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0190 Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1
Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 / Page 190 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000227
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166   ERLÄUTERUNGEN ZU DEN TAFELN

jetzt bekannten chinesischen Haarpinsel erhalten sind. — Über ihre Bedeutung für die Schriftgeschichte s. o. S. 37 ff.

Abt. 3, Taf. I (Münzen).

I. Blei (oder Antimon?). Beiderseitig mit Randleiste um Durchlochung und äußern Rand. Auf dem Avers die Legende: T. —

Von dieser interessanten Münze sind mir bloß noch zwei Exemplare bekannt, auch sie aus dem Tarimbecken und zwar aus der Gegend von Khotan stammend: das eine ist in Steins Ancient Khotan (II, Taf. LXXXIX, Nr. 5), das andere — mit schlecht erkennbarer Legende und übrigens auf dem Kopfe stehend — in Hörnle's Collection of Antiquities from Central Asia (JASB 68, I [1899], Extra-Number I, Tal. II, Nr. 3) abgebildet. Ihre Umschrift wird von Bushell (Stein 1. c. I, 205), und ich denke mit Recht, für chinesisch angesehen; doch hält er selber nur seine Lesung

des ersten Zeichens als 1- (_,   Ft1 Yü-t'ien d. h. Khotan) für vollkommen sicher, die
des zweiten als 7i fang „Land, Gegend" gibt er mit Vorbehalt.! In der Tat fehlt den alten Formen dieser Hieroglyphe, soweit sie überhaupt in Betracht kommen können, wenigstens in den mir zugänglichen paläographischen Werken, dem Chuantze-wei und Lula-slzu-t'unK, die rechtsseitige Aufwärtskrümmung des Horizontalstriches (`n), bis auf ein einziges Beispiel in dem letztem, das aber dafür an Stelle des Punktes, wie ihn das fragliche Schriftzeichen hat, einen das Kopfstück beinahe zu einem Rechteck abschließenden Querstrich aufweist (g). Man wird sich also auch nach einer anderen Deutung umsehen dürfen. Und da finde ich nun, daß auf zwei ebenfalls bei Khotan gefundenen indisch-chinesischen Münzen, die Hörnle auf Tafel III, Nr. 1 und 3 der genannten Veröffentlichung wiedergibt, der Radikal des (sicherlich richtig von ihm so gelesenen) Zeichens It ts'ien in einer Form erscheint, die ich für völlig oder doch nahezu identisch mit der in Rede stehenden halten muß; denn von der rhombischen und dabei punktlosen Gestalt des Kopfes, wie sie auf S. I o des Textes dargestellt ist, vermag ich in der Reproduktion selbst mit dem besten Willen nichts zu erkennen, ich sehe ihn vielmehr deutlich als einen Halbkreis (oder allenfalls einen

Kreis) mit einem Punkte darin, und das Ganze somit als   (oder   Ein recht

ähnliches Gebilde zeigt übrigens auch Nr. 4 derselben Tafel (X; vgl.   in
chu, Taf. I, 16 und S. 1 o, Nr. 4) und möglicherweise sogar als selbständiges Wort; doch kann ich im Text keine Beschreibung oder Erklärung finden. Auf Grund dieser Übereinstimmung möchte ich denn — aber freilich auch nur mit aller Reserve —

Nach Anc. Khot. I, 575 soll es „perhaps t'un" sein. Woher stammt diese Lesung und was soll t'un bedeuten?