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0175 Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1
Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 / Page 175 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000227
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ANHANG   I 5 1

in diese Zeit wird man die betreffende Stelle des Slran-hai-king wohl setzen dürfen und zwar um so eher, als sie seinem ersten Teile (B. I-5) angehört, der m. E. zumal aus innern Gründen nicht wohl jünger sein kann.`

Dieses Ergebnis scheint denn in der Tat noch durch die weitere Angabe desselben Werkes gestützt zu werden, daß „das (auf dem gleichnamigen Gebirge entspringende) Tun-hung=Gewässer westlich in den Yu-tseh mündet".2 Denn der Tun-hung wird von dem Shui-king-chu (2, 8b; 9b) nach Yen-k'i (Karaschar) gelegt und entspräche somit dem Konische-darja, der ja auch wirklich, zwar nicht mit dem größten Teil seines Laufes, wie die chinesische Geographie nach Ausweis der Karte von 1863 (H e d i n, Scient. Results II, Taf. 32) noch heutzutage glaubt, aber doch in seinem ganzen Oberlauf eine westliche Richtung hat; das Shan-hai-king zeigt sich also auch über die Hydrographie der näheren Umgebung des Lopnor und ihren Zusammenhang mit diesem unterrichtet. Freilich ist seine Vorstellung von der Art dieses Zusammenhanges mehr als verschwommen; denn gesetzt auch, der Kontsche-darja habe sich dazumal unmittelbar in den Lopnor ergossen, so hat er es doch gewiß nicht in der angegebenen Laufrichtung getan, und dabei ist der Tarim selber unbekannt, wenn auch in dem (übrigens vielleicht interpolierten?) Zusatz: „er (der Tun-hung) entspringt im nordöstlichen Winkel des K'un-lun und ist in Wahrheit die Quelle des Ho'`3 eine dunkle Ahnung von der Verbindung beider Ströme zu dämmern scheint — mit einem Worte, es fehlt das Mittelstück: die Gegend zwischen Lop- und Bostannor ist eine terra incognita, ein „weißer Fleck" auf der Karte des Shan-hai-king, um mit H e d i n zu reden. Allein ich meine, das läßt sich unschwer erklären. Es sind nämlich nicht etwa beliebige und zufällige Punkte, wovon hier gehandelt wird, sondern

I Es ist hier weder der Ort noch auch Raum genug, um den Beweis dafür anzutreten. Ich will daher als ein wesentliches Stück davon nur anführen, daß sich das Werk nur mit der Oro- und Hydrographie des eigentlichen alten Chinas, d. h. des Gebietes zwischen dem 32.-37. Breiten- und dem 107.--111. Längengrade, wirklich genau bekannt, ja recht eigentlich vertraut erweist, denn hier finden wir zusammenhängende Bergketten mit einer Menge von identifizierten Gipfeln, die sich meist in Zwischenräumen von wenigen Meilen folgen; was darüber hinausliegt, ist dagegen mit Ausnahme einiger Gebirgsinseln und zwar in der Regel derselben, die auch das Yü-kung kennt (wie in Sze-ch'uan, am Tung t'ing) so sehr in Bausch und Bogen und anscheinend so wenig den tatsächlichen Verhältnissen entsprechend dargestellt, daß es im besten Falle nur auf Hörensagen beruhen kann. Das Shan-hai-king (resp. sein erster Teil) ist also nur ungefähr auf demselben Gebiet zuhause wie das Yi-kung, und man würde es darum dessen Entstehungszeit näherriicken dürfen (wie es ja die chinesische Überlieferung tut), wenn es nicht doch in vielem viel spezieller wäre. Immerhin muß es unter diesen Umständen ganz gewiß noch in die Chou-Zeit und m. E. vielleicht sogar noch in deren älteren Abschnitt gesetzt werden. Freilich wird nur eine ganz eingehende Untersuchung (wie ich sie auch plane) hier völlige Klarheit geben können — wenn das überhaupt möglich ist, denn das ursprüngliche Werk scheint durch Interpolationen entstellt, die z. T. vielleicht schon ziemlich alt sind.

2   71 IfI   Iii N tlf {   WI go Shan-hai-king 3, 6a.

3 i   .±   4L la 1 't i71 E. I. c. 3, 6b.

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