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0184 Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1
Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 / Page 184 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000227
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ANHANG

die westlichen Jung von diesen als Tribut empfing; I denn man wird dabei unwillkürlich an Marco Polo's Chingintalas „am Rand der Wüste" erinnert, wo diese beiden Stoffe ebenfalls zusammen gefunden resp. gefertigt werden (was m. W. sonst nirgendwo der Fall war), und Chingintalas scheint doch etwa I(harakodscha zu sein. Allein ich habe um so eher geglaubt, mich nur auf möglichst bestimmte und unzweideutige Angaben beschränken zu sollen, als die ja, scheint mir, schon genügen darzutun, daß sich die geographische Kenntnis der Chinesen, wie nebelhaft und verschwommen auch immer, doch bereits recht frühzeitig bis in das Herz Innerasiens hineinerstreckt hat. Das kann ja auch nicht wundernehmen: ist sie doch offenbar ein Erwerb aus dem Handel mit dem Tarimbecken, und dieser wird durch die althergebrachte Verwendung und Verehrung des Nephrits wohl für die Urzeit schon beglaubigt. Und ein weiteres Zeugnis für sein Alter sowohl wie namentlich auch für seinen Umfang könnte die Sage von dem Schwachen Wasser sein, die sich in China und in Indien findet: dort bei dem schon erwähnten Grenzfluß im Nordwesten, dem ,/oh-shui, das nicht einmal eine Gänsefeder trägt,2 hier bei dem Grenzflusse der Uttarakuru, çilâ (çiloda, çailoda), der alles Hineingeworfene stracks in Stein verwandelt3 — denn daß auch hiermit nichts anderes gemeint sein soll, als daß auch das Leichteste darin untersinke, also gewissermaßen die Natur des Steines annehme, das ergibt sich aus der griechischen Version der Sage, wonach auf dem Silas (Sillas u. dgl.) nichts zu schwimmen vermag, sondern alles auf den Grund sinken muß, weil er das schwächste und luftartigste der Gewässer ist.4 Die Eigen-

I Lieh-tze 5, i 6 a/b. Ich kann hier darauf aufmerksam machen, daß Lieh-tze in seinen Erzählungen

von Muh-wang's Reisen vielfach wörtlich mit dem Muh-t'ien-tze-chuan übereinstimmt (z. B. Lieh-tze 3, 2b/3 a = MT'tzCh. 4, 2 b, 3 a; Lieh-tze 3, 3a = MT'tzCh. z, I a f.). Ist Lieh-tze echt — und mir scheint der Zweifel daran nicht sonderlich begründet —, so ist das wohl von ausschlaggebender Wichtigkeit für die Frage sowohl nach dem Alter wie namentlich nach der Herkunft des letztem Werkes (das ich mit Chavannes für echt halten muß); denn es möchte dann schwerlich eine Episode aus der Lokalgeschichte von Ts'in behandeln, wogegen ja wohl auch sonst noch Einiges spricht. Übrigens bin ich sehr geneigt — und habe dabei auch Herrn Ts'ai auf meiner Seite — es weniger für eigentliche Geschichte, als für einen historischen Roman oder doch dessen ältesten Vorläufer anzusprechen.

' ir» i   ;:   ,~ Tze-tien s. u.   ; 11 yj` ...1   ~: 7 f, Hai-nei-Shih-chou-ki r b; it

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gib, Kommentar. Ich weiß nicht, woher Forke (Mu Wang etc. S. 15o, Anm. r), dessen Identifizierung des Joh-shui mit dem Toten Meer oder gar dem Jordan ich leider wieder nicht beizustimmen vermag, die Nachricht geschöpft hat, „daß es so schwach sei und so wenig Tragfähigkeit besitze, daß nur federleichte Gegenstände darauf schwimmen, alle anderen aber untersänken". Mir ist außer dem obigen nur noch die Angabe des Kommentars zu Shi-ki (r a 3 a, b) bekannt — die eingehende Schilderung im

T'ung-kien-kang-mu/i 25, worauf meine Exzerpte verweisen, ist mir nicht zur Hand —, dal man es nur auf Fell- (oder Feder-?)Booten überschreiten könne.

3 Lassen, Ztschr. f. d. Kunde des Morgenlandes II, 63, nach dem Râmâyana.

4 So Z. B. Arrian (Indica 6, 2, 3), nach Megasthenes: oü8üv civat 6r(3) etvrixet TÔ Mop, oûTE Tt VIVE'ktt üzr Œ0t4), O )rE Tt n1IrXsiv, e .Xc 3râvra Yùp 5 (3o6ôv 813vEw- oÜTW Tot t ilevrrVOTepoV