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0072 Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1
Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 / Page 72 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000227
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48   EINLEITUNG

zeichen an (it) spricht hier m. E. Bände: ist es doch in seiner auch jetzt noch erkennbaren ursprünglichen Form das Bild eines Messers zwischen zwei Jade-stücken;= es besagt also: „Insignien durch Teilung mit dem Messer, d. h. durch Duplizierung, herstellen." Diese Bedeutung wird ihm denn auch im Shuoh-wen und seinem Kommentar ohne Einschränkung zugesprochen; jenes definiert: „pan (heißt) Legitimations-Jade teilen; es ist aus zwei Jadestücken und Messer zusammengesetzt,"2 und damit man den Ausdruck „teilen" ja nicht etwa als „verteilen" auffasse, fügt der letztere hinzu: „eine symbolische Zusammensetzung; das Messer ist das, womit man teilt."3 In der Tat lassen sich nur aus ihr alle übrigen Bedeutungen des Wortes („Rang, 4 Reihenfolge, austeilen, geben") befriedigend und ungezwungen ableiten. Und da der Chinese, ein Feinschmecker in jeder Art der literarischen Anspielung von alters her, gerade auch bei seiner Schrift, die er mii Recht noch als eine Bilderschrift ansieht, immer zugleich die ursprüngliche Symbolik eines Zeichens aufzufassen und mitzuempfinden gewöhnt ist, so wird ihm jene Grundbedeutung von pan auch an dieser Stelle zum mindesten als Nebenvorstellung zum Bewußtsein kommen, als Nebenton mitschwingen, auch wenn er es, wie hergebracht, in dem abgeleiteten Sinne von „austeilen" nimmt. Aber wie ich diese landläufige Auffassung überhaupt nicht für unfehlbar halte,5 so glaube ich, daß es hier direkt in seiner Grundbedeutung

vielleicht verderbt (vgl. dazu besonders Chavannes, MH. I, 64, r), doch bietet wenigstens der Aus-

druck   für   wohl keinen stichhaltigen Grund für diese Annahme; denn als 15 werden die Insignien

bezeichnet im Ngi-li (Ki zum Kap. P'ing-li, Kl. Ausg. 8, 37a:   I ) und im Chou-li (Kap. Ta-Tsung-
peh, KI. Ausg. 5, 152: ; - ( ), und das Tso-chuan (Ch. Cl. V, 25 9) nennt das Szepter eines Gesandten

sowohl] wie   und ,ç. - Ein Beispiel für jene Revision aus der Chou-Zeit gibt möglicherweise
Shu-king V, 23, r, doch läßt die knappe Formulierung kein sicheres Urteil zu. Vgl. übrigens auch Pan Ku's Peh-hu-t'ung ngi 3, r84.

r Das Tze-tien gibt zwar eine ganz abweichende ku-wen-Form, aber sie wird weder durch das Luh-shu-t'ung noch das Chuan-tze-wei bestätigt, die vielmehr fast nur Variationen des obigen Zeichens aufweisen.

VI, 33►    Tj. Es versteht hier unter if die „zwei verbundenen Jadestücke” (kioh),
aber das ist eine offenbar falsche, nur auf zufälliger Ähnlichkeit der äußeren Form beruhende Deutung.

3 *; n N R-

4 Sehr deutlich tritt dieser Zusammenhang z. B. noch im Tso-chuan (Ch. Cl. V, ro5) hervor:

i E   ;   „die Audienzen sind da, die Bedeutung von Rang und Würden in die Richte zu
bringen."

5 Man dürfte m. E. ts'ih (i14) auch durch „übereinstimmend machen, in Einklang bringen", also kurzweg : „kontrollieren" übersetzen, denn diese Bedeutung hat es an der einzigen Stelle, wo es im Shu-king noch vorkommt (IV, 3, 6), wie es auch in mindestens zweien von den drei im Shi-king „harmonisch" heißt. Auch der Kommentar des Chou-li scheint es so zu fassen, wenn er (1.2, 23 b, Kap. Ta-tsungpeh), vielleicht sogar hierauf anspielend, sagt: „als die Vasallen zur Audienz erschienen, trugen sie ihre Lehensszepter („Auftragszepter"), die vereinigte und kontrollierte er (Shun) auf die Richtig-

keit   45i a it.   $it â   W)

und ebenso erklärt es einer der Kommentatoren des