I und 2. Dreiflügelige Tüllenpfeile. Drei schmale, zu scharfer Spitzè zusammenlaufende (bei Nr. I widerhakenartig ausgezogene) Flügel um eine runde Tülle, die an ihrem oberen Ende zwischen den Ansätzen der Flügel seitlich durchlocht ist, so daß drei Öffnungen entstehen — lang und schmalgeschlitzt bei Nr. r, breit und eiförmig bei Nr. 2; -dies letztere Stück weist außerdem noch zwei kleine kreisrunde Löcher im unteren Tüllenende auf. — Vgl. zu Nr. r : N. 0014, c bei Stein, Anc. Khot. I, 415; II, Taf. LXXIV (aus Niya).

4. Blattförmiger Tüllenpfeil, mit rhombischer Tülle als Mittelrippe des lanzettlichen Blattes, das die beiden aus den Kanten hervorgehenden Flügel bilden. Die "Tüllen seitlich mit einem Loche durchbohrt. Stark oxydiert.

3, 5, 6, 7. Massiv'; dreikantige Spitze aus kurzem sechseckigem Halse (zum Einlassen in einen Rohrschaft) hervorwachsend. Nr. 3 und 5 stark oxydiert. — Ein ähnliches Exemplar aus Niya: N. 005, a bei Stein 1. c. I, 414; II, Taf. LXXVI.

Über die ehemalige Bestimmung dieser Pfeile wage ich kein positives Urteil abzugeben, da meine chinesischen Hülfsmittel hier versagen. Ihrer Kleinheit und Leichtigkeit nach sollte man sie — mit Ausnahme vielleicht der Nr. 4 — für Jagdpfeile halten; aber sie können schließlich auch Kriegswaffen (oder beides) gewesen sein. Desgleichen muß wohl die Frage nach ihrem Ursprungslande vorläufig dahingestellt' bleiben. Die beiden ersten Typen (Nr. r, 2 und 4) sind — neben zwei andern hier nicht vorkommenden' — auch in einer kleinen Kollektion von Pfeil-

Auch sie dreiflügelig, aber mit (rundem) Hals resp. Stachel anstatt der Tüllen. Übrigens weist der eine davon eigentümliche rinnenfdrmige Einkerbungen auf, die weder durch die Herstellungstechnik gerechtfertigt, noch Ornament zu sein scheinen und sich ähnlich auch bei Nr. 1 und 2 'finden; sollte

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