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0174 Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1
Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 / Page 174 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000227
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2. ÄLTESTE CHINESISCHE BEZIEHUNGEN ZU INNERASIEN.

(Zu S. j.)

Hier ist vielleicht der Ort, auf einige m. W bisher noch nicht in diesem Sinne verwertete Stellen der ältern vorchristlichen Literatur aufmerksam zu machen, die auf eine frühzeitige, wenn auch nur durch Hörensagen erlangte Kunde vom Lopnor wie überhaupt vom Tarimbecken und seiner Umgebung hinzudeuten scheinen.

Der Sumpfsee Yu-tseh wird nämlich im Shan-hai-king erwähnt und ist vom Shuiking-chu (2, ioa) — wie vom Ts'ien-Han-shu (g6, ra) und Kuah-ti-chi der Yen-tseh des Shi-ki — mit dem P'u-ch'ang-See identifiziert worden, der ja wohl ohne Widerspruch für den Lopnor gehalten wird. Die Gleichsetzung gründet sich besonders darauf, daß von allen dreien dasselbe ausgesagt wird, daß sich nämlich der See unterirdisch fortsetze, um bei dem Tsih-shih-Gebirge als Hoang-ho hei^vorzutreten oder, was auf dasselbe hinauskommt, daß der letztere dort seinen unterirdischen Lauf beginne: eine Kombination der beiden Tatsachen, daß der ja noch lange Zeit für den Oberlauf des Ho gehaltene Tarim in den Lopnor mündet und der Ho erst bei jenem Bergzug altchinesisches Gebiet betritt. So heißt es wohl unter Anlehnung an das Slai-ki im Han-shu vom P'u-ch'ang: „Allgemein hält man dafür, daß er versinkend (is'ien) unter der Erde geht und im Süden bei den Tsih-shih hervorkommt und den chinesischen Ho bildet",' dann im Shi-ki selber: „Der Yen-tseh geht versinkend (ts'ien) unter der Erde, südlich davon kommt dann die Quelle des Ho hervor",2 und endlich im Shan-hai-king (cf. Shui-king-chu t, 19a): „Der Pula-chou-Berg ... schaut gen Osten nach den Yu-tseh, wo das Ho-Gewässer versinkt (untertaucht, ts'ien, denn diese seine Grund- und häufigste Bedeutung, nicht etwa „durchwaten", hat ts'ien gewiß auch hier); wildschäumend ist seine Quelle."3 Ist nun diese Identifizierung richtig — und angesichts dieser Übereinstimmung bei einer doch immerhin nicht alltäglichen geographischen Fiktion wird sie sich m. E. nicht ohne weiteres abweisen lassen —, so wäre damit eine gewisse Kenntnis des Lopnor schon für das 4. Jahrhundert v. Chr. etwa dargetan; denn mindestens

it l~   tit fi   T   tft   Ts'ien-Han-shu g6, i a.

2 V M fff    "f, ~ ~ ~~l i7 IV ~i ,.~.-r. Shi-ki 123, 3b.

3 J`   t   iT4 t7 * PR iff   ttg t~ (~, Shan-hai-king 2, 16 a.