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0061 Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1
Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 / Page 61 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000227
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rINI.EITUNG

Hingegen wage ich nicht zu entscheiden, ob man auch die Angabe Ma Tuanlin's hierherziehen darf, wonach sich Li-wang von Kiao-chi I 139 im Briefwechsel mit den Behörden von Kuang-si und Yang-chou zweier schwarzlackierter Brettchen bediente und das offizielle Schreiben dazwischen einschloß und verschnürte; die (Auf)schrift war auf dem oberen Brette eingeschnitten. Man nannte sie „in Holz geklemmte Schreiben" (muh-kiah-wen-shu)". Die chinesischen Behörden antworteten auf dieselbe Art, und das Verfahren war nach Ausweis der in Kui-lin erhaltenen Dokumente- aus dem I I. Jahrhundert schon damals bei den Kiao-chi üblich.' Denn wenn die anamitische Kultur auch so vollkommen und seit so früher Zeit von der chinesischen abhängig gewesen ist, daß man darin wohl das Überbleibsel eines in seiner Heimat längstvergessenen chinesischen Brauches erblicken dürfte, so könnte hier doch ebensogut auch die Nachahmung der indischen Sitte vorliegen, welche die

Palmblattbücher (R   f i „Bücher auf [Tâla-]Pattra-Blättern") in Holzdeckel einschloß.'

Auf dieses Papier hat man denn in Lou-lan ganz offenbar schon mit dem H a a rpi n s e 1 und nicht mehr mit dem hölzernen Stylus geschrieben, den Chavannes (Les livres chin. S. 65 ff.) so überzeugend als dessen Vorgänger nachgewiesen hat. Denn nicht allein, daß zwei Exemplare des ersteren (aber keines von diesem) unter den Fundstücken sind — beide mit Tusche befleckt und das eine davon noch einen

„groLSe Gürtel" (j* 14) aus Seide gewesen sein (cf. Ngi-li i, 24b, 21b; 12, 32a und den Kommentar des Shuolt-wen [13, 21a] S. v.), wie er es nach dem Li-ki (Yüh-ts'ao, 6 [11], 13a-14b; 18b) und dem Luh•king-t'u 18, 5b notorisch und sicher auf Grund althergebrachten Brauches später gewesen ist. Weniger Gewicht ist vielleicht auf Moh Tik zu legen, bei welchem der Ausdruck: „man schrieb (schreibt) es auf Bambus und Seide, ritzte es in Schüsseln und Schalen" (oder „grub es in Metall und

Stein": t   11-   resp.   IA   Ej) geradezu stehend ist (Moh Tilt 2, 13b; 4, I Ib;
7, 9b; 8 7a; g 8a• g lob; 12 4b; 13 2b/3a; 13, 33); denn der Text in seiner jetzigen Form wird ja — ob freilich mit Recht, das müISte erst noch genau untersucht werden — für suspekt gehalten. Einen um einen Pfeil gewickelten Brief, der also wohl auf Seide oder einen ähnlichen Stoff geschrieben war, erwähnt auch das Chan•kuoh-ts'elz: „Lu (Chung-)lien" — sagt es 4, 51a — „machte einen briefumwickelten Pfeil (oder: machte einen Brief und wickelte ihn um einen Pfeil) und schoß ihn in die

Stadt für den Feldherrn von Yen" (gt i    qv), und diese Erzählung
ist durch ihre Übernahme in Lu Chung-liens Biographie im Shi-ki (83, 2a f.) doppelt beglaubigt. Doch fällt das Ereignis freilich schon fast in die Ts'in-Periode, da es unter Siang von Ts'i (281-63 v. Chr.) geschah. Wäre die Angabe nicht so deutlich, dann würde man übrigens eher an einen auf eine Pfeilspitze geritzten Brief zu denken geneigt sein — etwa in der Art der beschriebenen Pfeilspitzen, die Chalfant, Early chinese writing S. 3o abbildet. Einen Brief auf einer solchen gibt das Wu-Yüeh-

Ch'un-ts'iu (3, 21~/b): a   (nämlich Fuh-chai) e    ijj   s   w. Chung antwortet auf
dieselbe Weise. Daß der vorliegende zu lang dafür ist, wäre kein Hindernis, da ihn der Kommentar als ein späteres ~Machwerk bezeichnet.

r

Off,E n. Wen-Kien-t'ung-k'ao 33o, 3r nach Fan Shi-ku's Kui-liai-Yü-hengehi; vgl. auch das wenig abweichende Zitat aus letzterem im Pei-wenyün fu s. v. ]r

2Ait   ara gfg tthii   PWYF.s.v.

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