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0020 Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1
Die Chinesischen Handschriften- und sonstigen Kleinfunde Sven Hedins in Lou-lan : vol.1 / Page 20 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000227
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XII

VORWORT

Verkehr, Erzeugnisse, Zeitgeschichte u. a. m.) mit hier und da auch einem neuerlichen Abstecher in frühere Tage heraufbeschworen.

Bei dieser ganzen — wie man vielleicht zugeben wird, doch umfänglichen — Arbeit war ich nun, wenigstens bis zur Ankunft des Herrn Ts'ai, der jedoch auch nur ein im wesentlichen Fertiges begutachten konnte, allein auf mich selbst gestellt. Nicht als ob ich das bedauerte; im Gegenteil: die Hülfe eines chinesischen Lettré bei der Sammlung und Vorbereitung des Stoffes, die manche für so unentbehrlich halten, nimmt m. E. der Arbeit ja gerade ihr köstlichstes Teil, das eigene Forschen und Finden, weg und macht sie gewissermaßen zur Fabrikware; aber sie würde mir allerdings viel Zeit erspart haben.

Und diese war mir in jenen Jahren ohnehin etwas knapp zugemessen. Denn ich wurde nach der Rückkehr aus China nicht bloß durch meinen Beruf ganz besonders in Anspruch genommen — hieß es doch unter anderem, die während meines dortigen Aufenthalts abgerissenen Fäden wieder anknüpfen —, sondern es drängten sich auch sonstige literarische Verpflichtungen, vor allem aber Ereignisse persönlicher und geschäftlicher Natur dazwischen, die mich oft wochenlang von Leipzig und meinem Arbeitstische fernhielten und so den ruhigen Fortgang der Arbeit empfindlich störten.

Im Zusammenwirken aller dieser Umstände kam es denn, daß das Manuskript erst Ende 1910 in der Hauptsache vollendet und druckbereit vorlag. Da sich aber mittlerweile Verlagsschwierigkeiten erhoben hatten, ging dies dann statt in die Druckerei zunächst für einige Zeit auf Reisen, mit dem Nebenergebnis (habent sua fata libelli!), daß bei seiner Wiederkunft etliche wesentliche Blätter fehlten, die nach dem' längeren Interim zu ersetzen ein ziemlich mühevolles Geschäft war. Jedoch auch diese unbehagliche Arbeit des tractata retractandi wurde überstanden, so daß es nun endlich im August 1911 den bewährten Händen der D r u g u l i n schen O f f i z i n überantwortet werden konnte; und wäre nicht zuguterletzt noch ein neues und gewichtiges Hindernis in Gestalt meiner Tätigkeit für die „Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik" dazwischengetreten, der ich die gewünschte Schaffung und Einrichtung einer ostasiatischen Abteilung trotz der vorauszusehenden außerordentlichen Schmälerung meiner Zeit nicht abschlagen durfte, so hätte ihm wohl mitsamt den inzwischen ebenfalls hergestellten Tafeln bereits nach etwa Jahresfrist das Imprimatur erteilt werden können. Unter diesen Verhältnissen war das indessen leider erst ein Biennium später möglich: im Sommer 1914 lag das Werk zumeist schon im Reindruck fertig vor bis auf die Nachträge und Verbesserungen, die dann größtenteils noch im gleichen Jahre hinzugefügt und abgesetzt wurden. Daß die weitere Arbeit daran während der Kriegszeit nahezu völlig geruht hat, das ist wohl keiner ausführlicheren Rechtfertigung bedürftig.