国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
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Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan : vol.1 | |
シナ・トルキスタンの古代仏教祠堂 : vol.1 |
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16 Ming-Öi bei Qumtura, Hauptgruppe, Höhle 14.
das untere Drittel war leidlich zu erkennen. Die Hauptfigur des Bildes, welches die ganze Wand füllte, war ein thronender König. Darunter folgende Figuren:
I
8 7 6 2 4 5
3
I Füße der groß dargestellten Hauptfigur, 2-8 in viel kleineren Dimensionen: 2 Frau mit Medizinschale, Fig. 25, 3 sterbende Frau, 4 Mönch, 5 stehende Frau, einen Fächer schwingend, 6 Frau, in trauernder Miene der Sterbenden beihelfend, Fig. 26, 7 sitzender Mann, die Hände am Schwert, als ob er das Schwert ziehen wollte, Fig. 27, 8 ein Mönch.
Eine Erklärung der Szene wage ich nicht. Die Szene erinnert etwas an das berühmte zerstörte Bild der Sterbenden in Ajantâ r), scheint aber inhaltlich nicht damit identisch zu sein.
Hauptgruppe am Fluß, Fig. 28. Höhle 14 (Kinnarî-Höhle).
Diese schöne und merkwürdige Höhle, Fig. 29, ist sehr zerstört. Die Hauptanlage ist dieselbe, wie die
meisten Höhlen: eine Cella überspannt von einem Tonnengewölbe, mit einer Buddhanische in der Rückw., neben der Nische wiederum die gewölbten niedrigeren Seitengänge, welche in einen Quergang hinter der Nische münden 2), Fig. 2. Hier ist vor der Cella eine Vorhalle, die ein Vordach gehabt hat, erhalten mit zwei kleinen Seitenkapellen, von denen die R. liegende noch leidlich erhalten, während die gegenüberliegende zerstört ist. Diese erhaltene Seitenkapelle ist eine verkleinerte Kopie des Hauptsystems, doch so, daß die Nische durch einen Pfeiler ersetzt ist, um den herum ein bogenförmiger gewölbter Gang führt.
Bemalung der Höhle. Die Gemälde der Höhle sind in uighurisch-chinesischem Stil und würden noch merkwürdiger sein, wenn sie nicht so schrecklich zerschlagen, zerkratzt und verräuchert wären, denn sie enthalten ungewöhnliche Bilder.
Seitenkapelle. Decke, Seitenw. und die ob. Hälfte der inn. Türw. sind mit den »tausend Buddhas« bemalt. Auf der unt. Hälfte der Türw. R. ist Avalokite§vara in chinesischem Stil, auf der anderen Türw. ein Buddha gemalt. Im Rundgang waren stehende Buddhas und Bodhisattvas abgebildet, sie sind aber jetzt vom Rauch völlig geschwärzt.
Cella. Türw. Über der Tür in der Ltinette war ein figurenreiches, prachtvolles Parinirvânabild. welches,
herausgenommen und nach Berlin gebracht wurde. Die unt. Türww. sind sehr zerstört, doch ist erkennbar, daß auf der Wandfläche R. ein Avalokite§vara in Lebensgröße gemalt war, auf der and. Türw. der Stifter der Höhle in chinesischer Tracht mit einem schwarzen Käppchen, ein weißes Tuch haltend, jetzt sehr zerstört. Ein kleiner Knabe mit schwarzem Käppchen steht hinter dem Stifter. Er ist durch Ketmenhiebe verunstaltet. Der Name des Stifters, welcher in chinesischer Schrift auf einer besonderen Tafel daneben stand, ist ebenfalls vernichtet. Neben dieser Tafel ist eine unlesbare Zeile in uighurischer Schrift.
Gewölbe. Die Mitte des Gewölbes bildet eine prachtvolle Rosette, daneben breite Streifen wundervoller Blumenornamente. Darunter laufen in langen Streifen auf beiden Hälften des Gewölbes kleine und stark abgekürzte Buddhafigürchen »tausend Buddhas« hin.
Das vorspringende Gesims, welches das Gewölbe, über den Seitenw. abschließt, ist im Mittelfeld leicht gerundet nud zeigt wunderschöne Blumenornamente mit dazwischen stehenden Kinnart-Figuren, Fig. 30. Rückwand. In der Lünette war eine kleine Nische, welche, dem Parinirvâna auf der Türw. als Gegen-
stück, Gautama Buddha unter dem Bodhibaum enthielt. Die Nische ist rings mit schönen, heranfliegenden Devatâs umgeben. Unter dieser Gruppe war zwischen den Eingangstüren der Seitengänge ein prachtvoller gemalter Thron, umgeben von Bodhisattvas, Devas und Devakanyâs. Er ist sehr zerschlagen. Unmittelbar über den Türen sind als Parivâra der Hauptfigur zwei Bodhisattvagruppen abgebildet.: R. von der zu ergänzenden Hauptfigur Samantabhadra auf einem Elefanten reitend, mit einem zahlreichen Parivâra und L. Maíïjughoa auf dem Löwen reitend. Die Gruppen ähneln sehr den bei Höhle 33 erwähnten, welche dort in den
Seitengängen abgebildet sind. Es ist also als Hauptfigur vor der Rückw. Avalokite§vara zu ergänzen. Seitenwände. Die Seitenwände enthielten je in der Mitte ein großes figurenreiches Bild mit Buddhas und Bodhisattvas, Tempeln und Terrassen, fliegenden Göttinnen und zahlreichen niedrigen Gottheiten: Nâgas,
3) Ind. Antiquary, III, 1894, 8..27, Archaeol. Survey of West. India Nr. 9, Bombay 1899, S. 58, Höhle XVI, 'vgl. auch E. Baumann, Allg. Geschichte d. bild. Künste I, 1, 2. Hälfte S. 598.
i) Die Seitenw. sind bis zu dem auslaufenden Gesims, welches das Gewölbe da abschließt, wo es in die gerade Wandfläche übergeht, 2,4o m hoch, die Totalhöhe bis zum Zenit des Gewölbes beträgt 5,5o cm.
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