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0029 Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1
Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 / Page 29 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000227
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EINLEITUNG

5

am Hofe des Kaisers Wen-ti von Wei tajr ~,`(Ç, dem nördlichsten der „drei Reiche",'

wiederum Gesandte der Reiche Shan-span und Yü-tien   RV, ,a, (Khotan) um
dieselben aufs neue unter chinesischen Schutz zu stellen. — Wir kommen nun zu der Zeit, wo die aufgefundenen Dokumente mit ihren Berichten aus verschiedenen Verwaltungszweigen (Kornkammer-Verwaltung, Post u. a.) versehen worden sein miissen. I)as älteste Datum ist [aller Wahrscheinlichkeit nach das Jahr 252 n. Chr., denn die leider verstümmelte Zeitangabe „fing, 4. Jahr, 3. Monat", die sich in dem Papierfragment t, 16, 1 findet, kann schon deshalb nur zu Kia p'ing (249-54) ergänzt werden, weil das nach dem ganzen übrigen Befunde allein noch mögliche nien-hao Yunçp'ing bloß für ein einziges Jahr (291) gegolten hat. Als nächstes und häufigeres Datum erscheint dann — und zwar vermutlich (als „—hi, 2. Jahr, I I. Monat") schon auf eben diesem Dokumente] der Zeitraum Hien-h2 (264-65) IMIt des letzten Wei-Kaisers Yuan-ti 5 V. [Er findet sich völlig erhalten auf zweien der zahlreich zum Vorschein gekommenen, ganz unseren Hobelspähnen gleichenden Stabfragmenten (2, 52, 64: „Hien-hi 3. Jahr" und 2, 7 I : „Hien-hi ... 1. Monat, T. Tag") und auf einem Holzstabe (2, 51: „Hien-hi 3. Jahr, 2. Monat, 1. Tag")]. Das dritte Jahr dieses Zeitraumes, welches schon mit dem zweiten Jahre des ersten Tsin-Kaisers zusammentrifft, erscheint hier noch, weil Wei Yiian-ti erst im 12. Monat abgesetzt wurde. Die Kaiser aus dem Hause Wei waren seit langen Jahren willenlose Werk-

zeuge des Hauses Sze-ma gewesen; Sze-ma Chao    J Fig als Fürst von Tsin W und
Sze-ma Yen •i A 2, der -sich 265 selber zum Kaiser aufwarf, setzten nach ihrem Belieben Kaiser ein und ab. Seitdem herrschte im Nordwesten das Haus Tsin, dessen

erster Kaiser Wu-ti   Z. (Sze-ma Yen) die Bezeichnung T'ai-shi ,   für den
Zeitraum 265-275 annahm. Diese kommt auf sechs Stäben [sowie drei Spähnen und einem — dem oben besprochenen — Papierfetzen] vor, und zwar ihr 2. Jahr [266 n. Chr.; zweimal], ihr 4. Jahr [268; einmal], ihr 5. Jahr [269; einmal] und ihr 6. Jahr [27o; zweimal]; einer der Stäbe zeigt nur noch den ersten Teil des Periodennamens [s. 2, 65 u. I, 16, 1]. Der späteste Zeitraum, der auf den ausgegrabenen Schriftstiicken genau genug angegeben ist, findet sich auf einem Papierfetzen und lautet

„Yung-kia   4. Jahr, B. Monat, 19. Tag" [oder vielmehr „Yung=kia 4. Jahr,
1o. Monat, 12. Tag", wie einer desgleichen datiert ist]. Um diese Zeit wurden die Tsin durch die Han oder Chao {',' (lij) aus dem Norden Chinas verdrängt, und im Westen machten sich die Statthalter von Liang-chou r► JI'I unabhängig. Die Macht

der letzteren dehnte sich später bis in die Gegend von Sha-chou   31.1 (Tun-
huans) aus. All diese Umstände scheinen veranlaßt zu haben, daß die chinesische Verwaltung allmählich aufhörte und mit ihr die Aufzeichnung größerer oder kleinerer sie betreffender Ereignisse auf Holz oder Papier. Die vorgefundenen Münzen wider-

Die „drei Reiche"   PM waren Shuh-Han   : im Westen, IVei a im Norden und Wu gi im

Süden. J'Vei Wen-il herrschte von 220-227 n. Chr.