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0092 Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1
Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 / Page 92 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000227
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EINLEITUNG

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einem hu (Hexagramm 58: tui = Metall = Westen)= und auf einem chang (Hexagramm 3o: li = Feuer = Süden), welche letzteren auch durch ihre Rebusfunktion die ältere Stufe anzuzeigen scheinen. Das obige Schriftzeichen k'ien, als der (sogen.) Name der betr. Figur, und jene beiden Yih-king-Stellen waren also die Umsetzung dieser Halbornamente in eigentliche Schrift. Indessen bedürfte es einer solchen Zwischenstufe nicht einmal, um die Entwicklungsreihe zu vervollständigen oder gar zu sichern; denn schon die aufgestellten drei gehen m. E. so lückenlos und folgerichtig eine aus der andern hervor — wie das am überzeugendsten bei denjenigen Typen zu sehen ist, die sich durch sie alle hindurch verfolgen lassen —, daß man diese Entwicklung wohl als schlagend erwiesen und unantastbar bezeichnen darf. 4. Wie nun eine Abbildung im Kin-shih-soh lehrt, konnten bereits Szepter der zweiten Stufe auch etwas mehr als die bloße direkte oder indirekte Erläuterung des Ornamentes enthalten: das dort2 reproduzierte, mit einer Tigerfratze bekrönte „Drachen- und Tiger-tsieh" (IL L,; S), ein Kreditiv für Sendung in seen(also drachen)-

und gebirgs(also tiger)reiche Länder3 gibt mit seiner Inschrift 14u 3   /I t
„durch königlichen Auftrag (verliehener) Weg-Schatz, ein Stück, im Wagen mitzuführen", die gewiß ein wenig an jene Belehnungsworte des Shi-king (III, 3, V, 5) anklingt, doch wohl schon etwas von dem mündlichen Auftrag, der seine Überreichung begleitet hat. Und dasselbe war, wie ja bloß natürlich ist, auch bei den Stücken der letzten Stufe der Fall — Zeugnis dessen ein kui, wie es den (Tribut-) Gaben der Vasallenfürsten bei der kin-Audienz beigegeben wurde, und das im Gegensatz zu andern bloß ornamentierten (Ku yüh-t'u j5u 8, 7a, 9a) seine Bestimmung mit den nackten Worten ausspricht: „glückbringende Legitimation(? jui). (Um) die Treue zu versichern und die Verehrung darzubringen";4 auch das ya-chang von vorhin darf vielleicht schon hierhergezogen werden, und Belege aus jüngerer Zeit, Atavismen vermutlich, sind etliche Lehensszepter der T'ang, die einen Heilwunsch von der Art des alten Belehnungseides aufweisen.s Dergleichen führt denn nun endlich zu der vierten und letzten Stufe hinüber: daß das Szepter an Stelle des Ornaments und eventuell der erklärenden Beischrift oder Inschrift den vollen Wortlaut eines Dokuments enthält. Sie wird bloß durch zwei Stücke repräsentiert,' da sechs weitere, die der Hierhergehörigkeit dringend verdächtig sind, der Entzifferung spotten;7 aber diese beiden reichen auch völlig aus. Denn wenn sie

Ku yüh-t'u pu 23, 32.   2 Abt. Kin-soh 2, 2 I alb

3 Vgl. z. B. Chou-li, Kap. Siao-hingjen, Gr. Ausg. 26, 26: 1j   )11 jfl S ... jV 161 Ai   O.

4 Ku yüh-t'u pu 8, I Ia. 4,   T   . „Verehrung" hier in dem Doppelsinne von „Ehrfurcht"
und „Geschenk".

S Z. B. „Möge groß werden dein leuchtend Glück !" ('J   U.). Hier ist ein beliebter feier-
licher Wunsch des Shi-king benutzt, wie es ähnlich auch bei den übrigen der Fall ist; eines davon ist ein wörtliches Zitat aus dem Yih-king (Hex. 35).

6 Ku yüh-tu pu r, 9a; 2, 7a•   7 lbid. I, 5a, 7a, I Ia; 2, Ia, 3a, 53.