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0025 Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1
Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 / Page 25 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000227
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EINLEITUNG

I.

Unter den Trümmern alter Städte, die neuerdings in Ost-Turkestan von Entdeckungsreisenden besucht und erforscht wurden, sind die von Herrn Dr. Sven H e d i n am mutmaßlichen alten Bette des Lop-nor entdeckten nicht am wenigsten ergiebig an Ausbeute für die Wissenschaften gewesen. Es fanden sich dort u. A. viele mit chinesischer Schrift bedeckte Holzstäbe, ähnlich den von Stein 1899 am Niya-Fluß ausgegrabenen,' ferner viele beschriebene Fetzen verschiedenartigen alten Papiers und Klötzchen derselben Art, wie die in Steins „Preliminary report" T. IX abgebildeten. Auf einigen dieser Stäbe, Klötzchen und Papierfetzen findet sich der Name des alten Reiches Lou-lan AV angegeben. Daß dieses am Lop-nor belegen war, geht aus einem von dessen alten Namen hervor, der Lao-lan-hai oder Loulan-hai lautet.3 In den langen Zwisten der Kaiser von China mit den Hiungg nu4 war Lou-lan ein Spielball der mächtigen Nachbarn., Als um das Jahr i o8 v. Chr.

' S. Stein, Preliminary Report an a journey of archaeological and topographical exploration in Chinese Turkestan. London 1901. T. VI. [S. jetzt auch Desselben Ancient Khotan 1358 ff., 17o ff.]

2 Dieses ist die gewöhnliche Schreibweise. Man könnte den Namen als „Turmgeländer" verstehen (vgl.. die Beschreibung des siebenstöckigen Turmes in Ni po-lo ts'e-kuan des ältern T'ang-shu), aber die gleich zu erwähnende andere Schreibweise weist darauf hin, da(S es sich um einen ursprünglich nicht chinesischen Namen handelt.

3 *   , it AV   Diese Schreibweise findet sich im Si-yiih-shui-tao-ki II, 25 a [und im Shui-
king-chu (2, Ga)]. (Hai ist der gewöhnliche Ausdruck für „Meer") Andere dort angeführte Namen

sind: 1. P'u-ch'ang-hai jjf f   , wenn chinesisch: „Kalmusmeer" (Kalmus hei(ât gewöhnlich umgekehrt
ch'angpu). 2. Yu-tseh {zJ; iw „schwarzer Sumpf". 3 Yen-tseh l i` „Salzsumpf". 4. Lin-hai

„nahes Meer". 5. Fis jih-hai $6 kJ %Gt „Sonnenstützenmeer". [Das Shi-ki Cheng-i (123, 3b) nennt es

nach dem Kua-ti-chi au(Serdem noch 6. Ch'uan-lan   r4ij und q. Lin-hai   4 („das Meer über-
schauend” wohl riur eine andere Schreibart für Nr. 4). — Zur Lou-lan-Frage vgl. Anhang r].

Hiung-uu rzL4 f „Hunnen".

5 S. für die folgenden geschichtlichen Angaben das T'sien-Han-shu [dessen Nachrichten über Lou-lan durch die Übersetzung A. Wylie's im Journ. Anthropolog. Institute of Great Britain and Ireland 10 (1881), S. 23 ff. allgemein zugänglich sind], de Mailla, „Histoire de la Chine", de Guignes, .t,~ „Histoire des Huns" in der Mähnertschen Übersetzung, Kangkiei<-i chi-luh, Tze-shi-king-hua, Pau thier,