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0191 Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1
Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 / Page 191 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000227
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ERLÄUTERUNGEN ZU DEN TAFELN   167

vorschlagen, das rätselhafte Zeichen k kin zu lesen und dies entweder in der Bedeutung „Metall", d. h. „Geld" oder direkt als Vertreter von It ts'ien „Geld" zu nehmen — in welch letzterer Eigenschaft es nach Terrien de Lacouperie (Catalogue of Chinese Coins etc., Introd. LX) möglicherweise auf Wu-Münzen des Jahres 256 n. Chr. vorkommt —, so daß die vollständige Umschrift also hieße: „Geld von Yü(lien)", und diese Lesung scheint sich gerade auch durch die gleiche Herkunft aller Münzen mit dieser Hieroglyphe zu empfehlen. In der Tat ließe sich denken, daß diese Form von s, die m. W. anderwärts nicht mehr bezeugt ist,' eine khotanesische Lokalform wäre, und zwar um so eher, als wir es hier nach Bushell ja ohnehin mit einer „local mintage" zu tun haben — eine Ansicht, die im übrigen vielleicht auch durch die ungewöhnliche Gestalt der Durchlochung (Rechteck anstatt des üblichen Quadrates) bekräftigt wird.

Die Münze wird von demselben Gewährsmann der ersten Han-Periode zugewiesen.

2. Bronze. Breite Leiste um Rand und Loch auf beiden Seiten. Auf dem Avers die

Legende: +6 d. h. wohl -1-.

7

Der Typus ist 7 n. Chr. von Wang Mang geschaffen (vgl. Terrien de Lacouperie 1. c. S. 367 und Nr. 345-62, S. 37off.) und den chinesischen Numismatikern anscheinend nur aus dessen Zeit bekannt. (Die Wiederaufnahme der Marke unter den Wu im Jahre 236 kann hier nicht in Betracht kommen, da sie bloß Stücke von 50o und I000 Käsch Nominalwert produziert hat: 1. c. S. 403/404 und 408; vgl. Si-Ts'ing- ku-kien II, 5, 2b, 3a.)2

3-8. Bronze. Beiderseitig mit äußerer und innerer Randleiste. Auf dem Avers die linksläufige3 Legende it g huo-ts'iian.

Auch diese Münzgattung ist eine Schöpfung des Wang Mang (aus dem Jahre 14 n. Chr.) und, obwohl sie während seiner Regierungszeit in echten und gefälschten Stücken reichlich in Umlauf war, doch angeblich ebenso kurzlebig wie die vorige;

I Eine ähnliche Form des Radikals () findet sich im Si-Ts'ing-ku-kien (II, 4, 6b) auf einer pu-

Münze bei dem Zeichen   . allein das ist offenbar nur eine schlechte Nachbildung, denn die Wieder-
gabe eines Originals derselben Münze bei Terrien de Lacouperie (1. c. S. 309, Nr. 125) zeigt ein wesentlich anderes Bild und rechtfertigt dessen Lesung fc shu. Ein Gleiches scheint auch von dem

des Reverses zu gelten. das man sonst wohl vergleichen könnte (und das dann die Lesung k kin in 1ff pu „Geld"verändern würde): es erscheint in der Reproduktion als -f „zehn" — was denn auch im Si-Ts'ing-ku-kien (1. c. 7a) als varia lectio gegeben wird.

Ibid. II, 7, 8a finde ich ein solches Stück von 20 Käsch abgebildet, doch fehlt eine Angabe über Zeit und Herkunft; es wird nur gesagt, daß seine Schrift den Charakter der Wang-Mang-Münzen habe.

3 Diese Angabe ist, wie der Fachmann weiß, nicht überflüssig, da es (neben andern) auch rechtsläufige Münzlegenden gibt — ganz wie ja auch manche alte Inschriften solche abweichenden Zeilenführungen (besonders von links nach rechts) aufweisen. Diese Erscheinung ist in. W. noch nicht methodisch untersucht, obschon sie es im Interesse der chinesischen Schriftgeschichte wohl verdiente.