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0031 Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1
Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 / Page 31 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000227
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EINLEITUNG   7

zitierten Zeitbestimmungen entgegen, die sich noch aus dem Fundmaterial entnehmen lassen, ja ihre Majorität weist auf das 3. und den Anfang des 4. Jahrhunderts hin. So vor allem die interessante Mitteilung eines Brieffragments oder einer Schriftübung (I, 31, I) — übrigens der einzige Ton aus der hohen Politik, der in all diesen Urkunden zu hören ist — daß „ Wang Mi, Liu Yüan und Konsorten vernichtet und erledigt" seien; denn die gemeinschaftliche Tätigkeit dieser Empörer fällt in die Periode Yung-kia (3(37-3 to; vgl. Tsin-shu too, 1 b, 12); und diese so fälschlich triumphierende Nachricht selber ist vielleicht im Jahre 308, wo Wang Mi einmal geschlagen wurde (Kang-kien-i-chi-luh 31, Ib), und jedenfalls vor dem Todesjahre Liu Yuan's (31o) geschrieben. Sodann wird in dem Notizbuchreste I, 27, 1b vermutlich das vor 297 vollendete San-kuoh-chi erwähnt, und zwar in einer Weise, die den Verdacht nahelegt, daß es noch nicht ganz fertig war, indem nämlich anscheinend nur zwei seiner Bücher, Shuh- und Wei-shu, genannt werden; und wie endlich der berühmteste Kalligraph aus der Zeit der drei Reiche, (Chung Yu -1- 23o) unter Namensnennung als Vorbild verwendet ist, so zeigt denn auch die überwiegende Mehrzahl der Schriftstücke einen Duktus, den man wohl als eine Übergangsform zwischen lishu und k'ai-shu und somit als ein echtes Kind dieser Epoche ansprechen muß (vgl. S. 38 f.). Dagegen finden wir darunter auch zwei m. E. ganz unverkennbare Beispiele von echter k'ai-shu (I, 8, 1, 2), welche Schriftform ja erst Wang Hi-chi (321-379) ihren Ursprung verdankt, und auch in der Ts'ao-shu-Übung t, 33 wäre nach Ts'ai s kompetentem Urteil die Nachahmung seiner Hand nicht zu verkennen. Aber wenn diese Zeugnisse auch dartun, daß die chinesische Besiedelung von Lou-lan noch bis in die zweite Hälfte des 4. Jahrhunderts gedauert hat, so brauchen sie darum doch keineswegs über den oben stipulierten Zeitpunkt hinauszuweisen.] Eine der aufgefundenen Münzen, die auch das sonst für chinesische Münzen kennzeichnende, — nur länglichere — Loch aufweist, trägt eine fremde Aufschrift', die noch der Entzifferung harrt. Neben derselben finden wir auf einem Brettchen und auf einem Papierfetzen noch einen andern Beweis für den Zusammenhang mit Khotan, Baktrien und Indien, da ihre etwas verblaßten Aufschriften anscheinend aus Kharoshti-Zeichen bestehen, wie sie Stein 1899 am Niya-Flusse entdeckte. Daß im Lande Shan-span buddhistische Bücher und indische Sprache bei seinen Glaubensgenossen zu finden waren, berichtet der Mönch Fah-Izien vom Jahre 400. . — Ein kleiner geschnittener Stein mit einem Hermes weist auf die Zeit, wo sich in Baktrien noch makedonisch-griechischer Einfluß erhalten hatte. — Im Jahre 439 machten die „nördlichen" Wei ti (Toba J i Ft), welche schon lange das nordöstliche China besessen hatten, der Herrschaft der „Nördlichen" Liang tit im Nordwesten ein Ende. Schon vorher, im Jahre 435, waren Gesandte aus dem Westen, worunter Shan-shan, an den Hof des Wei-Kaisers gekommen. Unter diesen Wei (386-55) und den später an ihre Stelle

Das ist mir zweifelhaft; s. d. Bem. zu Nr. z der Münztafel. Aber freilich weist die Münze anscheinend auf Verbindung mit Khotan hin, und vielleicht sogar recht deutlich und gewissermaGien im obigen Sinne. Cy.